(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
(30.11.2023, 09:07)Helios schrieb: Schweden hat die Entscheidung über ein zukünftiges Kampfflugzeug auf 2031 verlegt und will bis dahin verschiedene Studien durchführen um die konkreten Anforderungen besser zu formulieren. Passend dazu wird eine Verlängerung der Nutzung der Gripen C/D von 2035 auf 2040+ zur Zeit diskutiert. Das Nutzungsdauerende der Gripen E wird bereit schon seit einiger Zeit mit 2060+ angegeben. Der quantitative Bedarf Schwedens ist gering, und auch wenn der Wehretat wieder deutlich wird, so muss man die finanziellen Möglichkeiten insbesondere relativ mit Blick auf die sehr hohen Kosten rein aufgrund der Landesgröße als "beschränkt" bezeichnen. Industriell war Saab schon immer eher Systemintegrator mit wenigen eigenen Entwicklungsschwerpunkten. Hinsichtlich der Anforderungen wurde bisher nur auf eine Refokussierung auf die dezentrale Nutzung der Kampfflugzeuge hingewiesen, daraus kann man zumindest Schlussfolgern, dass Schweden auch in Zukunft auf eine Art "Guerillakampflugzeug" setzen will - mit allen sich daraus ergebenen Vor- und Nachteilen. Auch wenn einige Teilaspekte für die Luftwaffe wünschenswert wären, so ergeben sich zumindest mit Blick auf die bisherigen Auslegungen der aktuellen Generation doch größere Anforderungsunterschiede, als dies mit anderen Partnern der Fall wäre - mangels konkreter Ausformulierungen ist das natürlich nur eine begründete Vermutung.

Aus meiner Sicht wäre eine Beteiligung Schwedens am FCAS durchaus wünschenswert. Insbesondere im Bereich der Komponentenentwicklung sowie verschiedener Teilprojekte würden sich für alle Beteiligten vernünftige Kooperationsmöglichkeiten ergeben. Gleichzeitig glaube ich nicht, dass aus den zuvor genannten Gründen eine Beteiligung am NGF für Schweden sehr viel Sinn ergibt. Triebwerk, Sensoren, Effektoren und entsprechende Drohnensysteme, generell die Netzwerkfähigkeiten, Combat Cloud, etc., das dürften meiner Ansicht nach aus schwedischer Sicht attraktive Aspekte sein, die man in eine eigene Zelle in Fortführung der bisherigen Tradition integriert. Umgekehrt kann man nationale Schwerpunkte, etwa im Elektronikbereich, in eine Kooperation einbringen.

Die hier häufig vertretene Sehnsucht nach einer gemeinsamen Kampfflugzeugentwicklung von Deutschland und Schweden ist für mich schwer nachvollziehbar.


Moin.

Bis zum Wunsch der Schweden der NATO beizutreten, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen, dass sie ihre Tradition der eigenen Kampfflugzeug-Entwicklung nicht fortführen möchten.

Das hat sich nun geändert.

Trotz vergleichbarer Einsatzszenarien in Finnland oder vorher Norwegen gab es keinen Auftrag für die Gripen E, sondern alle Länder um Schweden herum haben das gleiche Stealth-Flugzeuge, die F-35A, bestellt.

Schweden wird nicht umhin kommen, ebenfalls Stealth-Flugzeuge einzusetzen, so wie ein NATO-Land nach dem anderen diese bestellt, oder in Entwicklungsprogramme einsteigt.

Ein eigenes Stealth-Programm ist nicht finanzierbar, auch nicht zusammen mit Deutschland. Ein Kauf einer kleinen Anzahl F-35A zur Interoperabilität oder der Einstieg in NGF oder NGAD sind die beiden einzig möglichen Wege.

Die charmanteste Lösung (neben einer Fusion von NGAD und NGF) ist mit Sicherheit der Einstieg von Saab beim NGF. Damit könnte man das Projekt endlich aufteilen und je nach Bedürfnis unterschiedliche Varianten (leicht, schwer, Träger) entwickeln. Und beim Thema "leicht" kann Saab sehr viel Know-How beisteuern.
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RE: Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF) - von Bairbus - 30.11.2023, 09:29
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