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Jan-Hendrik hat die Sache recht gut getroffen. Wir leben zwar in einer Informationsgesellschaft, nur ist das was uns Tag für Tag vorgesetzt wird eher Desinformation, Halbwahrheiten oder Eigeninterpretation als die reine Wahrheit. Greifbare Beweise wird es dafür kaum geben bis auf die beiteiligten Soldaten und Militärberater die dabei gewesen sind. Sehr vieles was damals "gelaufen" ist werden wir wohl nicht mehr erfahren, da teilweise nur sehr enge Kreise eingeweiht und beteiligt waren und sehr vieles unter strengster Geheimhaltung geschah. Was mich angeht sind einige Bekannte und enge Freunde aus militärischen Kreisen sowohl in Ostslavonien, wie auch an den Operationen der 1 und 4 Brigade aus Split bei der Krajinaoperation und der Befreiung von Knin beteiligt gewesen. Auch hierzu gibt es zahlreiche persönliche Aussagen Beteiligter, Bilder und einige private Videotapes die bisher nicht das Licht der öffentlichkeit erreicht haben, eines davon besitze ich. In einigen serbischen Medien wurde Mitte der 90´ziger von den Leos in Ostslavonien berichtet, müsste man mal in deren Archiven stöbern, vieleicht kann Deki oder jemand aus Serbien dazu Informationen liefern. Fakt ist das trotz massiver Angriffe und Durchbruchversuche starker serbischer Panzerverbände in Richtung Osijek und den Korridor nach Bosnien diese unter derart schweren Verlußten zurückgeschlagen wurden, das keine wiederholten Durchbruchsversuche mehr erfolgten. Obwohl damals auf kroatischer Seite weder nennenswerte Mengen an modernen Panzerabwehrwaffen noch an Panzern zur Verfügung stand, wurde ein Großteil der in Ostslavonien eingesetzten serbischen Panzer zerstört, darunter viele M-84. Einige serbische M-84 wurden frontal am Turm von Projektilen durchschlagen und zerstört ( keine Raketen ), obwohl der Beschuss für sie selbst ausserhalb ihrer eigenen effektiven Reichweite lag, ab ca. 3.500-4.000 Metern und dennoch die rd. 490 mm RHA strake Panzerung der M-84 glatt durchschlug. Seitliche Treffer gingen teilweise komplett beidseitig durch den Turm. Aus einer solchen Entfernung durch z.B. einen kroatischen M-84 nicht möglich, von T-72 oder darunter garnicht zu sprechen, wodurch dann oder womit?. Die Durchschläge sahen aus wie bei typischen KE Treffern, da nur relativ kleine Löcher zu sehen waren, ohne Schmelzspuren o.ä. wie z.B. bei RPG oder Raketentreffern. Nach Kroatien gelangen innerhalb weniger Jahre nicht nur sehr große Mengen von Infanteriewaffen, Munition, Schusswesten, Helmen, Nachtsichtgeräten und sonstiger Ausrüstung, Milan, Stinger, Strela, RPG 7/18/22, sondern ebenso große Mengen schwerer Waffen und Ortungssysteme incl. Ersatzteilen und Munition, deren Herkunft bis heute offiziell nicht geklärt ist, darunter z.B.: rd. 120 schwere Geschütze, 80 Flaks, 65 Panzer, 8 Hubschrauber, 8 Haubitzen 203 mm und 28 MIG 21, die trotz Waffenembargo "unerkannt" ins Land gelangen. Mann kann sich das Volumen dieser Waffen samt Ersatzteilen und Munition vorstellen, das hunderte Güterwagons oder einige Schiffe gefüllt hätte, was wohl kaum ohne Wissen oder Beteiligung der Nachbarländer bzw. "Spenderländer" hätte transportiert werden können. Die Hauptquellen der Waffenlieferungen wurden in Deutschland, vor allem ehemalige NVA Bestände, aber auch nagel Neue H&K in verschiedenen Ausführungen, hauptsächlich G-3 und MP5, Argentinien, Ukraine, Ungarn, Tschechoslovakei, Iran, Singapur, Österreich und der Schweiz lokalisiert. Alleine die Waffenlieferungen von 1991-1994 werden auf über 4 Mrd. US$ beziffert. Die Informationen in Ostslavonien sprechen von 9, einige von bis zu 14 Leo2A4, die zu "Testzwecken" eingesetzt wurden und nach getaner Arbeit wieder aus dem Land gebracht wurden. Diese Menge dürfte im Bezug auf die Gesamtmengen der bewegten schweren Waffen ohnehin leicht zu bewegen oder geheimzuhalten gewesen sein. Da es hierzu bis auf einige serbische und russiche Zeitungsberichte und Geheimdienstinformationen keine offiziellen Quellen oder Berichte gibt, genauso wenig wie zu all den Waffenlieferungen an Kroatien, bei denen die Hauptrolle die Kohlregierung trug, verbleiben lediglich interne Informationen. Mittlerweile aber kein besonderes Geheimnis das Kroatien massiv von seinen inoffiziellen "Verbündeten" mit Waffen, Ausrüstung, Militärberatern, Ausbildern, Satelitenbildern und Geheimdienstinformationen sowie rd. 3. 000 nichtkroatischen Freiwilligen und Söldnern aus hauptsächlich europäischen Ländern unterstützt wurde.
Sehr vieles ist bereits bekannt wenn man sich näher mit dem Thema befasst, nicht auszuschliessen das noch mehr an die Öffentlichkeit kommt. Ebenso erfolgte beinehe die komplette Bewaffnung der bosnischen Armee hauptsächlich durch Waffenlieferungen aus dem Iran, Saudi Arabien und dem Libanon, die zum Großteil über den Hafen von Rijeka per Schiff geliefert wurden und ab da per Landweg nach Bosnien weitertransportiert wurden. Ein Teil der Waffen wurde für diese "Dienstleistung" von den Kroaten einbehalten. Tom kann zum Thema Leos in Kroatien auch einiges sagen, auch wenn er es nicht gerne an die große Glocke hängt:hand: wer mehr wissen möchte deshalb nur PM.
Die Operation Oluja 1995 wäre wohl auch nicht so schnell und effektiv verlaufen wenn nicht einige Tage zuvor ECR Tornados über die Krajina geflogen wären und aktuellste Satelitenbilder alles serbischer Stellungen und Truppenkonzentrationen an den kroatischen Generalstab weitergeleitet wären.
An den Bombardierungen der Radar und Kommunikationsanlagen, sowie der Flugabwehrstellungen und der Flugplätze in der Krajina waren nicht nur Kroatische MIG 21 beteiligt, sondern auch einige F-15 und F-16 die von Aviano gestartet sind. Das sind nur einige wenige Beispiele dafür, was alles unternommen wurde um die Interessen am Balkan zu vertreten und Tatsachen zu schaffen bzw. die Pläne eines Großserbien zu zerschlagen und Slobodan Milosevic zu schwächen und dessen Sturz vorzubereiten. Der Großteil wird wohl länger nichtmilitärischen Kreisen vorbehalten bleiben. Auch wenn alles eigentlich zum Thema Degman off topic, die Forderung nach greifbaren Beweisen gestaltet sich wie zu vielen anderen Informationen schwierig, da ein Referat der Beteiligten und Zeitzeugen wohl nicht vor größeren und vor allem unbekannten Publikum erfolgen würde und Video oder Fotodokumente der Geheimhaltung unterliegen. :daumen:
