Der Westen vs. Chinas Expansionsdrang
#16
Zitat:Längst überfällig und der richtige Schritt.

Warum?
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#17
(26.05.2021, 22:02)Quintus Fabius schrieb: Warum?

Weil Deutschland ein elementarer Baustein der Gesellschaft ist, die China die Weltherrschaft geebnet hat. Wir haben einen riesigen kommunistischen Aggressor gedüngt, der nun anfängt sich der Wirte zu entledigen. Mittels Corona hat es dieses ekelerregende Territorium noch geschafft, die Drehregler weiter zu perfektionieren. Ein Land, das nicht müde wird, weiterhin den größten Massenmörder der Geschichte zu huldigen und sich obendrein als erster alliierter Nordkoreas versteht, ist ein Paradebeispiel für die Fehlerhaftigkeit des Menschen. Eine etwas tiefere Analyse des Werdegangs von Xi Jinping samt Psychoanalyse dürfte den vielen Desinteressierten unserer Gesellschaft die Augen öffnen.

Dass wir dabei noch dankend unser geistiges Eigentum für lau verschachern, bspw. Kuka oder den Transrapid, rundet das gesamte Portfolio nur noch ab.

Es ist eine Schande, dass wir seit Dekaden über keinen kompetenten Staatsmann mehr verfügen. Kohl und Merkel und in Ansätzen auch Schröder sind für vieles Schlechte in unserem Land und unserer Gesellschaft verantwortlich.

Ich hoffe mein kurzer Exkurs konnte Deine Frage beantworten. Smile
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#18
Naja...
Ohne der Kernbotschaft deines letzten Beitrags grundsätzlich widersprechen zu wollen, stellt sich trotzdem die Frage, warum speziell die Verteidigungsministerin in diese Region reisten sollte. Und zwar mit dem gleichen Hintergrund wie bei der symbolischen Pazifiktour einer deutschen Fregatte: Wir können militärisch dort rein gar nichts bewirken. Das müssen andere tun, die wir wiederum in unserer direkten Nachbarschaft entlasten müssten. Dementsprechend könnte sich unser Verteidigungsministerium eher um Nordafrika und Osteuropa kümmern, statt symbolisch die VR einzukreisen.

Dass der gesamte Westen und insbesondere Deutschland hinsichtlich China vollkommen versagt hat, sollte inzwischen klar sein. Aber das ist eher ein Thema für das Außen- und das Wirtschaftsministerium.
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#19
Das Weltbild von Deutschland endet aber nicht in Osteuropa und Nordafrika. Auch wir müssen mal dorthin, wo es wehtut. Das sind Kampfeinsätze und eben auch mal symbolischer Beistand für die Alliierten in der Pazifikregion.

Ich finde den ersten Schritt hier wichtig und längst überfällig. Ob Deutschland dann schlussendlich auch dicke Eier zeigt und eigene U-Boote in einen Trägerverband integriert, ist die Frage. Wir sind ja bekanntermaßen keine wirkliche „Blue Water Navy“.

Ich hoffe, die Gespräch seitens AKK und Konsorten führen zu gemeinsamen Manövern mit Südkorea & Co. So spüren dann auch mal unsere operativen Einheiten, welch herausragende Kampfkraft bei 25% niedrigerem Verteidigungsetat möglich ist.
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#20
Politisch betrachtet geht es um einen weltweiten Zusammenschluss der Demokratien gegen die erstarkenden Autokratien und dergleichen, siehe jüngste NATO Beschlüsse. Das braucht man möglichst breit gefächerte aktive Signale und kein „ich halte mich zurück und lass die anderen sich drum kümmern“. Deutschland als „wirtschaftliche Weltmacht“ kann sich da nicht verstecken. Ob das dann einem eigenen bzw. neuem DE/NL JSS noch einmal Auftrieb gibt werden wir sehen, das muss nicht der Fall sein.
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#21
Gut zusammengefasst Ottone! Genau meine Wortwahl und über kurz oder lang kommen wir an einem LPD auch nicht vorbei.

Worte und Taten. Hoffentlich bleibt es dabei! Smile

Zitat: Die Sicherheit im Indopazifik ist auch unsere Sicherheit. Unsere Partner wie Südkorea sollen sich auf die deutsche Solidarität verlassen können. AKK machte beim Verteidigungsminister deutlich: Mit der Entsendung einer Fregatte zeigen wir, dass wir das ernst meinen.

https://twitter.com/BMVg_Bundeswehr/stat...7494426627

Zitat: Unser Engagement in der Indopazifik-Region bedeutet nicht, gegen etwas oder gegen jemanden zu sein, sondern gemeinsam für etwas einzustehen - für Stabilität, für Wohlstand, für Multilateralismus.

https://twitter.com/BMVg_Bundeswehr/stat...6051061765

Zitat: Ministerin AKK hat hier viele politische Gespräche geführt - die Region ist mit Blick auf unsere Zukunft eine der strategisch wichtigsten der Welt - die Machtverhältnisse sind dynamisch. Fakt ist: Die Sicherheit im Indopazifik ist auch unsere Sicherheit.

