14.05.2023, 10:12
Ich bin im Hubschrauber-Bereich nicht so zu Hause wie im Jet-Bereich und ich kenne die Details beim Tiger nicht so gut. Ich vergleiche trotzdem mal EF mit dem Tiger:
Die Ausgangssituation vor 2018 war beim EF ganz ähnlich von den Verfügbarkeitsraten her. Es wurde gewitzelt, dass die größte EF-Flotte in Manching bei Airbus "herumsteht". Woran hatte es da gelegen? Kurz gesagt an der Verfügbarkeit von Ersatzteilen:
Die Flugzeuge kamen zur 400 h Inspektion zu Airbus nach Manching. Das Flugzeug wurde dann in der Werft entsprechend den Vorgaben auseinandergenommen und der Bedarf an Ersatzteilen festgestellt.
Es gibt verschiedene Kategorien von Ersatzteilen:
1. Diejenigen, die standardmäßig immer bei der 400h-Inspektion ausgetauscht werden
2. diejenigen, die man aus Einsatz- und Betriebserfahrung weiß
3. u.a., die eher quasi dem Zufall und Pech entsprechen.
Jetzt muss man wissen, dass Ersatzteile damals ausschließlich bei der Luftwaffe zu bevorraten waren und dementsprechend auch von dort bei der Supplierindustrie zu bestellen waren.
Airbus Manching hat dann bei der Luftwaffe dementsprechend nach diesen Ersatzteilen gefragt. Antwort von der Luftwaffe: "Ist nicht vorhanden". Das hat dann sogar insbesondere Teile betroffen, die den Kategorien 1. und 2. entsprechen, also wo man natürlich davon ausgehen müsste, dass diese in jedem Fall vorhanden sind.
Dementsprechend musste dann direkt bei der Supplier-Industrie angefragt werden. Das Problem aber war:
Die Fertigung war stillgelegt worden, weil jahrelang von der Luftwaffe nichts bestellt worden war. Die Wiederinbetriebnahme hat dann natürlich Monate gedauert.
Ein weiteres Problem war die Wiederzulassung nach der Wartung. Das erfolgt über eine Außenstelle Lufa in Manching. Diese war völlig unterbesetzt, so dass die fertigen Flugzeuge auch hier in der Warteschlange standen.
Natürlich war auch Airbus Manching nach Jahren des Kaputtsparens nicht optimal aufgestellt. Die wesentlichen Punkte waren aber die obigen
Was hat sich dann geändert: Mit dem neuen Inspekteur Gerhartz wurde das Budget für Ersatzteile signifikant erhöht. Die Verantwortung bzgl. Ersatzteilbevorratung ging auf Airbus Manching über und die Verfügbarkeit wurde massiv verbessert. Das Wartungspersonal wurde im Mehrschichtbetrieb aufgestockt. Das Zulassungspersonal wurde ebenfalls aufgestockt bzw. Verfahren angepasst und entbürokratisiert.
Ergebnis ist jetzt eine Verfügbarkeit des EF im Bereich 70% - 80%. Schon auch ein Verdienst von Gerhartz.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das Ganze beim Tiger ganz ähnlich bzgl. Ersatzteilbevorratung , etc. ausgesehen hat. Warum also konnte man das nicht auch in Ordnung bringen - oder was sind die zusätzlichen Gründe ? Hat einfach jemand wie Gerhartz gefehlt, der einfach Konsequenzen gezogen hat ? Wäre das nicht noch möglich ?
Die Ausgangssituation vor 2018 war beim EF ganz ähnlich von den Verfügbarkeitsraten her. Es wurde gewitzelt, dass die größte EF-Flotte in Manching bei Airbus "herumsteht". Woran hatte es da gelegen? Kurz gesagt an der Verfügbarkeit von Ersatzteilen:
Die Flugzeuge kamen zur 400 h Inspektion zu Airbus nach Manching. Das Flugzeug wurde dann in der Werft entsprechend den Vorgaben auseinandergenommen und der Bedarf an Ersatzteilen festgestellt.
Es gibt verschiedene Kategorien von Ersatzteilen:
1. Diejenigen, die standardmäßig immer bei der 400h-Inspektion ausgetauscht werden
2. diejenigen, die man aus Einsatz- und Betriebserfahrung weiß
3. u.a., die eher quasi dem Zufall und Pech entsprechen.
Jetzt muss man wissen, dass Ersatzteile damals ausschließlich bei der Luftwaffe zu bevorraten waren und dementsprechend auch von dort bei der Supplierindustrie zu bestellen waren.
Airbus Manching hat dann bei der Luftwaffe dementsprechend nach diesen Ersatzteilen gefragt. Antwort von der Luftwaffe: "Ist nicht vorhanden". Das hat dann sogar insbesondere Teile betroffen, die den Kategorien 1. und 2. entsprechen, also wo man natürlich davon ausgehen müsste, dass diese in jedem Fall vorhanden sind.
Dementsprechend musste dann direkt bei der Supplier-Industrie angefragt werden. Das Problem aber war:
Die Fertigung war stillgelegt worden, weil jahrelang von der Luftwaffe nichts bestellt worden war. Die Wiederinbetriebnahme hat dann natürlich Monate gedauert.
Ein weiteres Problem war die Wiederzulassung nach der Wartung. Das erfolgt über eine Außenstelle Lufa in Manching. Diese war völlig unterbesetzt, so dass die fertigen Flugzeuge auch hier in der Warteschlange standen.
Natürlich war auch Airbus Manching nach Jahren des Kaputtsparens nicht optimal aufgestellt. Die wesentlichen Punkte waren aber die obigen
Was hat sich dann geändert: Mit dem neuen Inspekteur Gerhartz wurde das Budget für Ersatzteile signifikant erhöht. Die Verantwortung bzgl. Ersatzteilbevorratung ging auf Airbus Manching über und die Verfügbarkeit wurde massiv verbessert. Das Wartungspersonal wurde im Mehrschichtbetrieb aufgestockt. Das Zulassungspersonal wurde ebenfalls aufgestockt bzw. Verfahren angepasst und entbürokratisiert.
Ergebnis ist jetzt eine Verfügbarkeit des EF im Bereich 70% - 80%. Schon auch ein Verdienst von Gerhartz.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das Ganze beim Tiger ganz ähnlich bzgl. Ersatzteilbevorratung , etc. ausgesehen hat. Warum also konnte man das nicht auch in Ordnung bringen - oder was sind die zusätzlichen Gründe ? Hat einfach jemand wie Gerhartz gefehlt, der einfach Konsequenzen gezogen hat ? Wäre das nicht noch möglich ?