13.11.2021, 23:35
(13.11.2021, 16:35)Quintus Fabius schrieb: Die Idee der Menschenrechte ist nun im Prinzip die bisherige Krone der menschlichen Zivilisation. Es spielt dafür auch keine Rolle, ob diese Idee real ist oder nicht, ob es Menschenrechte wirklich gibt oder nicht. Das ist für die Frage des hohen Wertes dieser Idee gar nicht wesentilch. Diesen zivilisatorischen Höhepunkt real zu erhalten ist meiner Ansicht nach äußerst schwierig, aber erstrebenswert. Daher sollte eher die Frage sein, wer ein grundsätzlicher und absoluter Feind dieser Idee ist und wer dieses Ideal weiter tragen und wer es bedroht.
Von dieser Position aus betrachtet, werden die Menschenrechte zu einer Art Religion: Sie sind an sich irreal, geben aber demjenigen ein Versprechen, der trotzdem an sie glaubt und sich ihnen verpflichtet. Und wie in jeder Religion funktioniert sie nur dadurch, dass dieses Versprechen für die Ungläubigen nicht gilt.
Das Problem dabei ist, dass es sich bei dieser Quasi-Religion immer um eine Staatsreligion handeln muss, die für jeden in der Gesellschaft verpflichtend ist. Und wo die Religion der Menschenrechte nicht Staatsreligion ist, leidet die Minderheit der Gläubigen darunter, ihre Religion nicht ausüben zu dürfen.
Ein hochinteressanter Gedanke.