(Allgemein) Bundeswehrreform(en)
Von meiner Seite vollste Ablehnung!

Das Balkenkreuz darf und wird niemals sterben!
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GermanMilitaryPower schrieb:Von meiner Seite vollste Ablehnung!

Das Balkenkreuz darf und wird niemals sterben!

Genau diese Einstellung ist doch das Problem. Hauptsache das eigene Land kommt viel besser weg als der Rest. Oder man will an veralteten Idealen festhalten, die gar nicht mehr relevant sind bzw. weniger.

Wenn du für Friedenszeiten eine gute und wirtschaftliche Armee haben willst, die im Notfall auch schlagkräftig ist, muss man multinational arbeiten. Zumindest im Falle von Europa.

Es wäre viel leichter Rüstungsprojekte und Ähnliches zu bewerkstelligen und die Qualität und Tiefe wäre auch für einen viel günstigeren Preis zu haben.

Vollste Zustimmung also für eine europäische Armee.

Dein Balkenkreuz kannste dir ja dann auf deine Uniform von die EuroForces draufmalen und weiter deutsche Tugenden pflegen, solange diese nicht im Konflikt mit den eigentlichen Zielen stehen.

Du willstn starkes Deutschland? Dann arbeite mitm Rest hier aufm Kontinent zusammen und du hast dein starkes Deutschland.
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Quintus Fabius schrieb:Zur praktischen Umsetzung:

Alle Jungen würden zuerst in den Kampftruppen dienen. Es gibt einfach keinen Grund für 18jährige Logistik, Schreibtisch oder Küchensoldaten. Heute hingegen dienen überall nur Junge. Mit dem Alter würden diejenigen die nicht aufsteigen dann entsprechend die rückwärtigen Dienste und Unterstützungseinheiten stellen. Das bedeutet eine Gliederung der Funktionen nach dem Alter!
Ich begreif nicht, wieso das nicht gemacht wird. Das klingt doch logisch und auch gut umsetzbar. Vielleicht ist es ja nur in der schwierigen Jahren der Truppenreduzierung so. Vielleicht aber auch, weil nicht alle so denken wie du und das Teilzeitmodell bevorzugen ... als Arbeitgeber muss man flexibel sein, nicht nur das machen was du persönlich als das Beste ansiehst.

Zitat:So was gibt es schon ähnlich bspw bei der Polizei: zuerst Schichtarbeit als Streifenpolizist, dann vielleicht Zivilbeamter, dann Ermittler im Tagdienst, dann Waffen- und Gerätewart, schließlich die letzten Jahre vor der Pension Geschäftszimmer.
Wüsste nicht was dagegensprechen sollte.

Zitat:Desweiteren sollte man die Trennung zwischen den Mannschaften, Unteroffizieren, Offizieren usw aufheben. Alle starten ausnahmslos als Mannschaften. Und können von dort durch Leistung aufsteigen. Die Polizei in Bayern hat inzwischen beispielsweise ein ähnliches System (Leistungslaufbahn in Qualifikationsebenen anstelle der früheren klar getrennten Laufbahnen) wenn auch nicht so konsequent, andere Bundesländer wie Hessen oder NRW sogar in absoluter Konsequenz (da sind dann alle im Gehobenen Dienst und fast alle gleichrangig).
Klingt für mich sehr fortschrittlich, ich reg mich auch dauernd über die völlig überbewerteten "Führungskräfte" auf. Im Fussball verdient der Trainer auch nicht mehr als der Messi. Schlussendlich muss die Ausführung in den meisten Berufen top sein, sonst gewinnt man keinen Blumentopf. Man muss als Team auftreten und da ist Arbeit verteilen und Führen auch nur eine von vielen Arbeiten, keinesfalls viel wichtiger als wenn einer z.B. ein neues Medikament durch Forschung entdeckt, einen harten Gegner im Kampf ausschalten kann, im Verkauf sehr gut mit den Kunden umgehen kann und viel verkauft ... . Die individuelle Leistung muss belohnt werden, nicht der bescheuerte Posten selber.


Zitat:Die Chance für den Aufstieg auch für Leute die eine solche sonst nicht hätten (Loslösung von den Schulabschlüssen) erhöht dann die Arbeitsleistung immens, weil sie an reine Arbeitsleistung gekoppelt ist.
Find ich auch wichtig, aber die Tendenz ist genau umgekehrt. Durch die starke Gewichtung der Bildung und Brainpower, weil wir gegenüber Niedriglohnländern sonst nicht mehr bestehen können, wird die Bildung stark überbewertet. Das führt natürlich auch zur Geringschätzung von vielen Arbeiten und deren jämmerlichen Löhnen die momentan bezahlt werden. Aber das ist in der Privatwirtschaft noch viel ausgeprägter vorhanden / der Missbrauch viel grösser / das Lohngefälle unerträglich hoch. Aus meiner Sicht müsste man da mit Gesetzen einschreiten, diese Auswüchse sind Gift für die Gesellschaft. Es braucht hier bessere Regeln, dass sich die oben nicht schamlos bedienen können. Gleiches gilt für die Pseudogeldvermehrung an der Börse/Kapitalmarkt ohne realen Hintergrund/ keine geschaffenen Produkte und Werte hinter diesem Geld. Das muss einfach in der Realwirtschaft fehlen ... wo ist auch klar, bei den Löhnen der Arbeiter.

Zitat:Und das sind Sachzwänge die gerade eben kein Arbeitnehmer will, im Gegenteil. Jeder würde eine sichere Anstellung und den Verbleib in nur einem Beruf vorziehen. Würde die BW dies bieten, könnte sie zugleich die Anforderungen an die Rekruten deutlich erhöhen, weil die Qualität der Bewerber erheblich zunehmen würde.
Aber wenn du eine gesicherte Anstellung auf ewig hast, dann ist das keinesfalls leistungsfördernd. Es muss so sein, dass wenn du dich immer anstrengst und wertvoll für die Bundeswehr bist, du immer bleiben kannst. Das was du willst, ist einen unkündbaren Beamtenstatus, halte ich für alles andere als sinnvoll / leistungsfördernd.

