Umfrage: Wird die Bundeswehr 2023 die Kehrtwende schaffen?
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2 8.00%
Nein, die Bundeswehr wird weiter vor sich hin darben
48.00%
12 48.00%
Nein, die Zustände werden sich noch verschlechtern, trotz größerer Finanzmittel
44.00%
11 44.00%
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(Allgemein) Bundeswehr - Wunschkonzert 2023
#38
(16.03.2023, 00:05)Nicht_Peter schrieb: Die Luft-Luft-Rolle können Partnernationen vermutlich noch am ehesten übernehmen (unter Umständen mit der F-35), womit die Luftwaffe für den SEAD-, Luft-Boden- und EloKa-Anteil zuständig wäre. Die in diesem Artikel verlinkte Grafik von LtGen. Deptula legt nahe, dass für diese Rollen ungefähr ein Verhältnis 2:1:1 erstrebenswert ist. Wenn man nun für SEAD die F-35A und für Luft-Boden + EloKa den Eurofighter vorsieht, ergibt sich zwischen den Typen ein Verhältnis 1:1.

Die Grafik differenziert nicht zwischen EA und DEAD (weil beide Aufgaben parallel betrieben werden sollen), und beschäftigt sich gar nicht mit der Kombination von Kampfflugzeugen der vierten und fünften Generation. Sie macht zwar klar, aus welcher Basis deine Aufstellung erfolgte, ist aber weiterhin für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht sinnvoll.
Man kann eine effektive Gliederung nicht auf den Einsatz einzelner Flugzeuge herunter brechen, insbesondere nicht, wenn diese zu stark schematisiert werden. In Europa haben wir beispielsweise einen relativ großen Mix an möglichen Kampfflugzeugen, das wird sich auch perspektivisch nicht ändern (Eurofighter, Rafale, Gripen, F-16 in verschiedenen Versionen inklusive neu beschafften Modellen in kleineren Luftstreitkräften, F-35 und gegebenenfalls Kuriositäten), die integriert und sinnvoll eingesetzt werden müssen. Dafür braucht es auch spezialisierte Muster wie beispielsweise dedizierte Begleitstörer, die in Szenarien mit reinen Generation-5-Flotten ganz anders eingesetzt werden würden, und die in Europa Mangelware sind. Ebenso haben wir durch die diversifizierte Landschaft kleinerer Luftstreitkräfte einen sehr hohen Grad an Multifunktionalität, der insbesondere in der Luft-Boden-Rolle Flexibilität schafft, aber zu Defiziten im Luftkampf führen kann. Die Luftwaffe (genauso beispielsweise auch die RAF) gehört da aufgrund der Größe zu den Ausnahmen, weil man sich noch Schwerpunktgeschwader leisten kann.
Dein Ansatz würde bedeuten, dass man wesentliche Fähigkeiten gar nicht erst beschafft (bspw. Eurofighter EK) und bestehende Fähigkeiten umwidmet, nur um zusätzliche Kräfte zu beschaffen, die in Europa bereits weit verbreitet sind. Dabei stimme ich dir im übrigen durchaus zu, dass man das deutsche F-35-Kontingent aus verschiedenen Gründen neben NT deutlich in Richtung SEAD/DEAD positionieren, aber nicht, dass wir mit diesem Muster unsere halbe Luftwaffe ausstatten sollten.

Es ist sicherlich nie verkehrt, sich auch auf Missionsebene Gedanken über die Möglichkeiten und Auswirkungen zu machen. Aber hier muss man zum einen die Interoperabilität in den Vordergrund rücken, zum anderen die Aufstellung der Streitkräfte als Ganzes nicht aus den Augen verlieren. NFM ist ein Abschreckungsmodell, nicht zwingend auch ein Kriegsmodell.

