Konzeption moderner Schnellboote
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(28.04.2021, 22:02)Ottone schrieb: Im Inselwirrwar zwischen GR und TR passen Schnellboote für Scharmützel ganz gut, aber wenns wirklich ernst wird dann dominieren die Luftwaffen der beiden die See. Intensive Vernetzung jedenfalls steht stealth mode (emcon) entgegen.

Schiff–Schiff FK sind in der Regel defensive Waffen, abgesehen von superschweren carrier killern, nur dass Schnellboote heute gegen jeden Verband den Kürzeren ziehen. Ihnen fehlt die eigene Aufklärungsreichweite für die heute langbeinigen FKs (hast Du ja schon angesprochen). Deshalb: Wenn Schnellboote, dann als Kanonenboot mit Führungsfähigkeit, Drohnen und kleiner Luftabwehr zusammen mit Kampfbooten, die deutlich unter dem Preisschild einer Korvette bleiben.

@Ottone:
Ich würde das ganze mal exemplarisch für die Ostsee annehmen. In erster Linie deshalb, weil dieses Seegebiet stark überwacht werden kann und m.E. größere Einheiten auch gar nicht in die mittlere oder östliche Ostsee einfahren könnten. Die Hauptbedrohung käme wahrscheinlich von land- und luftgestützten FK's. Ich glaube auch nicht an eine große Seeschlacht zwischen einzelnen Flotten.

Deshalb hier die Frage: Würde man eine Korvette wie z.B. die K130 in dieses Gebiet schicken? Ich glaube das eher nicht. Deshalb ist für mich die Frage, ob Schnellboote sinnvoll sind, auch wesentlich an das Thema Seekrieg in der Ostsee, bzw. Randmeeren geknüpft.

Hier ein kurzer Ausflug in einen Artikel in ESUT, aus dem letzten Jahr:

"Die in der Landzielfähigkeit des RBS15 vorhandene Befähigung ist auszubauen und weiterzuentwickeln und nach Möglichkeit von der kostbaren und schwer zu schützenden Plattform Korvette zu trennen...."

https://esut.de/2020/01/fachbeitraege/st...ottille-1/

Das heißt zwar nicht, dass hier Schnellboote gefordert werden, aber dass die K130 hier nicht wirklich herangezogen werden soll. Zudem geht der Trend zu immer größeren Einheiten. Für weit entfernte und langanhaltende Einsätze macht das auch Sinn. Aber vor der eigenen Haustüre geht es m.E. auch einfach mal um Masse, da spielt auch ein Mehrbesatzungskonzept keine große Rolle. Wichtig ist, dass man auch nach Verlusten noch handlungsfähig ist. Klar kann sich heute niemand mehr eine Schnellbootflottille mit 40 Booten + Tendern leisten, wie D im kalten Krieg leisten. Aber kleinere und günstigere Einheiten wären ein gutes Mittel um eine Flotte quantitativ aufzustocken und ohne die meist angespannte Personaldecke allzu sehr zu belasten.

Um konkret zu werden, sollte ein Schnellboot eine 76mm Oto, ca. 30-40mm als zusätzliches Geschütz, 8 SSM und RAM erhalten. Ein Schnellboot würde aber nicht alleine operieren, sondern im Verbund mit anderen Booten, Drohne usw. Deshalb kämen auch die Aufklärungsergebnisse von außen, Drohnen, Satelliten usw.
In der dänisch/ schwedischen Inselwelt kann man sich auch schön verstecken und bis nach Kaliningrad ist es nicht allzu weit.

(28.04.2021, 22:27)Broensen schrieb: Für die meisten Einsätze in Küstennähe, in dem Schnellboote ihre Vorteile ausspielen könnten, sind kleinere Kampfboote, U-Boote und USVs besser geeignet, da schlechter aufzuklären und konsequenterweise in größerer Menge dislozierter einsetzbar. Dementsprechend sehe ich hier eher Potential für weitere Entwicklungen.
Denn für alles andere sind die etwas größeren Korvetten und kleinen Fregatten durchhalte- und leistungsfähiger bei inzwischen vertretbarem Personaleinsatz.

@Broensen:
Ich sehe Kampfboote, U-Boote und USVs durchaus auch als sinnvoll an, aber Kampfboote fehlt die Bewaffnung und Uboote brauchen dann auch zwingend FK's.

Größere Korvetten/ kleinere Fregatten brauchen dann auch eine stärkere Abwehrbewaffung wie z.B. ESSM. Um am Bsp. der K130 zu bleiben, ist diese nicht vorhanden und wird sie auch nicht bekommen. Deshalb bin ich der Meinung hier, wie bereits oben geschrieben, dass sich diese aus gefährdeten Seegebieten raushalten würden. Ansonsten sehe ich diese Boote eher im Auslandseinsatz oder im Verband mit schwereren Einheiten.
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