(See) Korvetten Klasse Sa'ar 6
#1
Die erste von (geplant) vier neuen Korvetten der Klasse Sa'ar 6 der israelischen Marine hat mit der Erprobung begonnen. Die rund 2.000 ts verdrängenden Schiffe basieren auf dem MEKO-A100-Design und werden in Deutschland von den German Naval Yards in Kiel gebaut. Nach aktuellem Stand wird etwa ein Viertel der Kosten von Deutschland übernommen. Die erste Einheit wird vermutlich im März 2021 in Dienst gestellt werden.
Zitat:First new Israeli corvette to arrive in December

The first of Israel’s four new Sa'ar 6-class corvettes, INS Magen, is due to reach Haifa naval base in early December, an official in the Israeli Navy stated on 4 November. The vessel is currently undergoing sea trials off Germany, where it was built by ThyssenKrupp Marine Systems. [...] Commander N (full name withheld), head of the Magen Project, said the ships will have their mostly Israeli-made weapons and systems installed after they arrive. These will include 76 mm main guns, a new type of anti-ship missile that is being developed in Israel and has yet to be identified, and Rafael Typhoon remote weapon stations.

The official confirmed that all the corvettes will be equipped with the C-Dome naval variant of the Iron Dome air defence system, as well as Barak-8 surface-to-air missiles for more challenging and longer-range targets such as supersonic anti-ship missiles. On-board electronic warfare systems will serve as an additional layer of defence, he added, a possible reference to jamming GNSS weapon guidance systems.

The centrepiece of the class’s capability will be its Adir multi-mission radar, the Israeli variant of the EL/M-2248 MF-STAR, and a command-and-control system that integrates the onboard systems and connects the ships to wider Israel Defense Forces’ networks. The new radar will allow us to detect for more than 100-200 km, Cmdr N said.
https://www.janes.com/defence-news/news-...n-december

Schneemann.
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#2
Schönes Schiff:

youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=uo3ZxVDUXtQ
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#3
Vielen Dank für den Film ! Gefällt sogar mir ausnehmend gut.
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#4
Zitat:Sa'ar 6 corvette of Israeli Navy to be armed with advanced Naval Iron Dome air defense system

According to information published by the Israeli Ministry of Defense on February 1, 2021, an advanced naval version of the Iron Dome air defense missile system will be installed onboard the new Sa'ar 6 corvette of the Israeli Navy. [...]

The Sa'ar 6 corvette is armed with one Oto Melara 76 mm main gun, two Typhoon remotely-operated weapon station armed with 25mm automatic cannon,32 vertical launch cells for Barak-8 surface-to-air missiles, 40 vertical launch cells for C-Dome point defense system mounted at the front deck, 16 Gabriel missile(Gabriel V anti-ship missile) and two 324 mm (13 inches) torpedo launchers.

The Sa'ar 6 corvette is armed with the naval version of the Iron Dome, dual mission counter rocket, artillery and mortar (C-RAM), and Very Short Range Air Defense (VSHORAD) system, named C-Dome.

The C-Dome is designed to effectively protect combat vessels against aerial threats. The system handles saturation attacks by engaging multiple targets simultaneously. Reaction time is very short and enables automatic and semi-automatic engagements. The C-Dome air defense system mounted on Sa'ar 6 corvette includes a 40-round canister loaded with vertically-launched Tamir interceptors for 360-degree coverage, a feature not supported by the land-based Iron Dome system. The C-Dome utilizes the ship’s own surveillance radar and does not require a dedicated Fire Control Radar. Weapon System Command and Control is seamlessly integrated with the ship’s combat management system, facilitating system operation.
https://www.navyrecognition.com/index.ph...ystem.html

Schneemann.
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#5
@Schneemann:

Dass bei der Sa'ar 6 die ganze Rohrbewaffnung auf dem Vorschiff untergebracht ist, macht für mich wenig Sinn. Die 25mm-Kanonen wäre aus meiner Sicht weiter achtern deutlich sinnvoller gewesen, vor allem vom Wirkbereich, aber auch um sie vor überkommenden Seen zu schützen. Zudem schränken dort auf der Back auch das Schussfeld der 76mm-Oto ein.

