Umfrage: Wird die Bundeswehr 2023 die Kehrtwende schaffen?
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2 8.00%
Nein, die Bundeswehr wird weiter vor sich hin darben
48.00%
12 48.00%
Nein, die Zustände werden sich noch verschlechtern, trotz größerer Finanzmittel
44.00%
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(Allgemein) Bundeswehr - Wunschkonzert 2023
(29.12.2023, 20:41)Broensen schrieb: Alles, wozu diese Boote durch den Ärmelkanal oder um die Britischen Inseln fahren müssten, weswegen sie eine höhere Seeausdauer benötigen würden als ein paar Tage.

Was du diffus damit meinst ist mir klar, deshalb habe ich gefragt, um was es konkret geht. Wenn du das nicht weißt, dann sag es doch einfach; das ist nicht schlimm und vereinfacht die Diskussion. In dem Maße, wie du dir das vorstellst, sind solche Anforderungen nicht in den Entwurf eingeflossen, auch nicht mit Blick auf die Ausdauer. Im Gegenteil waren die TTF stark von den Schnellbootfähigkeiten geprägt, aber mit höheren Leistungsanforderungen im Bereich ASuW, Aufklärung und Verteidigung, und eben mit mehr Einsatzperspektiven außerhalb der Ostsee, gleichzeitig aber auch für diese. Man könnte natürlich unterstellen, dass man für längere Einsätze größere Schiffe brauchte, und deshalb die Anforderungen so gewählt hat, dass beides Hand in Hand geht - es würde aber nichts daran ändern, dass deine Forderungen zu dem gleichen Ergebnis führen würden.

Zitat:Führung hatte ich für die Korvetten nicht angeführt. Es geht lediglich um den Einsatz von Subsystemen, die eigentliche Führung sollte an Land sitzen. Für den Betrieb der Subsysteme gibt es zudem die Tender, die Korvetten sind da vornehmlich für die Vernetzung und Datenauswertung erforderlich.

"sicher auch zunehmend als Leitstellen/Knotenpunkte in einem Netz aus unbemannten Systemen"

Wenn du von "Leitstellen" sprichst, kann ich nicht annehmen, dass es primär nur ein technisches Relais sein soll. Eine Leitstelle ist per Definition Führung. Zumal du ja selbst jetzt auch von Datenauswertung sprichst, was zumindest auch mehr Personal bedeutet. Das Problem bei so kleinen Einheiten ist, dass sich selbst kleine Aufgaben schnell aufsummieren.

Zitat:Nun, wir reden dann aber auch über eine Zeit, (...) Nur wäre das mMn eine rückgewandte Perspektive

Ich spreche gerade nicht von den Aufgaben, die die Marine bisher hatte, sondern über das, was zukünftig in verschiedenen Szenarien realistisch anstehen könnte. Wie realistisch nun ein offener Krieg mit Russland ist, oder eine globale Krise mit China (es muss ja kein direkter Krieg sein, es reicht ja schon, wenn China beispielsweise gegen Taiwan Krieg führt), sei dahingestellt, zumindest muss man beides im Auge behalten. Vor allem aber, dass wir uns de facto bereits in einem Konflikt ohne direkte oder mit begrenzten Kampfhandlungen befinden, der sowohl verdeckt wie auch offen geführt wird und immer wieder auch maritime Komponenten enthält. Dazu gehören sowohl angeknabberte Kabel in der Nord- oder Ostsee, oder eben raketenschmeißende Terroristen im Nahen Osten.

Zitat:Ich denke, dass wir mit einer konstant östlich von Suez vorgehaltenen, leistungsfähigen Fregatte sowie der gelegentlichen Übernahme der Führung eines internationalen Einsatzverbands hier besser fahren würden, weil das für eine auf LV/BV-rückbesonnene Deutsche Marine besser leistbar wäre.

Das Problem dabei ist aber, dass aufgrund der quantitativen Beschränkung gar nicht mehr möglich sein wird. Wir werden dann nur eine leistungsfähige Fregatte östlich von Suez haben und nur eine Fregatte, die einen internationalen Einsatzverband führen wird (wenn wir von 4+4 F126 und F127 ausgehen, was leider realistisch sein könnte).
Gleichzeitig würde aber eine weniger ambitionierte Einheitsfregatte, die dafür in größerer Stückzahl gebaut wird, beides genauso ermöglichen, aber eben auch zusätzliche Aufgaben darüber hinaus. Und in sich verändernden Szenarien eben auch.

