Umfrage: Wird die Bundeswehr 2023 die Kehrtwende schaffen?
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(Allgemein) Bundeswehr - Wunschkonzert 2023
#30
(13.03.2023, 12:17)Nicht_Peter schrieb: Gerade bei einer möglichen Gegenoffensive wären Mittlere Kräfte vor allem in punkto Mobilität und Schutz "echten" Panzertruppen klar unterlegen.
Wem sagst du das?! Wink Nur funktioniert dein ganzes Konzept halt auch, ohne dass wir die Holländer "überplanen" und die D/F-Bg aufkündigen, bzw. könnten diese Umbauten zumindest hinten angestellt werden.

Zitat:Diese Entscheidung beruht auf der Annahme, dass Aufklärer bei einem hohen Tempo häufig nicht genügend Zeit haben werden, um den Feind unauffällig zu infiltrieren.
Was mit dem GTK sicher nicht einfacher wird als mit dem FENNEK.

Zitat:Dabei wäre genau dieser Faktor bei einem hypothetischen Konflikt gegen Russland entscheidend, um nicht in einen verlustreichen Abnutzungskrieg zu geraten. Prinzipiell könnten auch Kampfpanzer und Panzergrenadiere alles übernehmen, was über reine Aufklärung im eigentlichen Sinn hinausgeht – aber in der Praxis werden sie häufig vermutlich bereits mit anderen Aufgaben ausgelastet sein. Deshalb hätte in meinen Augen ein Umstieg vom Fennek auf den Boxer CRV als Fahrzeugplattform seine Berechtigung. Zudem könnte eine solche Panzeraufklärungskompanie ja nicht nur Aufklärung durch Kampf, sondern dank den abgesessenen Spähtrupps auch weiterhin Spähaufklärung betreiben.
Das ist mMn eine zwiespältige Angelegenheit, daher ein paar Denkansätze dazu:
1. Geht man davon aus, dass die Kampftruppen gebunden sind und deshalb keine Kampfaufklärung übernehmen können, stellt sich umgekehrt die Frage, warum die Aufklärungskräfte hierzu Zeit finden sollten, schließlich werden sie zur Spähaufklärung für die Kampftruppen gebraucht.
2. Für die Spähaufklärung ist der Signatur-Unterschied zwischen GTK und FENNEK (o.ä.) enorm. In einigen Bereichen kann das zu größeren Nachteilen führen, weil eine unentdeckte Aufklärung nur durch langsamere und gefährdetere, abgesessen vorgehende Spähkräfte erzielt werden kann.
3. Der verlinkte Artikel erkennt den Bedarf an Panzerkavallerie und begründet diesen mit dem überdehnten Gefechtsfeld, was mMn auch richtig ist. Nur benennt er ebenfalls, dass unserer Struktur insgesamt die Mittel fehlen, in diesem Raum zu wirken. Und eine Panzerkavalleriekompanie allein wird wenig ausrichten können, zumal sie ja auch nicht nur diese eine Aufgaben hätte. (siehe 1.)
4. Dieses überdehnte Gefechtsfeld existiert aber m.E. gar nicht dort, wo im konkret zu erwartenden Konflikt eine deutsche Panzerbrigade zum Einsatz kommen würde. Wenn, dann existiert es im Zuständigkeitsbereich einer Division zwischen den einzelnen dort eingesetzten Brigaden bzw. davor/dahinter.

Nun hast du auf Brigadeebene weder Flugabwehr, noch radbewegliche Artillerie vorgesehen. D.h., dass deine Panzerkavalleriekompanie ohne brigadeeigene Unterstützung im überdehnten Gefechtsfeld unterwegs sein wird, da ihr die PzH2k nicht schnell genug folgen können und Flugabwehr erst auf Divisionsebene existiert. Zudem wird sie auch nicht im Ganzen vorgehen können, sondern eher nur mit ein oder zwei Zügen, weil der Rest der Kompanie andere Aufgaben zu erfüllen hat.

Das bringt mich zu der Schlussfolgerung, dass eine Panzerkavallerie auf Brigadeebene nur zusätzlich zu den bisher dort vorhandenen Aufklärungskräften vorgesehen werden sollte, wenn nicht sogar eben besser direkt auf Divisionsebene.