https://twitter.com/BMVg_Bundeswehr/stat...9738193923
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#22
@GermanMilitaryPower
Zitat:Weil Deutschland ein elementarer Baustein der Gesellschaft ist, die China die Weltherrschaft geebnet hat. Wir haben einen riesigen kommunistischen Aggressor gedüngt, der nun anfängt sich der Wirte zu entledigen. Mittels Corona hat es dieses ekelerregende Territorium noch geschafft, die Drehregler weiter zu perfektionieren. Ein Land, das nicht müde wird, weiterhin den größten Massenmörder der Geschichte zu huldigen und sich obendrein als erster alliierter Nordkoreas versteht, ist ein Paradebeispiel für die Fehlerhaftigkeit des Menschen. Eine etwas tiefere Analyse des Werdegangs von Xi Jinping samt Psychoanalyse dürfte den vielen Desinteressierten unserer Gesellschaft die Augen öffnen.
Ich möchte nun nicht unbedingt auf Corona und die ganzen Geschichten darum herum einsteigen, obgleich es komisch anmutet, welcher Fluch hier für die Restwelt entstand, während China minimale Folgen zu verdauen hat. (Dass Joe Biden nun eine offizielle Untersuchung angestoßen hat, kann aber ein Hinweis sein, dass man zumindest China definitiv nicht über den Weg traut.)

Generell gilt sicher, dass wir es mit einem diktatorischen Regime zu tun haben - die Begriffsreduktion alleine auf "kommunistisch" fällt mir irgendwie schwer, wenn man sich diese obskure Vermischung von Einparteien-Diktatur, Personenkult um Jinping, massivem Han-Nationalismus, abgewandeltem Konfuzianismus, Überwachungsstaat und auch reiner Geldgier anschaut -, aber mit einem, dass wesentlich gefährlicher für den Westen ist als eine reine "kommunistische Diktatur". Insofern: Ich glaube, dass wir uns strategisch-psychologisch keinen Gefallen tun, wenn wir den Gegner alleine auf ein kommunistisches Regime reduzieren. Dies könnte uns verleiten, ein zu einfaches Bild eines komplexen Feindes zu entwerfen, was uns bzw. dem Westen dann wiederum zum Nachteil gereichen kann.

Hieße, wir sollten darauf achten, wie sich Ostasien aufstellt und dann entsprechend ansetzen. Und hier sind die Zeichen eindeutig gegen China gerichtet, trotz aller Menschen- und Geldmacht. Von Nordkorea abgesehen findet sich ja quasi kein Land, das mit der Volksrepublik sich richtig grün ist. Japan, die Philippinen, Südkorea, Taiwan, Indonesien und sogar Vietnam (das ebenfalls kommunistisch ist) hegen arge Animositäten gegen Peking, selbst wenn es nur um irgendwelche Inselflecken geht. Auch die Länder im weiteren Umfeld sind alles andere als begeistert, z. B. Indien und Australien. Hinzu kommt, dass die Stimmung selbst in Afrika, wo China sehr viel investiert hat - durchaus auch in die Infrastruktur, das muss fairerweise gesagt werden -, kippt ob des "Finanz-Neokolonialismus" (d. h. das Abhängigmachen von afrikanischen Ländern) aus dem Osten.

Für Deutschland wäre es wichtig, dass man sich allmählich von der "Droge" des Erfolgsgeschäftes China löst und mehr zu einer Realpolitik zurückfindet, und dies bedeutet eben auch, Dinge notfalls vehementer einzufordern, auch wenn eben dann ein lukratives Geschäft wegfällt. Die USA unter Trump - man kann sicher viel schimpfen über ihn, aber hier hatte er durchaus nicht Unrecht - haben dies bereits begonnen und wenn Europa sich nicht ganz unterordnen oder sogar bis zu einem gewissen Grade seines eigenen Ansehens berauben will, so sollte es sich zumindest ähnlich positionieren. Viele Staaten weltweit würden dies auch zu schätzen wissen, zumal das Zaudern des Westens ja China leider auch die Einflussnahme in vielen Bereichen erst möglich gemacht hatte. (Ich denke in diesem Zusammenhang auch, dass das teils in der Presse und in Büchern kolportierte Denken, dass das "Ideal" des Westens vom "chinesischen Modell" abgelöst werden wird bzw. dass der Westen an "Glanz" verliert, auch damit zusammenhängt, dass der Westen sich einfach nur zu viel um sich selbst gedreht hatte seit dem Kollaps des Ostblocks und so Peking ohne große Gegenwehr und dem Geschäft wegen freie Bahn gewährt hat.)

Wenn der Westen und damit auch Deutschland aber ein wenig wieder zu sich finden und vom "Tanz ums goldenen Kalb" abkommen, dann besteht meiner Meinung nach keine Gefahr, dass China uns international ausbootet, dazu haben die westlichen Demokratien immer noch genug Kraft und Charme. Nur muss es eben gewollt werden.

