(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
(30.08.2022, 08:59)ObiBiber schrieb:
(29.08.2022, 20:43)ObiBiber schrieb: Neue Kampfformen und Ausrüstung dafür
+Drohnen in jeglicher Größe!
+ Loitering Munition,
+ hohe Relevanz von großer Anzahl an moderner Artillerie,
+ hohe Relevanz von Shorad Systemen!
Genau in diesen Bereichen müssen neue Konzepte geschaffen werden, neue Verbände aufgestellt werden, Material beschafft werden! und das nicht erst in 10 Jahren!
Wie sehr ihr das? nachvollziehbar dass diese Bereiche massive Bedeutung haben und dass die BW da eher schlecht da steht?
wie und wo könnten diese Fähigkeiten aufgebaut und integriert werden?
Bei den Artillerie Battaillonen ist ja aktuell geplant deren Anzahl zumindest auf 9 zu erhöhen und dort gleichzeitig Shorad zu integrieren…
Ich vermute mal beides schwerpunktmäßig auf Boxer Basis (RCH155 und Skyranger30)
auch wenn es hier noch keine Details und konkrete Planungen gibt (wo wir wieder beim Thema viel zu langsam sind).
...
An welcher Stelle könnte Loitering Munition integriert werden (HERO Reihe in unterschiedlichen Größen)?
Direkt bei den Kampfbattallionen oder auch übergeordnet in den Artilleriebattaillonen?
Ich versuch's mal:

- Drohnen jeglicher Größe seh' ich so nicht. Da wird es absehbar bei ein paar wenigen Systemen bleiben, abgestimmt auf die nutzende Truppengattung und dann regelmäßig durch neue Systeme ersetzt. Da haben wir:
1. Infanterie: Hornet, MIKADO
2. Aufklärer/Artillerie: ALADIN und LUNA NG
3. Luftwaffe: Heron TP, EuroMALE
4. Marine: wie vor, zzgl. SeaFalcon

- Loitering Munition kommt mMn erstmal nur in klein für die leichte Infanterie und in groß dann irgendwann hoffentlich zusammen mit dem MARS-Nachfolger. Mehr erwarte ich da in den nächsten Jahren nicht.
Ich persönlich halte das aber nicht für allzu wichtig, sofern man über einen funktionierenden Aufklärungs-/Wirkverbund verfügt.

- Artillerie wird dauern. Und mit Personalmangel zu kämpfen haben. Daher ist eine schnelle Beschaffung der RCH155 in erster Linie zur Entlastung oder sogar Freistellung der PzH2k wichtig, aber ein echter Aufwuchs der Artillerie insgesamt wird sich lange hinziehen. Der MARS-Ersatz wäre da eigentlich sogar wichtiger als die Haubitzen.

- Bei SHORAD besteht einfach immer das Risiko, sich entweder für ein unausgereiftes System zu entscheiden oder umgekehrt nie zu beschaffen, weil nichts gut genug ist. Bisher sind wir da den zweiten Weg gegangen. Ehrlich gesagt: keine Ahnung, was daraus wird.

(30.08.2022, 08:59)ObiBiber schrieb: Wie wäre solch ein erweitertes Artillerie und Shorad Battaillon dann aufgestellt (Personal, Umfang an Systemen)?
Hab' ich das hier nicht schon mal irgendwo ausgeführt?
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Wir haben hier bereits mehrmals darüber diskutiert wie ernst die Bundesregierung es mit der Zeitenwende meint bzw. ob es sich dabei nicht um leere Versprechungen gehandelt hat. Dazu ein nachvollziehbar pessimistischer Kommentar von Soldat und Technik: https://soldat-und-technik.de/2022/09/st...halt-2023/
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(08.09.2022, 15:38)iRUMO schrieb: Wir haben hier bereits mehrmals darüber diskutiert wie ernst die Bundesregierung es mit der Zeitenwende meint bzw. ob es sich dabei nicht um leere Versprechungen gehandelt hat. Dazu ein nachvollziehbar pessimistischer Kommentar von Soldat und Technik: https://soldat-und-technik.de/2022/09/st...halt-2023/