Zitat:Der Soldatenberuf wäre dann gerade eben wieder eine Berufung, und die Idee der Berufung an sich ist dass, was den militärischen Werten und Idealen eher entspricht als die Idee eines Jobs als Sicherheitsdienstleister.
Ganz ehrlich, ich find deine Logik nicht schlüssig. Leistung muss bezahlt werden, nicht dieses Ehre und Ideale-Zeugs. Ich hab aus deinen Japan-Posts herausgelesen, was dich zu dieser Haltung bewegt, ich versteh wieso du das vertrittst. Ich selber kann es nicht nachvollziehen, ich muss dir ehrlich sagen ... ich find es lächerlich. Du musst die Leistung wie im Sport in den Vordergrund stellen, so wachsen wir auch auf, so werden wir in der Schule benotet, so werden/sollten wir bezahlt werden. Nicht mit einem Pseudo Ehren-Kodex der bei uns schon längst nicht mehr verankert und auch keine Berechtigung vor der modernen Wissenschaft hat. Es handelt sich um aufgeklärte Leute, auch in Japan, da ist auch nur noch die ältere Generation so, dass die sich freiwillig ins Messer stürzen, sich kopflos für den Staat opfern.

Zitat:Die Zahlen ändern sich ja nicht insgesamt hätte ich genau so viele Soldaten wie bisher auch. Ich würde sogar erheblich Geld sparen, weil der ganze Berufsförderungsdienst wegfällt! Jahrelang wird der Sold nach ausscheiden aus der BW weiter gezahlt, dass ist Geldverschwendung. So zahlt man Sold an Ex-Soldaten und an aktive Soldaten gleichzeitig.
Das ist schon seltsam, solcher Unsinn kommt immer in begünstigten Kreisen zustande. In der Teppichetage in der Privatwirtschaft und leider auch bei Beamten.
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Quintus Fabius schrieb:Indem alle jungen Rekruten ohne Ausnahme die exakt gleiche sehr harte Grundausbildung erhalten (Initiationsritual) und alle ohne Ausnnahme zuerst in den Kampftruppen im Kampfeinsatz im Ausland dienen, verändert sich die Kultur der BW insgesamt, weil die Kampftruppen dann später, im höheren Lebensalter die anderen Posten bei der BW stellen (dort sind dann grundsätzlich keine jungen mehr). Dadurch rücken überall in allen Verwendungen Soldaten mit Einsatzerfahrung ein und verändern das Betriebsklima und die Stimmung.

Dadurch verändert sich dann im Laufe einiger Jahre die Militärkultur der BW drastisch.
Auch das halte ich für einen Unsinn. Es gibt doch so viele Berufe in der Bundeswehr, bei denen die Grundausbildung/Kampftruppe einfach nichts bringt. Du überbewertest den kämpfenden Teil jetzt genau so wie andere ihn geringschätzen. Die Techniker die den EF warten sind ebenso wichtig, die die die Radar-/Sensordaten der AWACS/Drohnen auswerten auch, der Koch der in Relation zum Geld noch was Anständiges auf den Tisch zaubert auch ... u.s.w.. Es ist wie in einem Formel1-Team, der wichtigste Mann ist doch nicht alleine der Fahrer, es gibt 1000 Mitarbeiter die die beste Maschine, die zuverlässigste Logistik, eine gut funktionierende PR-Abteilung wenns nicht läuft, und, und ... aufstellen. Es keiner unwichtig, das ist die wichtigste Message in einem Team. Wenn jeder sein Bestes gibt, dann kann man Erfolg haben.
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Allgemein:

Eine interesssante Option wäre es zusätzlich, die BW in bestimmten Verwendungen für qualifizierte Altbeewerber (also Menschen höheren Lebensalters) zu öffnen. Dadurch könnte man das Bewerberpotential immens aufweiten. Die Höchstaltersgrenzen sollten abgeschafft werden und durch eine für alle (also auch alle Frauen) gleiche Leistungsanforderung ersetzt werden. Wer diese erbringen kann, sollte auch ruhig älter sein können.

phantom:

Zitat:Auch das halte ich für einen Unsinn. Es gibt doch so viele Berufe in der Bundeswehr, bei denen die Grundausbildung/Kampftruppe einfach nichts bringt.

Es geht mir gar nicht darum, dass es was in deinem Sinne bringt, sondern es geht darum, die Militärkultur dadurch zu verändern. Das USMC zeigt hier klar auf, wie wertvoll für eine Organisation ein solches gemeinsames Initiationsritual ist. Das ist natürlich nicht der effizienteste Ansatz was die reine Arbeit angeht, aber darum geht es gar nicht: es geht um die psychologische Seite der Kriegsführung.

Zitat:Die Techniker die den EF warten sind ebenso wichtig, die die die Radar-/Sensordaten der AWACS/Drohnen auswerten auch, der Koch der in Relation zum Geld noch was Anständiges auf den Tisch zaubert auch ... u.s.w

Zweifelsohne, aber der Weg zu diesen Funktionen sollte eben über die Kampftruppen führen. Es gibt keinen Grund, warum der Techniker nicht vorher einige Jahre in der Kampftruppe gewesen sein sollte, von Leuten die als Koch arbeiten noch ganz zu schweigen.

Natürlich sind die Unterstützenden Einheiten immens wichtig, gleichauf wichtig wie die Kampftruppen, aber es gäbe sie ja auch bei meinem Konzept weiterhin. Sie wären nur vor ihrer Spezialverwendung zumindest mal für eine gewisse Zeit eben Angehörige der Kampftruppe gewesen.