Aber vielleicht war bei der Vielzahl an Waffensystem sonst nirgendwo mehr Platz verfügbar.?
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#6
@26er

Ja, ich weiß, was du meinst. Indessen jedoch denke ich, dass diese Konzentration der Rohrwaffen auf dem vorderen Schiffsdrittel nicht allzu gravierend ist. Die 25er haben ihren notwendigen Wirkbereich - nennen wir es mal einen Cone im 90-Grad-Winkel querab - durchaus (und sie dürften eh nur gg. Kleinziele, z. B. Speedboats, gedacht sein), ihre Position bringt also keine wirklichen Nachteile.

Eher mit dem Nachteil des eingeschränkten Feuerbereichs dürfte die 76er behaftet sein, allerdings ist dieser nur ca. auf einen 40-Grad-Bereich nach achtern beschränkt - und diese Art von Einschränkung finde ich auch auf Fregatten und Korvetten weltweit, wenn die Rohrartillerie vor den Hauptaufbauten steht. Ich glaube aber, dass man dies geflissentlich in Kauf nimmt, da die artilleristische Feuerkraft nach diesem Bereich eher zweitrangig ist.

Was ich kritisch sehe, ist die Konzentration der Waffen: Auf kleinstem Raum auf der Back habe ich nicht nur die Rohrwaffen, sondern gleich auch noch den VLS. Ein unglücklicher Treffer - und die verheerende Brandwirkung des Resttreibstoffes von Anti-Schiff-Flugkörpern ist hinlänglich bekannt - und die Masse der Waffen auf der Back fällt aus...

Schneemann.
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#7
Bei kleinen und mittleren Einheiten (Korvette, kleine Fregatte) führt ein Treffer ohnehin zum mission kill. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass wir jemals eine Sa'ar 6 mit maximaler Bewaffnung sehen werden, angefangen mit 16x Gabriel.
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#8
(15.02.2021, 16:14)Schneemann schrieb: @26er

Ja, ich weiß, was du meinst. Indessen jedoch denke ich, dass diese Konzentration der Rohrwaffen auf dem vorderen Schiffsdrittel nicht allzu gravierend ist. Die 25er haben ihren notwendigen Wirkbereich - nennen wir es mal einen Cone im 90-Grad-Winkel querab - durchaus (und sie dürften eh nur gg. Kleinziele, z. B. Speedboats, gedacht sein), ihre Position bringt also keine wirklichen Nachteile.

Eher mit dem Nachteil des eingeschränkten Feuerbereichs dürfte die 76er behaftet sein, allerdings ist dieser nur ca. auf einen 40-Grad-Bereich nach achtern beschränkt - und diese Art von Einschränkung finde ich auch auf Fregatten und Korvetten weltweit, wenn die Rohrartillerie vor den Hauptaufbauten steht. Ich glaube aber, dass man dies geflissentlich in Kauf nimmt, da die artilleristische Feuerkraft nach diesem Bereich eher zweitrangig ist.

Was ich kritisch sehe, ist die Konzentration der Waffen: Auf kleinstem Raum auf der Back habe ich nicht nur die Rohrwaffen, sondern gleich auch noch den VLS. Ein unglücklicher Treffer - und die verheerende Brandwirkung des Resttreibstoffes von Anti-Schiff-Flugkörpern ist hinlänglich bekannt - und die Masse der Waffen auf der Back fällt aus...

Schneemann.

@Schneemann:

die 76 auf der Back finde ich ja gut. Nach achtern gibt es keinen Wirkbereich für die leichte Rohrartillerie, d.h. um dort ein Ziel treffen zu können, muss sich das Schiff immer etwas auf das Ziel zubewegen.
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#9
@Ottone
Zitat:Bei kleinen und mittleren Einheiten (Korvette, kleine Fregatte) führt ein Treffer ohnehin zum mission kill.
Jein, nicht zwingend. Ich erinnere an INS Hanit (Sa'ar 5-Klasse), die 2006 vor dem Libanon von einem mutmaßlich von den Iranern gelieferten Seezielflugkörper der Hisbollah getroffen wurde. Zwar gab es einige Schäden und Opfer, aber das Schiff war quasi noch einsatzbereit (wenngleich auch dezidiert eingeschränkt). Die Korvette verlegte auch selbstständig in die Heimat zurück. Allerdings muss man natürlich immer berücksichtigen, wo eine Rakete trifft, die Hanit hatte hierbei sicherlich auch Glück...

