Militärische Energieversorgung
#6
Das Thema der eigenen, autarken Energieversorgung ist für Streitkräfte ja kein fremdes, müssen sie sich doch im Einsatz stets selbst entsprechend versorgen. Selten aber hört man von einer autarken Energieversorgung der Streitkräfte im heimatlichen Friedensbetrieb.

Dazu eine Überleitung aus dem Blickpunkt Frankreich:
(28.01.2023, 15:23)voyageur schrieb: "1 % unseres Erdölbedarfs wird auf französischem Boden produziert. Die Streitkräfte verbrauchen 1 % unseres Bedarfs. Les Landes ist das Departement, in dem das meiste Öl auf französischem Boden gefördert wird. Hier sollte man von strategischem und verantwortungsvollem Öl sprechen, da das im Departement geförderte Öl im Vergleich zu importiertem Öl dreimal weniger Kohlenstoffemissionen verursacht. So könnte man insbesondere das in Parentis-en-Born geförderte Öl nutzen, um die Ausrüstung der französischen Streitkräfte zu versorgen", erklärte Lainé.

Es könnte ein interessanter Ansatz sein, dass Streitkräfte, dort wo es möglich ist, ihre eigene Energieversorgung sicherstellen. Neben dem Effekt der Resilienz gegenüber Markteinflüssen gäbe es gerade bei endlichen Rohstoffen eine gute Motivation, innerhalb der Streitkräfte eigeninitiativ sparsam und nachhaltig mit den Ressourcen zu wirtschaften, um sich diese Vorteile zu sichern und lange zu erhalten.

In Deutschland liegt der heimische Öl-Förderanteil übrigens bei etwa 2%, da gäbe es also ähnliche Optionen, zumal wir ggf. die hier stationierten US-Kräfte mitversorgen bzw. zumindest entsprechende Kapazitäten vorhalten könnten.

Aber gerade auch im Hinblick auf die Produktion erneuerbarer Energien in den Bereichen Strom und Wärme könnte ein Eigenversorgungsprinzip enorme Vorteile mit sich bringen hinsichtlich Effizienz, Resilienz und Nachhaltigkeit, aber auch finanzieller Art. Ein BW-Standort, der seine Potentiale für Photovoltaik, Windkraft, Erdwärme, Strom- und Wärmespeicher, Kraft-Wärme-Kopplung etc. selbst ausschöpft, kann dabei sicher wirtschaftlicher agieren, als ein solcher, der lediglich Energie einkauft.
Und wenn die Energieproduktion und -speicherung dieser Standorte dadurch dann unter das nationale Verteidigungsinteresse fällt, reduziert das vielerorts auch die bürokratisch-rechtlichen Hürden bei der Errichtung von entsprechenden Anlagen. Imagemäßig wäre das natürlich auch extrem vorteilhaft. Da Streitkräfte immer ökologisch problematisch bleiben werden, könnte auf diese Art wenigstens eine gewisse Kompensation erreicht werden.


Wie seht Ihr da das Potential und die Möglichkeiten, speziell in der BW, aber vielleicht auch international?
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militärische Energieversorgung - von Broensen - 28.01.2023, 17:16
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