Zitat:Es ist wie in einem Formel1-Team, der wichtigste Mann ist doch nicht alleine der Fahrer, es gibt 1000 Mitarbeiter die die beste Maschine, die zuverlässigste Logistik, eine gut funktionierende PR-Abteilung wenns nicht läuft, und, und ... aufstellen.

Ich bin eben der Überzeugung, dass die Organisation insgesamt besser ist, wenn jeder Mann vorher selbst schon mal Fahrer war, weil er dann viel eher sich in den Fahrer hinein versetzen kann und sich mit der Funktion des Fahrers mehr verbunden fühlt.

Zitat:Aber wenn du eine gesicherte Anstellung auf ewig hast, dann ist das keinesfalls leistungsfördernd.

Die hättest du analog zur Polizei nicht von Anfang an. Zuerst bist du nur Beamter auf Widerruf (Grundausbildung - kannst jederzeit sofort heraus geworfen werden), dann auf Probe (Kampftruppe und weitere Ausbildung), dann erst auf Lebenszeit. Im weiteren müsste man dann konsequent sieben und die jungen Leute auch entsprechend formen und von ihrer Einstellung her ändern.

Zitat:Du musst die Leistung wie im Sport in den Vordergrund stellen, so wachsen wir auch auf, so werden wir in der Schule benotet, so werden/sollten wir bezahlt werden.

Die Polizei erbringt eine erhebliche Leistung, und jeder Polizist ist nach wenigen Jahren bereits Beamter auf Lebenszeit. Leistung und eine ewige Garantie schließen sich keineswegs gegenseitig aus. Im weiteren ist militärische Leistung nicht mit der in der privaten Wirtschaft vergleichbar. Für das viel höhere Risiko für Gesundheit und Leben muss man qualifizierten jungen Leuten im Gegenzug auch eine besondere Leistung bieten. Das könnten hohe Löhne sein, (vergleichbar den Söldnerfirmen (PMCs) aber das wäre nicht bezahlbar. Was für Anreize also könnte man bieten (bei gleichen Löhnen)?

Und bezahlbar ist hier nur eine dauerhafte Anstellung, die zugleich die Zahl der notwendigen Bewerber extrem reduziert weshalb man viel weniger braucht und damit viel bessere im Schnitt einstellen kann. Durch eine Streichung der Höchstaltersgrenzen und eine Erhöhung der Anforderungen was die Leistung angeht die man erbringen muss um Beamter auf Lebenszeit zu werden, steigt die Qualität weiter. Durch die Schaffung von Aufstiegschancen schafft man weitere Anreize und erhöht erneut das Bewerberpotential für die anspruchsvolleren Aufgaben.

Zitat: Leistung muss bezahlt werden, nicht dieses Ehre und Ideale-Zeugs.

Die erbrachte Leistung ist aber für unsere die Verhältnisse in unserer Gesellschaft nicht in dem Maße bezahlbar, dass man damit genügend gute Rekruten finden könnte. Also braucht man andere Anreize und man kann dann, wenn man die Leute erst mal damit hinein "gelockt" hat sie mit dem Ehre und Ideale Zeug viel besser nutzen, ihre Leistung damit erhöhen, ohne Geldkosten. Das Ehre und Ideale Zeug ist ja primär deshalb so nützlich, weil es die Leistung erhöht ohne Geld zu kosten.

Deshalb sollte man alles daran setzen, die Leistung durch die Militärkultur zu erhöhen, denn über die Bezahlung wird man sie nicht erhöhen können, weil mein die dafür notwendige höhere Bezahlung schlicht und einfach finanziell nicht leisten kann.

Zitat: Das was du willst, ist einen unkündbaren Beamtenstatus, halte ich für alles andere als sinnvoll / leistungsfördernd.

Der unkündbare Beamtenstatus ist genau das, was junge Leute heute besonders schätzen, was sie wollen. Und wofür sie bereit sind, für deutlich weniger Geld und deutlich unterhalb ihrer Qualifikation zu arbeiten. Die Unsicherheit bei jungen Menschen ist immens, der Status eines Beamten auf Lebenszeit so begehrt, dass Akademiker mit gutem Uniabschluss als Streifenpolizisen Strafzettel schreiben! und dies obwohl sie in der freien Wirtschaft bereits mehr verdient hatten!

Und die Leistung erzielt man dann nach Einstellung über die möglichen Aufstiegschancen, über Zwischenstufen (Beamter auf Widerruf, auf Probe usw) und über die Erziehung und Formung der jungen Menschen während sie in diesen Zwischenstufen sind, und nicht zuletzt über das Ehre und Ideale Zeugs, also über imaterielle Werte und Normen. Damit man diese aber entgegen dem Zeitgeist und der Entwicklung der Gesellschaft implementieren kann, ist es gerade eben notwendig, eine sichere Anstelllung auf Lebenszeit zu bieten, gerade eben weil dies konträr zu dieser Entwicklung ist und die jungen Leute damit dauerhaft aus dieser heraus löst.
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Quintus Fabius schrieb:Zweifelsohne, aber der Weg zu diesen Funktionen sollte eben über die Kampftruppen führen. Es gibt keinen Grund, warum der Techniker nicht vorher einige Jahre in der Kampftruppe gewesen sein sollte, von Leuten die als Koch arbeiten noch ganz zu schweigen.
Mmmh Smile, der Koch könnte das mit der gleichen Begründung bez. seiner Arbeit auch einfordern, dass du dich mal 2 Jahre als Gehilfe in die Küche stellst ... weil alle immer über den Frass meckern. Oder der Mechaniker von seinem Halbgott Pilot, der auch mal in die Niederungen steigt und seine Kiste selber wartet, nur mal so für 4 Jahre, damit er diese Arbeit zu schätzen weiss ... und, und, das liesse sich auf jeden Berufszweig der Bundeswehr ausweiten. Dass man 2-3 Monate oder so in den Dienst an der Waffe reinschnuppert find ich nicht falsch. Aber das auf Jahre auszuweiten macht keinen Sinn.