Zitat:Hier würde ich argumentieren, dass der Brigadestab in einem LV/BV-Szenario zu stark mit dem Close Fight ausgelastet sein würde, um dann auch noch zusätzlich den effektiven Einsatz von Langstrecken-Aufklärungsmitteln zu koordinieren. [...] Zugleich erlaubt diese Gliederung, z.B. die LUNA NG-Systeme der Aufklärer auf Divisionsebene in einem Bataillon zusammenzufassen (Drohnen mit kürzerer Reichweite wie Aladin/Vector gäbe es natürlich auch auf Brigadeebene).
Die Brigade braucht die Aufklärungsmittel, die für ihren Aktionsbereich relevant sind, da man immer mit einer eingeschränkten Kommunikation zwischen Division und Brigade rechnen muss. Also entweder hat die Brigade einen überdehnten Raum abzudecken oder nicht. Und wenn ja, dann braucht sie auch die technischen Aufklärungsmittel dazu. Gerade dann, wenn sie Panzerkavallerie in diesen Raum schickt, muss sie dort auch vorher und währenddessen technisch aufklären können.

Daher würde ich mindestens einen technischen Aufklärungszug beim Brigadestab vorsehen, wenn man die Brigadeaufklärungsbataillone durch Panzerspähkompanien nur mit CRV ersetzen will. Ebenso sollte das Brigadeartilleriebataillon eigene Beobachtungsmittel besitzen, mindestens in Form von JFSTs.

Zitat:Man könnte so im Heer statt dem heutigen Wildwuchs mit nur noch fünf Plattformen auskommen, die größtenteils bereits eingeführt sind: Leopard 2, Puma, Boxer, Eagle V (für alles, was wie ABC-Abwehr oder EloKa weiter hinten steht) und ATTV.
Da bin ich voll dabei, wollte nur die Option aufzeigen, weil sie in deiner Gliederung gut funktionieren würde. Ein guter Mittelweg wäre da natürlich ein KettenBOXER.

Zitat:ich habe mir ebenfalls überlegt, aus dem BvS10 eine Einheitsplattform für leichte Kräfte zu machen. Davon bin ich dann wieder abgekommen, weil die Kosten dafür ziemlich hoch wären. Man bräuchte vermutlich über 1.000 Fahrzeuge, um zwei Brigaden voll auszustatten. Ein BvS10 würde vermutlich zwischen 1,5 bis 3,5 Millionen Euro pro Fahrzeug kosten, während wir bei der Luftlandeplattform vllt. über 500.000 € pro Stück sprechen.
Der deutsche CATV-Auftrag liegt zwar grob bei 2,9Mio. Stückpreis (nur das Fahrzeug), aber Schweden hat letztes Jahr noch eine Nachbestellung (siehe dein WT-Link) für unter 900Tsd. Euro pro Stück aufgegeben, dementsprechend ist hier offensichtlich über höhere Stückzahlen eine deutliche Preisreduzierung zu erzielen. Für die LuLaP finde ich leider keine Größenordnung. Zu vergleichen wäre dabei noch die Anzahl der erforderlichen Fahrzeuge. Bei der LuLaP ist zwar auch eine Variante als MUNGO-Nachfolger geplant, aber vermutlich kann der BV trotzdem mehr Soldaten mit weniger Fahrzeugen transportieren.

Zitat:Der unbestreitbare Vorteil des Hägglunds wäre vor allem die sehr viel bessere Eignung für schwieriges Gelände und extreme klimatische Bedingungen – aber rechtfertigt das für die meisten Einsätze, die auf die luftbeweglichen Kräfte realistischerweise zukommen werden, wirklich den dreifachen Aufpreis? Letztendlich geht es hier um ein Battle Taxi, das Infanteristen in die Nähe des Einsatzgebiets befördert.
Das sehe ich ein bisschen anders, vor allem mit Blick darauf, dass bei Verzicht auf mittlere Kräfte die Ihnen zugedachten Anfangsoperationen dann diesen leichten Kräften zufallen.
Die Frage vor der Auswahl des Fahrzeugs muss ja lauten: Was sollen diese Kräfte (leichte Infanterie) in welchem Gelände leisten können.
Lässt man mal den Häuserkampf außen vor, bleiben für das primär zu betrachtende Szenario Wälder und Sümpfe bzw. Schlammpisten übrig. Im dichten Wald kommen zwar beide Fahrzeuge ähnlich schlecht durch, aber sobald es rutschig wird, kann der BV sehr viel mehr Gelände nutzen und somit eine sehr viel bessere Unterstützung der abgesessenen Kräfte realisieren. Auch kommen diese viel schneller und sicherer an ihren Einsatzort heran, wenn dafür mehr mögliche Wege zur Verfügung stehen und ggf. auch später abgesessen werden kann, weil die Fahrzeuge näher an den Kampfraum heran kommen können.

