Frankreich lässt sich nicht spalten
#17
(23.10.2020, 15:57)Quintus Fabius schrieb: voyageur:

Als Kompromissangebot meinerseits: dein Glass ist zwei Drittel Leer und meines ist ganz Leer und der Wille ist längst vorgestern in Erbärmlichkeit verschieden.

Aber Spass beiseite: wie bewertest du das Buch von Jean-Pierre Obin:

https://www.amazon.de/Comment-laiss%C3%A...686&sr=8-1

Manche schreiben dass es zu pessimistisch sei und zu stark dramatisiere, andere erklären dazu es sei sogar noch zu wenig negativ im Vergleich zur Realität. Da ich leider kein französisch kann, vermag ich es nicht selbst zu lesen.

lime:

Gerade weil das Hauptmotiv für die Einwanderung bei den meisten der illegalen Migranten ein ökonomisches ist, wären diese theoretisch leichter integrierbar als wenn ihre kulturellen Vorstelllungen wie du schreibst extrem abweichend wären. Der Mechanismus dass andere kulturelle Vorstellungen die Integration behindern ist zwar sicher wirksam, aber der Gros der illegalen Migranten die hierher kommen will in Wahrheit arbeiten und Wohlstand erlangen. Die kommen ja gerade deshalb, weil sie Phantasie-Vorstellungen von den Möglichkeiten hier haben. Noch vor 5 Jahren habe ich das auch noch nicht so gesehen aber inzwischen habe ich mich wirklich sehr intensiv mit der illegalen Migration beschäftigt bis dahin dass ich aus Neugierde und Interesse illegalen Einwanderern Deutsch beigebracht habe (vor allem auch um die Sache aus erster Hand selbst zu sehen).

Das Problem ist vor allem anderen die Menge, da bin ich ganz bei dir. Die Integrationsfähigkeit der Gesellschaft ist nicht überall gleich groß und ist bei uns längst massiv überreizt. Das aber schnell daraus eigene Paralellgesellschaften entstehen liegt eben vor allem daran, dass die Phantasie-Vorstellungen der illegalen Migranten über ihre Zukunft recht bald enttäuscht werden und sie hier mit der harten Realiität des perversen sogenannten Asyl-Systems konfrontiert werden. Es ist diese krankhafte und von Linken betriebene Asyl-System welches diese Paralellgesellschaften erzeugen muss, weil es wirkliche Integration in jeder Weise behindert. In Bezug auf die schon länger hier lebenden Migranten und Passdeutschen mit Migrationshintergrund ist die Integration für den Gros im Prinzip ebenfalls schon gescheitert. Aber das hat eben auch damit zu tun dass man wie in Frankreich auch diese Leute eigentlich nie wirklich aufnehmen wollte, sie eben nicht wirklich assimilieren wollte. Sie wurden aufgrund ihrer Andersartigkeit und ihrer abweichenden Kultur wegen abgestoßen wie ein Fremdkörper. Und als solcher haben sie sich längst mehrheitlich definiert.

Zur Assimilierung gehören immer zwei: einer der assimiliert wird und das zulässt und ein anderer der ihn auch tatsächlich assimilieren will. Und vor allem der letztgenannte Punkt ist durchaus die "Schuld" der "Altbürger". Da dem aber so ist und dies auch nicht einfach so geändert werden kann sind eben diese Traumtänzereien von Linken aller Art über die Integration so sinnfrei. Es ergibt sich daraus meiner Überzeugung nach eine Dialektik indem die Abstoßungsreaktion auf immer mehr (als solche empfundene ) Fremdkörper die Integration derselben dann immer noch weiter erschwert.

Wie ich es schon vor 6 Jahren mal zu Erich geschrieben habe: gerade wer für Einwanderer ist, wer für Flüchtlinge ist, muss die illegale Masseneinwanderung bekämpfen und nachhaltig abstellen. Nicht zuletzt weil die Mehrheit der Einwanderer tatsächlich arbeiten will, dies aber gerade aufgrund der immensen Menge an Einwanderern nicht kann bzw. nicht zu Konditionen kann die ihnen das ermöglichen was sie sich vorgestellt haben. So erzeugt man wie in Frankreich eine kulturell abweichende Unterschicht die sich dann wegen des Klassenunterschiedes und der Abstoßungsreaktion nie mehr integrieren will und nie mehr integrieren wird.

Ich will mal auf den obigen Teil mit den Zuständen an französischen Schulen usw. eingehen, sonst entfernen wir uns zu stark vom Thema. Ich glaube dass die Sicht von Obin auf die Zustände durchaus realistisch ist. Allerdings schließe ich nicht automatisch daraus dass das Glas halb oder ganz leer ist. Ich denke durchaus dass es möglich wäre die betroffenen Schulen quasi von den Islamisten zurück zu erobern. Dafür wäre aber ein konsequentes Vorgehen von Nöten und nicht nur ein paar Sozialarbeiter mehr, deren Worte am Ende doch bei der Zielgruppe abprallen werden. Und ja dazu gehört auch die Rückkehr des Schweinefleisches in die Kantinen, Schuluniformen, das komplette Verbot von Kopftüchern auf dem Schulgelände. Jeglichem Symbol- und Machtgehabe müsste konsequent ein Riegel vorgeschoben werden. Schüler die aus religiösen Gründen gemobbt werden müssten die Möglichkeit haben dies den Behörden zu melden und diese müssten dann mit aller Strenge dagegen vorgehen. Man müsste eigene Schülergruppen aufbauen die säkuläre Werte vertreten, die am Ende als stärker wahrgenommen werden, als Gruppen fanatisierter Jungmänner usw. In den letzten Jahren haben zehntausende Juden Frankreich verlassen weil sie Angst um Leib und Leben und das ihre Kinder haben. Wie Macron es bei seiner Rede gesagt hat, "die Angst muss die Seiten wechseln", dann besteht auch die berechtigte Hoffnung die Islamisierung zu stoppen.
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Frankreich lässt sich nicht spalten - von lime - 18.10.2020, 22:40
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