Zitat:Ich bin eben der Überzeugung, dass die Organisation insgesamt besser ist, wenn jeder Mann vorher selbst schon mal Fahrer war, weil er dann viel eher sich in den Fahrer hinein versetzen kann und sich mit der Funktion des Fahrers mehr verbunden fühlt.
Dann sollte der Fahrer mal die Elektronik programmieren Big Grin ... nein also wo kommen wir da hin. Wir brauchen mehr gegenseitige Anerkennung und keine ausufernden Löhne im Kader ... das ist in meinen Augen ein grosser Leistungskiller. Die Leute beschäftigen sich dann nur noch mit schleimen und aspirieren, wichtig ist die abgegebene Leistung, egal auf welchem Posten man ist. Schön ist halt immer wenn man direkt am Produkt arbeitet ... was leistet die Person für unser gemeinsames Produkt. Die die nur dumm rumfaseln und ständig organisieren und befehlen/aufsteigen wollen, checken einfach nicht, dass es ums bestmögliche Produkt geht. Sie sollen sich mal weniger mit ihrer doofen Karriere als mit ihrer eigenen Leistung beschäftigen ... von daher find ich Fussball/Mannschaftssport einfach genial. Es zählt die Leistung auf dem Platz, mit nur rumkommandieren geht gar nichts. Jeder ist selber für seine Leistung verantwortlich und so muss es auch im Beruf/Bundeswehr sein.

Zitat:Die Polizei erbringt eine erhebliche Leistung, und jeder Polizist ist nach wenigen Jahren bereits Beamter auf Lebenszeit. Leistung und eine ewige Garantie schließen sich keineswegs gegenseitig aus.
Aber das ist nicht gut für die Leistung. Stell dir mal vor, wenn du 2 Jahre für den Dortmund spielst, dort gute Leistungen gezeigt hast, du danach mit einem tollen Lohn und unkündbarer Stelle weitere 10 Jahre beschenkt wirst ... ja bitte welchen Anreiz hast du noch die gleiche Leistung 10 Jahre abzurufen? Genau ... nur noch deine Ehre. Big Grin Das funktioniert nur bei ein paar wenigen. Bei den Meisten lässt die Leistung kontinuierlich nach, weil sie die Kohle eh bekommen. Topleistung bekommst du nie mit Vorausversprechungen für die Ewigkeit, das sind pure Leistungskiller.

Zitat:Im weiteren ist militärische Leistung nicht mit der in der privaten Wirtschaft vergleichbar.
Ah ja, ich gib dir viel wenn du auch viel arbeitest, funktioniert bei dir nicht. Big Grin Deine Logik ... ich geb dir wenig, dafür darfst du immer bleiben ... das ist für dich attraktiv? Leistung muss sich doch lohnen, ich denke eher das ist ein Problem bei der Bundeswehr / zu starre Besoldung.

Zitat:Für das viel höhere Risiko für Gesundheit und Leben muss man qualifizierten jungen Leuten im Gegenzug auch eine besondere Leistung bieten. Das könnten hohe Löhne sein, (vergleichbar den Söldnerfirmen (PMCs) aber das wäre nicht bezahlbar. Was für Anreize also könnte man bieten (bei gleichen Löhnen)?
Es ist nicht nötig dass man gleiche Löhne zahlt. etwas Wettbewerb innerhalb der Truppe kann nicht schaden. Und dass hohe Löhne bei Söldnertruppen gezahlt werden, stimmt vielleicht für den Kriegseinsatz, aber meinst du dass das in Zeiten wo man sie nicht mehr benötigt auch noch so ist ... das kannst du vergessen, die stehen dann auf der Strasse. Glaub nicht alles was du aus der Privatwirtschaft hörst, da geht es viel härter zu als du denkst.

Zitat:Durch eine Streichung der Höchstaltersgrenzen und eine Erhöhung der Anforderungen was die Leistung angeht die man erbringen muss um Beamter auf Lebenszeit zu werden, steigt die Qualität weiter. Durch die Schaffung von Aufstiegschancen schafft man weitere Anreize und erhöht erneut das Bewerberpotential für die anspruchsvolleren Aufgaben.
Hier seh ich jetzt nicht grad viel Attraktivität drin, wenn man bedenkt welche Witzfiguren (die dem System am besten dienen) im Militär befördert werden. Das System ist viel zu starr, vielleicht müsste man es eher so machen, dass man die Struktur wie kleine Firmen aufstellt. Kampfgruppe A bildet eine Einheit, die wird bei guter Leistung eben besser belohnt als B die sich weniger anstrengt. So kann ein gesunder Wettbewerb entstehen, Kameradschaft, Zusammenhalt, das füreinander Einstehen gefördert werden. Gleiches vielleicht noch auf Kompanieebene wenn man mit den Resultaten sehr zufrieden ist.

Zitat:Die erbrachte Leistung ist aber für unsere die Verhältnisse in unserer Gesellschaft nicht in dem Maße bezahlbar, dass man damit genügend gute Rekruten finden könnte.
Wieso nicht, man muss die Truppenstärke reduzieren, dann kann man für den einzelnen auch 10-20% mehr ausgeben. Und du solltest auch nicht jedes Exotengerät fordern, denn das hat auch direkte Auswirkungen auf deinen Lohn. Je exotischer und mehr Gerät du forderst, desto weniger Geld ist fürs Personal übrig. Verabschiede dich mal von den vielen Sonderwünschen und setz auf Grossserie und Vereinheitlichung und mehr Wettbewerb bei der Beschaffung (nicht nur EADS/Airbus-Kram).