Zitat:Bei SPEAR 3 fällt der Gefechtskopf recht klein aus, weil die Waffe in erster Linie zum Einsatz gegen mobile Ziele vorgesehen ist. Allerdings richten sich Missionen zur Abriegelung aus der Luft aus guten Gründen üblicherweise selten gegen Fahrzeuge selbst, sondern gegen feste Ziele. Um z.B. Brücken oder andere Verkehrsinfrastruktur zu beschädigen, bräuchte man eine Luft-Boden-Munition mit einem größeren Penetrationsgefechtskopf – deshalb habe ich die Spice 250-ER erwähnt. Natürlich wäre eine Variante von SPEAR 3, die das ebenfalls leisten kann, nochmals wünschenswerter.

Nein, SPEAR 3 ist nicht in erster Linie gegen mobile Ziele vorgesehen, sondern als leichte Universalwaffe für den Allwettereinsatz. Aus dem Grund kommt auch ein Multieffektgefechtskopf zum Einsatz, der verschiedene Einsatzmodi bietet (unter anderem auch Penetration), sowie ein Multisensorsucher, der verschiedene Zielerfassungsmöglichkeiten bietet. SPICE 250 ER ist da wesentlich konventioneller, mit verschiedenen fixen Gefechtskopfvarianten (zwangsläufig kleiner ausfallen als bei der SPICE 250) und einem elektro-optischer Sucher (der die Allwetterfähigkeiten einschränkt). Konzeptionell wäre SPEAR also eher das, was wir für einen Konflikt in Europa brauchen, als SPICE.
Mir geht es aber darum, dass die Basismerkmale (Gewicht, Größe, Reichweite) in beiden Fällen sehr ähnlich sind, und daher im Zweifel die Entwicklung spezieller Versionen (sofern gewünscht) eines Grundmodells effektiver wären als für jede Situation einen neuen Typ einzuführen. Und als Grundmodell sehe ich da in der SPEAR-3-Familie mehr Potenzial als in der SPICE-Familie.

Im übrigen ist diese Leistungsklasse unabhängig von der konkreten Auslegung zu schwach für die effektive Bekämpfung von Infrastruktur wie etwa Brücken oder ähnliches. Da braucht es letztlich wesentlich größere Kaliber.

Zitat:Diese Struktur beruht auf der Annahme, dass der Aufbau von glaubwürdigen Abschreckungskapazitäten so aufwendig ist, dass es sinnvoller ist, sich vorerst so weit wie möglich von anderen Aufgaben zurückzuziehen. Erst nachdem man in diesem Feld wieder gut aufgestellt ist, sollte man sich dann bei Bedarf wieder anderen Baustellen widmen.

Genau diese Herangehensweise hat uns aber in die aktuelle Situation gebracht, von daher bin ich nicht überzeugt davon, dass wir den gleichen Fehler wiederholen sollten. Insbesondere nicht bei derart begrenzten Mitteln (auch wenn das widersprüchlich klingt).

(16.03.2023, 00:00)Quintus Fabius schrieb: Tanketen sind halt wenig sinnvoll, und eine bizarre Kreuzung aus Fennek, Wiesel und was noch sonst auch immer ist genau so sinnfrei.

Ich weiß, dass wir eine sehr lange Diskussion darüber hatten, und auch wenn ich einige deiner Argumente nachvollziehen kann, so sehe ich das immer noch anders. Davon abgesehen ist bis jetzt noch gar nicht bekannt, wie der LuWa aussehen soll.

(16.03.2023, 01:43)Broensen schrieb: Was im Gegenzug auch dafür sorgt, dass er von der Grundauslegung her stark den Transportaspekt betont und weniger seiner Qualitäten als leichtes Gefechtsfahrzeug. Ein alternativer LuWa auf Basis des BVS10 könnte z.B. ein hervorragendes Fahrzeug sein. Aber stattdessen geht man mit dem HiMoLaP-Versuchsträger der FFG in die entgegengesetzte Richtung und fixiert sich eher auf große Transportleistung als auf die Kampftauglichkeit.

Der aktuelle LuWa genauso wie HiMoLaP sind reine Technologiedemonstratoren, die rein gar nichts über die tatsächlichen Fahrzeuge bzw. deren Auslegung aussagen. Deswegen kann ich auch die Argumentationen jeweils nicht nachvollziehen.


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