letztendlich ist das große Problem dass das Geld so kurzfristig gar nicht ausgegeben werden kann…
der gesamt Etat steigt mit EPL14 UND Sondervermögen trotzdem auf knapp 60 MRD
wovon 16 MRD für Beschaffungen vorgesehen sind…
das wird auch weiter ansteigen…
wichtig ist nach Auslauf des Sondervermögens nachzulegen!!!
ab 2025/26
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Bei den aktuellen Entwicklungen in Deutschland gehe ich davon aus, dass wir nächstes Jahr einen Punkt erreichen, der gegenüber unserer Bevölkerung keine weiteren zusätzlichen Ausgaben für das Militär erlaubt. Alles was nicht binnen der nächsten 2-3 Monate unter Vertrag geht, sehe ich auf absehbare Zukunft nicht mehr im Bereich des Möglichen.
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https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/b...z-100.html

Bundeswehr will neues Bataillon offenbar in Sachsen stationieren

Sachsen soll offenbar Standort eines neuen Bataillons der Bundeswehr werden. Das sehen Pläne für eine Strukturreform des Heeres vor, über die der Reservistenverband in seiner Verbandszeitschrift "Loyal" berichtet. Demnach wird überlegt, in der Oberlausitz ein Artilleriebataillon zu stationieren, das offenbar auch über eine Komponente zur Flugabwehr verfügen soll. Die Zeitschrift beruft sich auf ein "Zielbild Einsatzkräfte Heer", das jetzt vom Verteidigungsministerium gebilligt worden sei.

In dem Bericht der Zeitschrift wird als möglicher Standort der neuen Einheit die Stadt Bautzen genannt. Das sei jedoch vorbehaltlich einer sogenannten Stationierungsuntersuchung. Die Bewertung des Standorts läuft also offensichtlich noch.

Unklar ist auch noch die organisatorische Zuordnung der Einheit. Im Gespräch ist offenbar, ob das Bataillon der Panzergrenadierbrigade 41 unterstellt wird, die ihren Hauptsitz in Neubrandenburg hat. Teile des Bataillons könnten demnach aber auch der "Division Schnelle Kräfte" zugeordnet werden. Die "Division Schnelle Kräfte" umfasst alle Fallschirmjäger-Einheiten der Bundeswehr sowie das Kommando Spezialkräfte (KSK).
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(11.09.2022, 16:14)Mike112 schrieb: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/b...z-100.html

Ergibt sich eigentlich alles bereits aus der hier verlinkten Grafik:

(08.08.2022, 16:15)26er schrieb: Neue Heeresstruktur?
https://web.archive.org/web/202208081156...sstruktur/
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Ich habe das nur als Zitat in einem französischen Tweat. Hat jemand mehr detaillierte Infos .

Zitat:#Deutschland Generalstabschef Eberhard Zorn entnervt über die europäische Zusammenarbeit. "Wir wollen Material, das fliegt, das fährt und das auf dem Markt verfügbar ist. Keine europäische Entwicklungslösung, die am Ende nicht funktioniert".

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Broensen:

Zitat:Umbau LL-1, Eigenständiges EGB-Regiment

Ist mir gerade beim lesen aufgefallen, bei den von dir als positive Entwicklung genannten Veränderungen. Sehe ich genau so, aber: wo in der gezeigten Graphik siehst du da ein eigenständiges EGB Regiment ?
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KrDispNatKV (Kräftedispositiv Nationale Krisenvorsorge) in Seedorf mit dem Taktischen Zeichen eines Regimentes.
Gerüchteweise soll es sich dabei um EGB-Regiment handeln. Zuständig für MilEvacOp und andere Dinge die EGBler so tun.
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(13.09.2022, 14:10)voyageur schrieb: Ich habe das nur als Zitat in einem französischen Tweat. Hat jemand mehr detaillierte Infos.
Hat er so gesagt, ja. Man geht davon aus, das er dabei vor allem auf Airbus abgezielt hat:

Zitat:Das, was wir jetzt im 100-Milliarden-Paket drinhaben, folgte der militärischen Empfehlung, dass wir jetzt endlich – ich mach’s mal platt – Sachen haben wollen, die fliegen, die fahren und die auf dem Markt da sind... Keine europäische Entwicklungslösung, die hinterher nicht läuft. Die Beispiele nenne ich jetzt hier nicht auf. Das wäre ja fast schon Firmen-Bashing.