Zitat:Das Ehre und Ideale Zeug ist ja primär deshalb so nützlich, weil es die Leistung erhöht ohne Geld zu kosten.
Aber das machst du nicht primär mit diesen Instrumenten. Ich bin sicher mein System mit dem internen Wettbewerb macht auch den Soldaten mehr Spass. So ein Kasper der dauernd von Ehre und Idealen redet die heute kaum jemand mehr nachvollziehen kann, das wirkt doch eher kontraproduktiv.

Zitat:Deshalb sollte man alles daran setzen, die Leistung durch die Militärkultur zu erhöhen, denn über die Bezahlung wird man sie nicht erhöhen können, weil mein die dafür notwendige höhere Bezahlung schlicht und einfach finanziell nicht leisten kann.
Meiner Meinung nach kannst du Leistung nicht in einem zu grossen Apparaten fördern (200 Leute sind schon viel zu gross). Du musst kleine Gruppen schaffen die für sich Erfolge erleben und auch feiern können. Das musst du fördern, nicht ein allüberspannendes Ideal (Ehre / Kriegspathos) dem heute niemand mehr was abgewinnen kann.

Zitat:Der unkündbare Beamtenstatus ist genau das, was junge Leute heute besonders schätzen, was sie wollen. Und wofür sie bereit sind, für deutlich weniger Geld und deutlich unterhalb ihrer Qualifikation zu arbeiten.
Das kannst du ja wieder einführen, wenn der Truppenabbau umgesetzt wurde. Aber jetzt wo reduziert werden muss, kannst du lang rufen ihr seid alle sicher ... es stimmt einfach nicht.

Zitat:Und die Leistung erzielt man dann nach Einstellung über die möglichen Aufstiegschancen, über Zwischenstufen (Beamter auf Widerruf, auf Probe usw) und über die Erziehung und Formung der jungen Menschen während sie in diesen Zwischenstufen sind, und nicht zuletzt über das Ehre und Ideale Zeugs, also über imaterielle Werte und Normen.
Nein, es muss die Leistung zählen. Es nützt nichts wenn du ein guter Mechaniker bist, dann aufsteigst und nur noch Papierkram erledigst und Leute führen müsstest ... von dem du aber nichts verstehst. So ist das leider auch immer wieder in der Privatwirtschaft. Die Leute werden befördert, bekommen mehr Geld und können im neuen Job nichts mehr. Wo ist da der Sinn? Du musst für mehr Leistung mehr Geld bekommen, nicht für einen Posten.
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phantom:

Nur durch ideelle Werte, durch eine Stärkung der psychischen und spirituellen Seite der Militärkultur kannst du die erforderliche militärische Leistung in unserer Gesellschaft nachhaltig aufrecht erhalten. Gerade eben nicht durch Geld und materielle Werte. Wie monetarisierst du den Verlust von Menschenleben und das sich daraus ergebende Risiko? Das ist nicht bezahlbar, weshalb die Währung zu einem beachtlichen Teil aus ideellen Werten bestehen muss!

Zitat:tell dir mal vor, wenn du 2 Jahre für den Dortmund spielst, dort gute Leistungen gezeigt hast, du danach mit einem tollen Lohn und unkündbarer Stelle weitere 10 Jahre beschenkt wirst ... ja bitte welchen Anreiz hast du noch die gleiche Leistung 10 Jahre abzurufen? Genau ... nur noch deine Ehre.

Die man in den "2 Jahren" in die Leute hinein bringen kann, indem man ihre Denkweise und ihre Kultur verändert. Und das ist dann effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger, als Leistung über Geld kaufen zu wollen. Den damit erzeugst du bloße Söldner, die dich dann, wenn es wirklich darauf ankommt im Stich lassen werden - denn dann wirst du nicht mehr genug Geld haben.

Zitat:ich denke eher das ist ein Problem bei der Bundeswehr / zu starre Besoldung.

Da hast du allerdings völlig recht. Das hat mit dem starren Besoldungssystem zu tun und mit beamtenrechtlichen Fragen. Es ist für mich immer wieder verblüffend, wie völlig erstarrt hier das Denken ist - ich habe die Diskussion ja schon öfter gehabt, teilweise auch mit Offizieren: Ergebnis: die waren alle wie gehirngewaschen. Geht nicht, weil gegen Beamtenrecht und Besoldungsrecht etc, also unmöglich, niemals, wird für immer so sein etc

Zitat: Das System ist viel zu starr, vielleicht müsste man es eher so machen, dass man die Struktur wie kleine Firmen aufstellt. Kampfgruppe A bildet eine Einheit, die wird bei guter Leistung eben besser belohnt als B die sich weniger anstrengt.

Im Endeffekt geht das in Richtung eines Regiments-Systems. Ich bin ein großer Freund der Regiments-Kultur und würde diese ebenfalls wieder beleben. Ich bin allerdings gegen die grassierende Kultur des Ökonomismus und den Wahn, Soldaten über materielle Werte zu motivieren. Statt mehr Lohn sollte die Ehre des Regimentes und dass Ansehen der Einheit die Leistung erhöhen. Also der Konformitätsdruck und die Gruppendynamik.

Zitat:So ein Kasper der dauernd von Ehre und Idealen redet die heute kaum jemand mehr nachvollziehen kann, das wirkt doch eher kontraproduktiv.

Man kann in junge Menschen immer noch völlig konträre Gedankenmodelle hinein bringen. Dazu muss man sie aber erst mal dazu bringen zu kommen. Man müsste gerade eben bei der BW eine konträr zum Zeitgeist und konträr zur Kultur des Ökonomismus laufende Entlohnung in Form von ideellen Werten implementieren. Dann werden die Soldaten diese Begriffe auch nachvollziehen.