@26er

Wobei ich eine achtere Rohrartillerie, zumal auf Fregatten oder Korvetten, bei modernen Einheiten eigentlich fast nie (bzw. nicht mehr) habe. Die letzten Schiffe, die eine solche Bewaffnung führten, waren bei der US Navy die ersten Batches der Charles-F.-Adams-Klasse (auch schon bissle her) und ebenso bei z. B. Japanern und Italienern meistens Zerstörerbauten aus den 1960ern. Bei der deutschen Marine war es, glaube ich, das Schulschiff Deutschland von 1963. Dieser Umstand, dass die artilleristische Heckbewaffnung wegfiel, mag schlicht dem Sachverhalt geschuldet sein, dass "Verfolgungsgefechte" mit Rohrwaffen angesichts der heutigen Raketen-, Sensor- und Stealth-Technik sich vom Wahrscheinlichkeitsgrad dem Bodennullpunkt nähern.

Schneemann.
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#10
Die INS Hanit war ein klarer mission kill, denn sie war in erster Linie das Hochwertziel für die Hisbollah und nicht konkret in eine kinetische Operation eingebunden. Die Bekämpfung des Feuers, die Versorgung der Verletzten und die Vermeidung eines Totalverlustes waren die einzige Aufgabe nach dem Treffer.

Nach achtern gerichtete Türme > 30/40mm gibt es durchaus auch heute. Da fallen spontan die südkoreansichen Korvetten ein (auch wenn sie etwas älter sind, wenn auch nicht ganz so alt wie unsere Schnellboote Klasse 143 ohne angehängtes A), die Perry Fregatten der USA fahren weiterhin in anderen Ländern, und vor allem sind da die Italiener mit aktuellen Schiffen mit einer Oto auf dem Hangar (Stichwort Sovraponte ohne Deckspenetration). Die Cavour hat vorne und achtern jeweils eine Strales Oto.
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#11
@26er

Wobei ich eine achtere Rohrartillerie, zumal auf Fregatten oder Korvetten, bei modernen Einheiten eigentlich fast nie (bzw. nicht mehr) habe. Die letzten Schiffe, die eine solche Bewaffnung führten, waren bei der US Navy die ersten Batches der Charles-F.-Adams-Klasse (auch schon bissle her) und ebenso bei z. B. Japanern und Italienern meistens Zerstörerbauten aus den 1960ern. Bei der deutschen Marine war es, glaube ich, das Schulschiff Deutschland von 1963. Dieser Umstand, dass die artilleristische Heckbewaffnung wegfiel, mag schlicht dem Sachverhalt geschuldet sein, dass "Verfolgungsgefechte" mit Rohrwaffen angesichts der heutigen Raketen-, Sensor- und Stealth-Technik sich vom Wahrscheinlichkeitsgrad dem Bodennullpunkt nähern.

Schneemann.
[/quote]

@Schneemann:

Ja, da stimme ich dir zu. Ich dachte mit der Artillerie, die nach achtern wirken kann, auch eher an die Maschinenkanonen und nicht an die Hauptartillerie. Zuletzt war das im Falklandkrieg von Bedeutung um Flugzeuge am Bombenabwurf zu hindern. Diese fliegen ja auch meist über das Heck. Zugegebenermaßen ist sowas heute nicht mehr allzu wahrscheinlich. Aber ein möglichst großer Bestreichungswinkel der Kanonen kann ja nicht schaden, vor allem wenn das Schiff aus bestimmten Gegebenheiten nicht manövieren kann, um die Geschütze in Position zu bringen, z.B. im engen Fahrwasser.
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#12
@Ottone

Ja, zugegeben, die 76-mm-Sovraponte ist eine interessante Geschichte - ich hatte dieses Konzept so auch nicht auf dem Schirm. Insofern auch ein Dankeschön für die Info (wäre auch die Frage, ob Thaon di Revel-Klasse der Italiener, die ich mir in dem Zusammenhang angeschaut habe, nicht auch einen eigenen Strang wert wäre). Allerdings frage ich mich dennoch, inwieweit dieses achtern stehende Geschütz wirklich Sinn macht.

Wenn ich die reine Luftverteidigung im Auge habe, fahre ich mit einem MK-CIWS-ähnlichen System oder einem RAM sicherlich besser. Und für den Unterstützungseinsatz gegen Landziele erscheint mir das Kaliber eher zu klein. Bliebe also wiederum das "klassische" Seegefecht, aber da ist dann wiederum die Frage, ob gegen die wahrscheinlichsten Bedrohungen wie bspw. Speedboote oder Piratenjollen nicht eine Maschinenkanone sinnvoller ist.

