Nationbuilding und die Alternativen
#12
(12.09.2021, 21:27)Quintus Fabius schrieb: lime:

Wollte im Prinzip das gleiche schreiben, aber ich kriege das nie so prägnant und kurz hin wie du. Man könnte es meiner Meinung nach nicht besser ausdrücken. Würdest du tatsächlichen Neo-Kolonialismus, also die Übernahme der direkten Herrschaft über bestimmte Gebiete durch die EU bzw. Europäische Staaten auch als Fehler betrachten, und wenn ja, warum?

Das was Du als Neo-Kolonialismus beschreibst ist nicht das Gleiche was heutzutage unter diesem Begriff verstanden wird. Ich gehe also mal davon aus dass Du eine Neuauflage der damaligen Kolonisierung meinst. Bei der Betrachtung müsste man außen vor lassen dass dies mit der heutigen EU aus verschiedensten Gründen nicht möglich wäre. Weiterhin stellt sich die Frage welches Ziel diese hätte, also ob man westliche Strukturen schaffen will oder diese einfach nur zur Ressourcensicherung betreibt. Ersteres wäre meines Erachtens ein absolut aussichtsloses Unterfangen, selbst wenn man dies mit höchster Intensität und über lange Jahre betreiben würde. Die daraus entstehenden Gegenbewegungen wären einfach irgendwann zu stark, gerade weil unsere Welt auch immer multipolarer wird. Und in Sachen Ressourcen, zum Beispiel Uran-Minen, etc. wäre ein Vergleich mit der aktuellen Situation angebracht. Es gibt ja gegenwärtig keinerlei Probleme diese Rohstoffe abzubauen und nach Europa zu exportieren, also würde man durch eine Kolonialisierung nichts gewinnen, sondern nur Ressourcen verschwenden und auf diplomatischer Ebene möglicherweise große Probleme bekommen. Sollte sich dies ändern dann müsste man die Lage natürlich neu bewerten.
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RE: Nationbuilding und die Alternativen - von lime - 13.09.2021, 09:15

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