Zitat:Es nützt nichts wenn du ein guter Mechaniker bist, dann aufsteigst und nur noch Papierkram erledigst und Leute führen müsstest ... von dem du aber nichts verstehst.

Das sehe ich ebenso: deshalb sollte der gute Mechaniker auch Mechaniker bleiben können, insbesondere wenn er darin Zufriedenheit findet. Und die Militärkultur muss eben so gestaltet werden, dass er darin Zufriedenheit erlangen kann. In unserer Gesellschaft aber wollen alle nur noch Chef sein und können keine Zufriedenheit mehr darin finden, ein Zahnrad der Maschinerie zu sein und ihren Platz perfekt auszufüllen.

Aber gerade die Aufstiegsfrage ist für die Verantwortlichen in der BW zur Zeit das primäre Argument dafür, gute Leute nach einigen Jahren rauszuwerfen: weil: die steigen nicht auf, also weg mit ihnen und neue her (die dann oft schlechter sind). Begründung: Nur wenn einer aufsteigt, kann und soll er länger bleiben, wenn einer aber auf seiner Stelle verharrt, muß man ihn entfernen, weil er ja offenkundig nicht aufsteigen will, also ein Leistungsverweigerer sein muss. Aufstieg wird automatisch und allein mit Leistung gleichgesetzt. Kein Aufstieg automatisch als Nicht-Leistung oder Leistungsverweigerung verstanden.

Ergebnis: alle die nicht aufsteigen (und die sind klug genug zu wissen, ob sie werden oder nicht), machen rein gar nichts mehr, weil sie ja ohnehin in absehbarer Zeit gehen müssen und weil sie herunter gesetzt werden statt ihre Leistung die sie erbringen zu würdigen. Man versteht eben nicht, dass es verschiedene Arten von Leistung gibt und diese alle notwendig sind.

Zitat:Aber das machst du nicht primär mit diesen Instrumenten. Ich bin sicher mein System mit dem internen Wettbewerb macht auch den Soldaten mehr Spass.

Dieses System würde die Soldaten sicher beflügeln, insbesondere wenn die Bezahlung in ideellen Werten besteht. Und gerade deshalb sollten diese die primären Instrumente zur Aufrechterhaltung der Leistung sein.

Es ist eigentlich ganz einfach:

Es ist nicht genug Geld physisch vorhanden, um damit dein System mit einer ausreichend großen Zahl von Soldaten umzusetzen. Wenn kein Geld da ist, wie also soll man die Soldaten motivieren, langfristig Leistung zu bringen?! Das geht also nur über ideelle Werte, und dafür muß gerade eben die Militärkultur geändert werden.

Zitat:Topleistung bekommst du nie mit Vorausversprechungen für die Ewigkeit, das sind pure Leistungskiller.

Dieses Versprechen dient nur dazu, höher qualifizierte Bewerber rekrutieren zu können. Wenn diese dann da sind, wird die Leistung eben mit anderen Methoden aufrecht erhalten, und nicht über Geld.
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@QF:
Zitat:Etwas Selbstüberschätzung ist sogar sehr gut, um die Soldaten überhaupt erst mal ernsthaft in ein massives Gefecht zu bringen. Und sobald sie mal drin sind, läuft es eh anders und die Motivatoren sind dann auch ganz andere.
Gegen einen tatsächlich unterlegenen Gegner nehm ich dir noch ab, dass es sich nicht negativ auf die Leistung im Gefecht auswirkt. Ansonsten führt sowas nur zu Verwirrung, Angst und Frustration.

Zitat:Und das ist in Bezug auf den Krieg genau falsch - siehe das Musterbeispiel des Umgangs mit PTBS.
Stimmt, und Kriegszitterer waren alles Weicheier. Niemand hat zum Alkohol gegriffen um die Bilder aus dem Kopf zu kriegen. ...

PTBS gab's schon immer wurde nur anders genannt, derartige Probleme wurden auch oft totgeschwiegen, ...

Zitat:Am übelsten empfand ich immer die sogenannte politische Bildung, wo hin und wieder ja auch mal irgendwelche Küchenpsychologen vorbei kamen und über Gefühle und dergleichen redeten. Bizarr!
Was sind denn "Küchenpsychologen"? Überhaupt wird heutzutage vieles intern über Peers (weiterqualifizierte Kameraden) gemacht im Bereich der psychosozialen Vorsorge/Nachsorge, der Psychologe/Psychiater/... kommt erst wenn's wirklich notwendig ist.

Psychosoziale Nachsorge kann auch ein gemütliches Zusammensitzen unter Kameraden mit Bier und Grillen sein. Das hilft schon viel.

Zitat:Die da wären ?!
Motivation:
- gutes, leicht verdauliches Essen
- Führen durch Vorbild
- Kameradschaft
- Vertrauen in die eigene Ausbildung/Fähigkeiten
- gute Führungskräfte bzw. Vertrauen in die Fähigkten der Führungskräfte
- Ausrüstung
- Würdigung von Erfolgen/Leistungen (nicht unbedingt durch bunte Orden/Abzeichen)
- Respekt durch Führungskräfte
- keine Überforderung, dabei gleichzeitig gefordert werden
- Optimistische Haltung der Führungskräfte

Zitat:Eine interesssante Option wäre es zusätzlich, die BW in bestimmten Verwendungen für qualifizierte Altbeewerber (also Menschen höheren Lebensalters) zu öffnen.
Gibt es Bereich, vor allem dort wo Mangel herrscht werden qualifizierte Quereinsteiger mit Kusshand genommen.