Schneemann.
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#23
Noch ein Punkt: Es geht um die Regierung und Ausübung und Organisation ihrer Macht, weniger um Volk, Sprache(n) oder Territorium. Xi Jinping hat deutlich in negativer Richtung am Rad gedreht, und auf ihn und seine Führungsmannschaft sollte man daher in erster Linie schauen.
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#24
Die VR China stellt meiner Ansicht nach ein astreines faschistisches Regime dar. Aufgrund der realen machtpolitischen Umstände aber ist jede Präsenz dieser Bundesrepublik in Ostasien nicht nur sinnlos, sie schadet nur dieser Bundesrepublik. Statt 1 (in Worten eine) Fregatte nach Ostasien zu entsenden und Südkorea Mittel zuzusichern sollte man lieber den Import von chinesischen Solarmodulen in die EU untersagen, allein diese eine Maßnahme wäre schon tausendmal wirkungsvoller.

Angesichts unserer extremen Schwäche zur Zeit sollten wir uns aus Ostasien komplett heraus halten. Es gibt überhaupt gar keinen Grund dort auf der sicherheitspolitischen Ebene mitzumischen, dass wird uns über mittel oder lang auf die Füße fallen. Man beachte dabei beispielsweise, dass GVAKK (größte Verteidigungsministerin aller Zeiten Annegret Kramp-Karrenbauer) ihre Reise auf Guam beschließen wird. Welches kein US Territorium ist und weshalb ein chinesischer Angriff auf Guam noch nicht mal ein NATO Bündnisfall wäre.

Wir sollten, wir müssen (!) einen Schwerpunkt in unserer Sicherheitspolitik bilden und dieser muss Osteuropa lauten. Sich im Indopazifiik und in Ostasien zu tummeln ist nicht nur Hybris, es ist einfach nur dumm.
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#25
Keine Ahnung ob die folgende Karte stimmt oder nicht, aber die Tendenz allein sollte durchaus richtig und ausreichend beunruhigend sein:

https://twitter.com/vtchakarova/status/1...36/photo/1
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#26
Wobei diese Karte natürlich sehr stark bipolar aufgeladen ist und einen dann auf den ersten Moment erschreckt. Aber zunächst: Ja, die Volksrepublik China ist wichtigster Importpartner für uns, vor den USA. Allerdings sind wiederum die USA unser wichtigster Exportpartner.

Darüber hinaus darf man nicht übersehen, dass Deutschland 2021 z. B. für rund 140 Mrd. Euro Produkte aus China importierte (womit China alleine als Land betrachtet auf Platz 1 steht), aber zugleich rund 430 Mrd. Euro aus EU-Ländern importierte (plus nochmals ca. 75 Mrd. Euro aus USA). D. h. die Westmächte führen den Großteil des wirklichen Handels immer noch unter sich durch.

Schneemann
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#27
Es geht ja auch nur um die grundsätzliche Tendenz. Und Gott sei Dank liegt der Gros des Handels in Europa noch unter westlichen Ländern untereinander. Aber: wegen dieser Tendenz müsste man nun halt endlich anfangen, dass dem auch so bleibt und aktiv gegensteuern.
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#28
Was mir an Information dabei teilweise fehlt ist, wie groß der Anteil "unnötigen/unwichtigen" Handels ist. Also wie groß ist der Anteil von unnützem Elektronikschrott, Plastikspielzeug, Billigtextilien und anderen Wegwerfprodukten am Import bspw. aus China nach Deutschland? Also Dinge, auf die wir gesamtwirtschaftlich betrachtet problemlos verzichten könnten.
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#29
Hier Rohstoffabhängigkeit von China. Die Grafik stellt die weltweite Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen und deren Herkunftsländern dar.

Das IFO-Institut hat ein ausführliches Dokument veröffentlicht, das nicht nur die Rohstoffabhängigkeit, sondern auch die Abhängigkeit bei Vorprodukten beleuchtet. Dabei geht es nicht nur um direkte Vorprodukte aus China sondern auch um indirekte Lieferungen. Also China -> Land A -> BRD.

Die Abhängigkeit von gewissen Rohstoffen scheint sehr gross zu sein. Die prozentuale Abhängigkeit vor Vorprodukten ist nicht so gross, allerdings verwenden sehr viele Firmen wichtige Vorprodukte aus China. Da es event. reicht um nicht mehr produzieren zu können wenn nur ein Vorprodukt fehlt ist das auch bedenklich.
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#30
Der viel zu weitgehende und weltweite Zugriff von West-Taiwan auf seltene Erden wäre ein sehr schönes Beispiel.

Der Gedanke nach unwichtigem und wichtigem Handel zu differenzieren ist recht gut. Aber es gibt längst viel zu viel Handel mit wichtigen Gütern mit West-Taiwan.
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