(Sonstiges) Mikrodrohnensystemen "Gylfie" aka Anafi
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Das Heer erhält eine erste Charge von 77 Mikrodrohnensystemen "Gylfie".
OPEX 360 (französisch)
VON LAURENT LAGNEAU - 19. NOVEMBER 2021
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...1119-1.jpg]

Im Januar hatte die Generaldirektion für Rüstung [DGA] die Bestellung von 300 Anafi-Mikrodrohnen bei der französischen Gruppe Parrot angekündigt, im Rahmen eines Verfahrens, das im Februar 2020 eingeleitet wurde und damals die Beschaffung von 2.000 Geräten dieses Typs über einen Rahmenvertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren vorsah.

Das Drohnenausbildungszentrum der Armee (CFD-AT) im Quartier "General d'Aboville", in dem auch das 61. Artillerieregiment [RA] in Chaumont [52] untergebracht ist, wird die ersten 77 Anafi-Mikrodrohnensysteme erhalten, die zehn Monate zuvor bestellt worden waren [insgesamt 144 Geräte, wobei ein System aus zwei Drohnen besteht, Anm. d. Red]. Die Presse ist eingeladen, der Übergabe der Geräte am 23. November beizuwohnen.

Die Mikrodrohne Anafi USA, die ursprünglich als Antwort auf eine Anfrage der US-Armee entwickelt wurde, wird jedoch für das Heer einen anderen Namen haben. Und diesmal war die antike Mythologie keine Inspirationsquelle, ebenso wenig wie das traditionelle Bestiarium... Das Armeeministerium hat nämlich präzisiert, dass das Gerät "Gylfie" heißen wird, nach einer "legendären Eule" aus dem Werk der Kinderbuchautorin Kathryn Lasky [u. a. die Reihe "Die Wächter von Ga'hoole"].

Die ersten Anafi-Systeme werden ab Anfang 2022 im Einsatz sein. Im Gegensatz zu anderen Drohnen, wie der SMDR oder der NX-70, die bereits im Einsatz sind, sind die von Parrot gelieferten Drohnen so konzipiert, dass sie nach einer kurzen Schulung auch von Laien eingesetzt werden können. Dies war auch eine der Forderungen der DGA.

Die Anafi-Drohne [oder "Gylfie"] mit einer Flugdauer von 32 Minuten ist mit einer FLIR Boson-Wärmebildkamera und zwei 4K-Kameras mit einer Auflösung von 21 Megapixeln ausgestattet. Damit kann sie menschengroße Ziele in einer Entfernung von bis zu 2 km erkennen und dabei unauffällig bleiben. Nach Angaben seines Herstellers ist er "ab 130 Metern unhörbar".

Innerhalb des Heeres werden diese Mikrodrohnensysteme für Überwachungsmissionen, Konvoibegleitung und die Suche nach Bedrohungen bei Operationen eingesetzt. Sie "sind auf den Schutzbedarf aller operativen Funktionen zugeschnitten, für Kontakt-, Unterstützungs- und sogar Versorgungseinheiten", versichert das Armeeministerium. Sie werden auch die französische Marine und die Luft- und Raumfahrtarmee [AAE] ausstatten.

Foto: Kamerafähigkeit der Anafi-Drohne © Parrot
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