Zitat: Das USMC zeigt hier klar auf, wie wertvoll für eine Organisation ein solches gemeinsames Initiationsritual ist.
Aber das USMC ist doch auch "mental" gespalten zwischen den Infanterie, "Pogues", Flieger, .... Die können sich alle leiden wie Hund und Katz.

Zitat:Es gibt keinen Grund, warum der Techniker nicht vorher einige Jahre in der Kampftruppe gewesen sein sollte, von Leuten die als Koch arbeiten noch ganz zu schweigen.
Weil er eventuell kein Interesse hat als ausgebildeter Luftfahrzeugmechaniker in der Kampftruppe zu dienen, sondern lieber an Flugzeugen schrauben möchte (damit möchte ich nicht ausdrücken, dass er nicht eine entsprechend grüne Grundausbildung genießen sollte). Hinzu kommen noch finanzielle Aspekte, schließlich brauch er auch eine vollwertige Ausbildung der Kampftruppe(ngattung).

Zitat:Sie wären nur vor ihrer Spezialverwendung zumindest mal für eine gewisse Zeit eben Angehörige der Kampftruppe gewesen.
Warum dann nicht einfach eine truppengattungs- und laufbahnübergreifende Grundausbildung?

Zitat:Ich bin eben der Überzeugung, dass die Organisation insgesamt besser ist, wenn jeder Mann vorher selbst schon mal Fahrer war, weil er dann viel eher sich in den Fahrer hinein versetzen kann und sich mit der Funktion des Fahrers mehr verbunden fühlt.
Für Unteroffiziere/Feldwebel/Offiziere gibt es ja schon sowas durch die verschiedenen Truppenpraktikas während ihrer Ausbildung, um deinen Gedanken zu verfolgen, könnte man diese Ausweiten/Verlängern.

Zitat:Das hat mit dem starren Besoldungssystem zu tun und mit beamtenrechtlichen Fragen. Es ist für mich immer wieder verblüffend, wie völlig erstarrt hier das Denken ist - ich habe die Diskussion ja schon öfter gehabt, teilweise auch mit Offizieren: Ergebnis: die waren alle wie gehirngewaschen. Geht nicht, weil gegen Beamtenrecht und Besoldungsrecht etc, also unmöglich, niemals, wird für immer so sein etc
Das Problem hier ist, dass sich die hunterttausenden Beamten wohl querstellen würden. Das ist schlichtweg politisch zu heikel, aus Sicht der Politik (und zivilen Beamten/Angestellten der Bundeswehr).

Das Thema Aufsteigen/Rauswerfen:
Das Problem dabei ist, dass die Bundeswehr nicht immer extern geeignete qualifzierte Leute rekrutieren kann. In der Wirtschaft geht das ohne weiteres, holt man sich die Leute bei der Konkurrenz oder vom Arbeitsmarkt, wenn sich niemand selbst im Unternehmen auf eine Stelle bewirbt oder Beförderungen ablehnt.

Wo soll denn die Bundeswehr z.B. einen Kompaniefeldwebel hernehmen, wenn der Oberfeldwebel Mustermann die Beförderung ablehnt, weil er lieber an der Infanterieschule unterrichtet oder Zugfeldwebel ist? Einen weniger geeigneten Kandidaten hernehmen?

Eine Möglichkeit wäre eventuell statistisch zu ermitteln, wie viele Soldaten auf welchen Dienstposten an welchen Standorten Beförderungen ausschlagen. Und das ganze dann in die Personalbedarfsplanung einfließen zu lassen. Problem ist hier der lange Planungshorizont und die unterschiedlichen Entscheidungen der Menschen über die Zeit.
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parabellum schrieb:In der Wirtschaft geht das ohne weiteres, holt man sich die Leute bei der Konkurrenz oder vom Arbeitsmarkt, wenn sich niemand selbst im Unternehmen auf eine Stelle bewirbt oder Beförderungen ablehnt.
Nö, geht es eben genausowenig. Hausinterne Personalentwicklung ist mit das wichtigste. Wer sowas nicht betreibt, denkt zu kurzfristig.

Versuch mal eine Position analog dem Kompaniefeldwebel in einer Firma mit externer Stellenausschreibung zu besetzen. Bitte mit langjähriger Fachkompetenz und Erfahrung in Personalführung, hübsch höchst belastbar und einsatzfreudig in seiner Dienststellung, und das natürlich bitte für unter 40.000 brutto. Wenn du auf dem heutigen Markt mit deutschlandweiter Ausschreibung dafür fünf Bewerber kriegst und davon einer überhaupt das Geforderte mitbringt, dann ist das schon viel. Sehr viel.
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Dann muss ich halt meine Aussage relativieren.

Extern zu rekrutieren ist in der Privatwirtschaft wenigstens möglich.

Für die Bundeswehr gibt es aber keinerlei Möglichkeit (das Anwerben von Söldner ausgenommen) von Extern militärfachlich qualifziertes Personal zu gewinnen. Dementsprechend ist sie gezwungen hier rein intern Führungskräfte heranzuziehen.
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Tatsächlich sind Techniker Ingenieure und diverse Spezialisten aus der Privatwirtschaft Realität in der BW.
Das fängt bei IT Spezialisten von Firmen an (Waffensystem Mantis/Eufi-Simulatoren z.B.) und hört bei Mechanikern (LKW) in Afghanistan auf.
Von Zivil-Gewerblichen Wachpersonal mal ganz abgesehen.
Da ist es zu "Söldnern" aus Privaten Sicherheitsfirmen im direkten Fronteinsatz nur ein kleiner Schritt.
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Wenn ich mich da kurz einschalten darf:

Wirtschaft
- Pool Arbeiter z.B. Maler werden von x-Betrieben ausgebildet und stehen dann der gesamten Wirtschaft zur Verfügung.
- Pool an Managern und Akademiker werden von Hochschulen ausgebildet / stehen der gesamten Wirtschaft zur Verfügung

Bundeswehr
- Für den Pool Soldaten gibt es nur einen Arbeitgeber in Deutschland, der bildet aus und muss zwingend auf diese Arbeitskräfte zurückgreifen.
- Für den Pool an Mechanikern, Elektroniker, Malern (für Fahrzeuge) ... Wartungspersonal gibt es sehr wohl den Zugriff auf den freien Markt.
- Für den Pool an Managern wie Frau v.d.Leyen die die Bundeswehr ökonomisch führen müssten, gäbe es auch den Zugriff auf den freien Markt. Führungskräfte fürs Beschaffungswesen, die Wartung des Geräts u.s.w..