(13.09.2022, 17:00)Quintus Fabius schrieb: wo in der gezeigten Graphik siehst du da ein eigenständiges EGB Regiment ?
siehe Delta.
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Man muss hier natürlich auch sagen das mit dem 100 Milliardenpaket auch die weitere Entwicklung für FCAS und MGCS finanziert werden beide Projekte die in ihrem Umfang die zukünftige Domäne Luft und Boden abdecken sollein.

Und nüchtern betrachtet sind das die beiden Projekte die nicht voran kommen weil aus FCAS soll ja unbedingt Dassault gefördert werden und nicht der europäische Konzern Airbus, wenn man so das Drama verfolgt. Aber nun gut.
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Delta / Broensen:

Danke euch.

Meinem Verständnis nach wird man aber mit den vorhandenen EGB Kompanien kein wirkliches EGB Regiment aufbauen können. Eventuell ist dass dann weiter ein Verband in dem auch normale Fallschirmjäger-Kompanien vorkommen und eine schwere Fallschirmjäger-Kompanie, nur dass halt der Auftrag insgesamt spezialisierter ausfällt und die Einheit mehr darauf ausgerichtet wird.

Außerdem: was ist das den mal wieder für ein Name ?! Kommt zum Kräftedispositiv Nationale Krisenvorsorge, der Elite der Elite.......
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(13.09.2022, 21:45)Quintus Fabius schrieb: Meinem Verständnis nach wird man aber mit den vorhandenen EGB Kompanien kein wirkliches EGB Regiment aufbauen können.

Meinem Verständnis nach wird man mit dem vorhandenen Heer nicht das sogenannte „Zielbild Einsatzkräfte Heer“ aufbauen können. Also passt das ja zusammen. Tongue

Aber ernsthaft: Da ist doch überall ein ordentlicher Aufwuchs vorgesehen, woher auch immer der kommen soll. Und vom Anforderungsprofil her kommen die EGB-Kompanien diesem wunderbar schmissigen Titel noch am nächsten, also wird man wohl auf denen aufbauen wollen.
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@QF/ Broensen:

Die momentanen 4 EBG-Kompanien in den beiden Fallschirmjägerregimenter schauen nach viel aus, sind es aber tats. nicht, wenn man bedenkt, dass pro Kompanie nur ein fertig ausgebildeter Zug + der schwere Zug zur Verfügung stehen. Die anderen beiden Zügen sind in der Ausbildung.

Zusätzliche Personalgewinnung ist generell schon schwierig, für solche spezialisierten Kräfte noch mehr.

"....Der I. Zug umfasst die voll ausgebildeten EGB-Kräfte. Diese bilden auch den Hauptteil der Fähigkeiten für schnelle Luftevakuierung im Rahmen der Nationalen Krisenvorsorge für Militärische Evakuierungsoperationen und der taktischen Unterstützung des Kommandos Spezialkräfte.

Der II. Zug umfasst die Soldaten, die sich noch in der EGB-Ausbildung befinden. Sie durchlaufen die Ausbildung zum Fallschirmjäger verbunden mit der Vollausbildung zum Infanterist für Spezielle Operationen. Dabei werden Kraftfahrlehrgänge und der Fallschirmspringerlehrgang besucht.

Im III. Zug durchlaufen die fertigen Fallschirmjäger die erforderliche lehrgangsgebundene Grundlagenausbildung „Spezialisierte Kräfte Heer EGB“ im Ausbildungszentrum für Spezielle Operationen in Pfullendorf. Nahkampf, Schieß- und Überlebenstechnik sind nur einige der Schwerpunkte.

Der IV. Zug ist der schwere Zug, der mit der Granatmaschinenwaffe und dem mehrrollenfähigen leichten Lenkflugkörper-System (MELLS) als Panzerabwehrwaffe ausgestattet ist."

https://soldat-und-technik.de/2022/01/st...b-kraefte/
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@26er: kein Widerspruch. Ich gehe auch davon aus, dass man hier einen Teil "normale" Fallschirmjäger geringfügig aufwerten - und damit das Gesamtniveau reduzieren - wird, um auf die benötigten Mannstärken zu kommen oder schlicht und einfach am Personalproblem scheitert, wie an so vielen Stellen dieser Struktur.
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