Schneemann.
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#13
Die Italienische Marine verwendet die 76er als echte Multifunktionsgeschütze mit dem Schwerpunkt Nah- und Nächstbereichsabwehr gegen Luft- und Seeziele. Das ist durch die DART-Munition im Quervergleich mit anderen CIWS keine so schlechte Variante, wenn auch sie gerade gegen die neue Generation Seezielflugkörper (insbesondere Hyperschallwaffen) nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Das sind aber klassische MK-CIWS auch nicht. Auf fast allen aktuellen italienischen Einheiten gibt es jedenfalls aus diesem Grund eine sehr starke Rohrbewaffnung und in der Regel auch ein achternes Geschütz.
In der israelischen Marine werden die 76er nicht in der CIWS-Rolle verwendet, sondern für den Landbeschuss und als Sekundärwaffensystem. Für dieser Rolle ist die Aufstellung genauso wie für Frontal- und Verfolgungsgefechte inklusive dem buchstäblichen "Schuss vor den Bug" im Bugbereich am sinnvollsten und hat sich nicht umsonst deshalb durchgesetzt.

Die Waffenkonzentration im Bugbereich ergibt für Israel bei der Sa'ar-6 durchaus Sinn, dadurch können die Einheiten gegen eine bekannte Angriffsrichtung (was gerade in Bezug auf Angriffe auf die Gasfelder gegeben sein dürfte) eine deutlich bessere Verteidigung sicherstellen als bei einer Verteilung der Waffen über der Länge des Schiffs. Eine unwahrscheinliche Gefährdung aus dem Heckbereich muss über die Sensorik vorhergesehen und kompensiert werden.
Als Blaupause für andere Nationen oder generell Korvetten dieser Größe kann sie natürlich aufgrund dieser sehr bedrohungsorientierten Auslegung nicht gelten.
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#14
Meldung von Mai...
Zitat:TKMS hands over 2nd Sa’ar 6 corvette to the Israeli Navy

Thyssenkrupp Marine Systems today officially handed over the second of four corvettes to the Israeli Navy. [...] In the presence of Jeremy Issacharoff, the Israeli ambassador to Germany, his wife, Laura Kam Issacharoff, first named the ship “INS Oz”. Subsequently, thyssenkrupp Marine Systems Managing Director Dr. Rolf Wirtz officially handed over the ship to the Israeli Navy in a ceremony that was kept small due to the pandemic. In the world of shipping, it is a favoured tradition to pass on the names of good ships. With the Israeli Navy, however, the “INS Oz” is the first vessel to receive this name. [...]

The contract for the delivery of four SA’AR 6-corvettes was signed in May 2015. After the design phase, the construction phase began with the type ship’s first cut ceremony in February 2018. Only 15 months after the first steel was cut, the ship was undocked. In May 2019, the “INS Magen” received its name in Kiel and was handed over in November 2020. The following two units of the series are also scheduled for delivery in 2021. [...] Thyssenkrupp Marine Systems delivered the first Saar 6-class corvette, INS Magen, to the Israeli Navy on 11 November 2020.
https://navalpost.com/tkms-hands-over-sa...aeli-navy/

Schneemann.
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#15
Zitat:TKMS Hands Over Last Two SA’AR 6 Class Corvettes To The Israeli Navy

Thyssenkrupp Marine Systems has handed over the last two ships, "INS Atzmaut" and "INS Nitzachon", to the Israeli Navy on July 27. The SA`AR 6-class corvettes had been christened earlier. This means that all four ships ordered have now been delivered to the Israeli Navy.

The SA’AR 6-class ships will form the backbone of the Israeli Navy for the next 30 years. Thyssenkrupp Marine Systems is building the ships in a joint venture with German Naval Yards Kiel. Vice Admiral Eliyahu Sharvit arrived from Israel for the naming and handover ceremony. The Israeli navy commander-in-chief is pleased with his new ships, as he expressed in his speech: “I thank you for your tremendous effort invested in this combined project to ensure its extraordinary success.” […]
https://www.navalnews.com/naval-news/202...aeli-navy/

Schneemann.
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