31.08.2023, 21:14
(31.08.2023, 17:21)Schaddedanz schrieb: Konkret heißt das nur das die der eigentlichen Stellungslinie vorgelagerten Aufklärer reguläre Feueranforderungen an die Brigade- und Divisionsartillerie schicken und diese mit "Vorrang" und "immer" abgearbeitet werden. Sollte der Feind durchbrechen und auf die Stellungslinie auflaufen, sind die Aufklärer bis hinter die Kampftruppe zurück gefallen und weitern Feueranforderungen sind dann Kampftruppenaufgabe, bis die Aufklärer wieder vor Ihnen stehen dann wechselt das Spiel wieder.Da haben wir dann ein unterschiedliches Verständnis davon, was damit gemeint ist, dass die Aufklärungstruppe Raumverantwortung übernehmen soll. Das interpretiere ich so, dass explizit Einheiten der Aufklärer unabhängig von der Kampftruppe agieren, vermutlich insbesondere in überdehnten Räumen. Und das heißt für mich, es ist nicht sichergestellt, dass die Brigade- oder Divisionsartillerie überhaupt zur Verfügung steht. Das zu organisieren, kann natürlich eine mögliche Lösung sein, aber als gegeben sehe ich das nicht an.
Klassisches Gefecht der Verbundenen Waffen.
(31.08.2023, 17:28)Helios schrieb: Wie kommst du denn darauf? Im schlimmsten Fall hast du in beiden Fällen eine ziemlich genaue Position, je nachdem welche sonstigen Aufklärungsmittel sich vor Ort bewegen. Im besten Fall weiß man in beiden Fällen nur, dass "etwas" vor Ort die Drohne ausgeschaltet hat. Ob die Bekämpfung elektronisch oder mechanisch erfolgt macht keinen Unterschied außer dem, dass unterschiedliche Sensoren für die jeweilige Erkennung verwendet werden.Vielleicht denken wir da an unterschiedliche Szenarien. Ich dachte da an folgende:
1. Szenario "Störer": Mehrere Drohnen nähern sich dem versteckten Aufklärer und werden von diesem bereits auf Abstand gestört, so dass die Übertragung des Signals ausfällt oder die Drohnen abstürzen. Dies geschieht ohne dass der Störer seine tatsächliche Position preisgibt, der Drohnenbediener kann nur -sofern ihm die verwendete Störtechnik bekannt ist- anhand der Reichweite einen groben Radius um die letzte bekannte Position seiner Drohne herum identifizieren, in dem sich der Störer befinden muss.
2. Szenario "MK": Mehrere sUAS nähern sich dem versteckten Aufklärer. Drohne A wird mit der MK abgeschossen, Drohne B filmt das und übermittelt die exakte Position der MK an die Artillerie. Oder sogar mit nur einer Drohne:
(31.08.2023, 17:28)Schaddedanz schrieb: Ihre eigene Position ist der Drohne via GPS or GLOSSAR bekannt (Meter genau). Schaut sie beim ihrem Abschuss genau auf das Aufklärungsfahrzeug wird über den Kamerawinkel Vertikal + Horizontal zur Positon der Drohnen die Position trianguliert.Natürlich funktioniert das mit der unbemerkten Abstandsstörung ab einer gewissen Qualität der gegnerischen Aufklärung nicht mehr, aber die wird nicht unbedingt bei jedem Gegner immer gegeben sein.
Grob geschätzt 12sek nach dem Abschuss ploppt der Feuerbefehl in der Ukrainischen Arty-App auf und wird abgearbeitet. Damit ist der Aufklärer im optimalfall 3min nach dem Drohnenabschuss tot.
(31.08.2023, 19:01)Quintus Fabius schrieb: Spezifisch in Bezug auf Drohnen ist es natürlich notwendig falls irgendwie möglich nicht entdeckt zu werden, aber wenn man entdeckt wurde, benötigt man mehrere Linien der Verteidigung gegen die Drohnen. Ein SMG welches auf einer Waffenstation (im Idealfall vollautomatisch) auf Drohnen feuert ist daher kein Widerspruch zu einem Störsystem. Ganz im Gegenteil benötigt ein Aufklärer meiner Ansicht nach heute beides. Systeme die sozusagen nur wenige oder nur eine „Schutzschicht“ um sich herum haben, werden Drohnen zunehmend zum Opfer fallen.Dem würde ich zustimmen, konkret für den Aufklärer ist dabei aber von besonderer Bedeutung, dass eine Wirkung in den äußeren Schutzschichten möglichst nicht zum Verlust der Tarnung führt. Entsprechend entweder Abstandsstörung oder Wirksysteme getrennt vom eigentlichen Aufklärer.
Zitat:Entsprechend wären ferngesteuerte Lafetten hier interessant, die man über einige Distanz dann vom Fahrzeug aus steuert.Eine Möglichkeit, das umzusetzen, wären auch UGVs als Starter, die den SpähPz folgen. Ja, komplexer. Aber statisch abzusetzende PALR-Lafetten erfordern ein hohes Maß der Vorbereitung und kämen damit mMn nur in begrenzten Einsatzszenarien in Frage. Insgesamt würde ich aber die E-Bike-PzJgTrps bevorzugen.