In meinen Augen liegt deiner Betrachtung der gleiche Fehler inne, der zu der aktuellen Situation überhaupt geführt hat. du schaust zu sehr auf die deiner Meinung nach aktuellen und kommenden Aufgaben, und möchtest Schiffe, die diese möglichst optimal erfüllen können. Genau dieses Optimum halte ich für einen Fehler, weil die letzten Prozente an Leistung dafür sorgen, dass diese anderswo fehlt. Jetzt mehr Einheiten, die man flexibler einsetzen kann, von denen man im Zweifel auch einfach mal eine in die Werft holt und umbaut oder anpasst, ohne dass gleich das ganze System zusammen bricht, ist in meinen Augen über die kommenden Jahrzehnte viel mehr Wert. Mir ist es lieber, wenn die letzten Prozente mit Improvisation und seemännischer Leidenschaft erzielt werden, statt mit darauf optimierter Technik, die für vieles andere ein Hemmschuh ist.

Zitat:Da stellt sich für mich dann die Frage der Umsetzbarkeit. Wie stellst du dir vor, das hinzubekommen? Ein Auftrag für 15 Fregatten, zu bauen über 10 Jahre und dann war's das an Kriegsschiffbau für die Marine, bis die 30 Jahre später abgelöst werden müssen? Oder soll da ein Vertrag mit 30 Jahren Laufzeit geschlossen werden, über die sich das Grunddesign nicht groß ändert?

Die Marine besteht nicht nur aus Fregatten, die Auslastung der Werften ist bei der Einheitsfregatte nicht das Problem, im Gegenteil werden insgesamt mehr Schiffe gebaut, regelmäßiger und daher auch für die Industrie planbarer, worüber ja auch ein Kostenvorteil generiert wird. In welchem Modell man ein solches System umsetzt, darüber lässt sich natürlich diskutieren. Es könnte sinnvoll sein, einen Festvertrag über den Bau der fünfzehn Einheiten abzuschließen, an dem sich dann andere Schiffe anschließen. Es könnte auch sinnvoll sein, den Entwurf selbst abzukaufen und den Bau sowie die Weiterentwicklung einzeln zu vergeben. An anderer Stelle haben wir ja bereits über verschiedene Modelle gesprochen. Solche Schiffe wären ja durchaus auch für den Export interessant (interessanter jedenfalls als so etwas wie die F125 oder F126). Was da rechtlich beschränkend ist, bzw. was man da gegebenenfalls ändern müsste, das ist nicht mein Metier.

Zitat:Wir könnten noch so viele Schiffe haben, sie wären trotzdem alle immer irgendwo verplant. Die Frage ist wo und warum sind sie gebunden, bzw. kann man sie dort notfalls abziehen.

Das ist ein Allgemeinplatz, natürlich geht es immer nur um die Frage der Prioritäten. Aber umso größer die Zahl der einsatzfähigen Einheiten, umso mehr Spielraum ergibt sich bei der Planung, und umso mehr Prioritäten können berücksichtigt werden.

Zitat:Und gerade dafür ist das mit dem stehenden Nordmeer-Verband sogar von Vorteil. Denn wenn irgendwo eine neue Gefahr aufkommt, dann kann man gerade dort relativ gut einzelne Einheiten, die ohnehin häufig rotieren würden, abziehen und je nach Sicherheitslage entweder den Verband verkleinern oder durch Einheiten anderer Art ausgleichen, also z.B. mehr MPAs einsetzen, wenn eine Fregatte abgezogen wird o.ä. Das ist bei internationalen Einsatzverpflichtungen unter der Führung anderer Nationen oder der NATO deutlich schwieriger.

Also möchtest du Deutschland aus den externen Einsatzverpflichtungen, beispielsweise den SNMGs, heraus nehmen um national einen Verband aufzustellen, weil du meinst, dass man mit diesem variabler sei? Das passt doch vorn bis hinten nicht. Am Ende wird schlicht aufgrund der sonstigen Verpflichtungen von dem schönen Nordmeerverband nichts übrig bleiben, außer natürlich etliche Stabstellen, die nichts mehr zu tun haben.

(29.12.2023, 23:32)Kos schrieb: Würde mich auch interessieren und wie genau eine wenig ambitionierte Einheitsfregatte aussehen soll von der es zumindest eine AAW- und ASW-Version geben soll.

Die habe ich hier zuvor schon skizziert, die Basis sollte ein einheitliches Radar in zwei Leistungsstufen (ASW-/AAW-Version) sein, defensives Bug-/Rumpfsonar, ATT, 32er VLS, 8 AShM in eigenen Startgeräten, 2*76 mm Strales, 2*RAM, MLG in 30 mm, ausgeprägte EloKa-Fähigkeiten, genug Energieerzeugung für Energiewaffen, zwischen den Masten flexible Stellplätze (zusätzliche AShM, Einsatzboote, etc.). Die ASW-Version erhält zwei Einzelhangars und TAS, die AAW-Version einen Einzelhangar und zwei zusätzliche 16er VLS-Bereiche. Keine Mehrfachbesatzung, keine Intensivnutzung. Größer als eine F125 müsste sowas heute nicht werden, in meinen Augen wäre tatsächlich sogar kleiner möglich, wenn man sich von dem ein oder anderen Komfortaspekt trennt.


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