Es darf einfach nicht sein, dass Soldaten ihr Wunschkonzert mit der Industrie aushandeln. Man muss sich einfach mal vorstellen was man alleine mit dem Entwicklungsgeld für die A400M hätte beschaffen können. Für 7.5 Mrd. Euro kann man sich sicher 500 Panzer kaufen und sie auch noch eine ganze Weile betreiben. Der Transporter A400M ist kein Gerät was im 1 vs 1 bestehen muss. Es gibt hier also keinen Zwang, dass man hier das Rad neu erfinden muss.

Für mich ist es klar, dass der Hauptschuldige beim knappen Geld selbstverständlich die Armee selber ist. Mit der zumeist rechten Politik, bildet sie die unheilige Allianz, die Konzernen wie EADS den A.... mit Geld vollstopfen.
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phantom:

Zitat:Es darf einfach nicht sein, dass Soldaten ihr Wunschkonzert mit der Industrie aushandeln

Das tun sie ja eben nicht. Die Luftwaffe wollte den EF nicht , keiner in der BW wollte den Tiger Hubschrauber, niemand wollte den A400M usw usf

Es ist eben nicht so, dass die Soldaten bei der Beschaffung viel mitzureden hätten, im Gegenteil!

Zitat:Für mich ist es klar, dass der Hauptschuldige beim knappen Geld selbstverständlich die Armee selber ist. Mit der zumeist rechten Politik, bildet sie die unheilige Allianz,

Dem ist in der Realität eben nicht so, die Armee hat extrem wenig zu entscheiden. Zivile Politiker setzen der Armee stattdessen Waffen vor, welche die Armee weder gefordert noch gewünscht hat. Musterbeispiel Tiger Hubschrauber und A400M.
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Quintus Fabius schrieb:Das tun sie ja eben nicht. Die Luftwaffe wollte den EF nicht , keiner in der BW wollte den Tiger Hubschrauber, niemand wollte den A400M usw usf
Woher stammt der unsinnige Anforderungskatalog der A400M, dass z.B. die Antonow nicht bestehen konnte? Es ist schon auffällig, dass immer nur heimische Produkte dem Anforderungskatalog gerecht werden. Jetzt kann man sich fragen, ist das die Politik die das zusammenstellt, oder halt eben auch die Herren Militärs aus dem Beschaffungswesen.

Zitat:Es ist eben nicht so, dass die Soldaten bei der Beschaffung viel mitzureden hätten, im Gegenteil!
Ich mein auch nicht die Soldaten auf der Wiese, ich mein die die sich bis ins Beschaffungswesen "hinaufgearbeitet" haben. Diesen Anforderungskatalog stellt ja nicht die Politik zusammen.

Zitat:Dem ist in der Realität eben nicht so, die Armee hat extrem wenig zu entscheiden. Zivile Politiker setzen der Armee stattdessen Waffen vor, welche die Armee weder gefordert noch gewünscht hat. Musterbeispiel Tiger Hubschrauber und A400M.
Wo steckt das Problem? Du kannst doch als Militär sagen, ich will nicht 30% des Etats für Entwicklung ausgeben, wir möchten lieber ein erprobtes Produkt in hoher Stückzahl einführen. Ich glaub einfach nicht, dass da nur die Politik Fehler begeht. Oder ist es tatsächlich so, dass nur die CDU all diese Aufträge EADS zu schachert, das wäre doch skandalös. Da braucht es doch Erfüllungsgehilfen (Militärs) im Beschaffungswesen.
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phantom:

Zitat:Jetzt kann man sich fragen, ist das die Politik die das zusammenstellt, oder halt eben auch die Herren Militärs aus dem Beschaffungswesen.

Oder nimm den Beschaffungskatalog für das MG5, den nur das HK121 erfüllen kann.

Diese Beschaffungskataloge werden aber nicht von Soldaten erstellt, sondern von den zuständigen Stellen im Verteidigungsministerium. Der Einfluss der Soldaten ist in diesen Stellen sehr gering. Die Politik und die ganzen Zivilen Beamten des Verteidigungsministeriums haben da das absolute Primat!

Zitat:ch mein auch nicht die Soldaten auf der Wiese, ich mein die die sich bis ins Beschaffungswesen "hinaufgearbeitet" haben.

In den zuständigen Strukturen arbeiten aber weniger Soldaten aus den Reihen der BW, sondern primär zivile Beamte aus den Beamtenlaufbahnen des Verteidigungsministeriums. Und diejenigen die sich da hochgearbeitet haben, haben oft ganz andere Ansichten was die Beschaffung angeht, die aber ebenso oft völlig ignoriert werden.

Zitat:Wo steckt das Problem? Du kannst doch als Militär sagen, ich will nicht 30% des Etats für Entwicklung ausgeben, wir möchten lieber ein erprobtes Produkt in hoher Stückzahl einführen. Ich glaub einfach nicht, dass da nur die Politik Fehler begeht.

Praktisches Beispiel Tiger: alle Militärs wollten AH-64. Stattdessen wurde der Tiger beschafft. Du kannst als Militär sagen was du willst - wenn es ignoriert wird spielt es keine Rolle.
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