Aber die Argumente wurden hier ja an anderer Stelle schon lang und breit erörtert.

Zitat:Ich bin mir nicht sicher, ob die F125 wirklich besser als die F126 für den ARF-Beitrag geeignet wäre.
Nicht besser, nein. Die F126 ist ja quasi als eine LV/BV-taugliche F125-Weiterentwicklung entstanden. Aber die Außerdienststellung vorhandener Fregatten ohne Not will schon wirklich gut begründet sein. Und das seh' ich nicht als gegeben an, solange die F125 die ARF-Aufgaben auch erfüllen kann. Dann sollte der Fokus zuerst auf anderen Baustellen liegen und die F125-Nachfolge hinten anstehen.

Zitat:Ich kann nicht nachvollziehen, dass ein 2. Los F126 das F127-Programm verzögern würde.
Natürlich könnte man auch einfach schneller bauen lassen, nur entspricht das nicht dem, was realistisch zu erwarten wäre. Vor allem wegen den Auswirkungen auf die Werftindustrie, deren langfristige Perspektive danach dann nicht mehr gesichert wäre, weil dann ja so bald keine neuen Großaufträge mehr zu erwarten wären. Zur Ermittlung des Zulauftaktes neuer Fregatten wird man in Deutschland immer die erwartete Dienstzeitdauer durch die geplante Gesamtzahl größerer Einheiten teilen müssen. Eine Beschleunigung des Zulaufs wäre eigentlich nur in Verbindung mit einem Flottenaufwuchs realistisch. (Viele werden des allerdings anders beurteilen als ich.)


(13.03.2023, 14:27)Quintus Fabius schrieb: Diese könnte für den Friedensbetrieb dann Teil der entsprechenden Divisionstruppe sein (Ausbildung etc, also hätte man statt einem Aufklärungs-Bataillon auf Divisions-Ebene ein Aufklärungs-Regiment) und wird von dieser dann im Einsatz der Brigade unterstellt.
Dieses Prinzip würde ich persönlich ja auch bevorzugen und zwar nicht nur für Aufklärer, sondern allgemein für Kampfunterstützer. Wenn diese als radbewegliche Kräfte bei den Divisionen aufgehängt sind, verschlankt das die Brigaden enorm und beschleunigt damit deren Verlegbarkeit. Zudem hat es große Vorteile im Friedensbetrieb aufgrund unserer hohen Truppendislozierung über viele kleine Einzelstandorte und spart ineffiziente Bataillonsstäbe ein.
Nur scheint mir das nicht zum Grundgedanken dieser Struktur und der Aufgabenstellung der Divisionen dabei zu passen.

Zitat:Dem folgend ist die Frage zu stellen, inwieweit man auch die ganz normalen Gefechtsfahrzeuge besonders für die Aufklärung befähigen könnte.
Auf eine längere Sicht unbedingt, auch mit Blick auf die Flugabwehr. Nur kann das natürlich nicht Teil dieser Betrachtung sein, die ja wohl bewusst auf vorhandenen oder zumindest direkt verfügbaren Systemen aufbaut.

Zitat:Also mehr BV, aber nicht BV für alles, sondern nur allgemein mehr davon.
Spezifisch für die Frage "BV oder LuLaP" ließe sich noch andenken, den BV durch den ebenfalls bei Nicht_Peter vorgesehenen EAGLE zu ergänzen, was auch gerade mit Blick auf ggf. weiterhin zu berücksichtigende StabOps sowie allgemein dem Einsatz in urbanen Einsatzräumen Sinn ergeben würde.
Bspw. könnten in den Luftbeweglichen Brigaden die relevanten Kampfunterstützer und jeweils ein InfBtl. mit BV, der Rest der Brigade mit EAGLE ausgestattet werden.


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