(Luft) Kampfhubschrauber H665 Tiger
https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homb...97694.html
Kampfhubschrauber Tiger muss weichen – Bundeswehr-Kommandeur aus Fritzlar hält das für Fehler

Stand: 15.04.2024, 08:01 Uhr

Von: Daniel Seeger

Der Kampfhubschrauber Tiger soll bei der Bundeswehr noch bis 2032 zum Einsatz kommen. Ein Oberst der Bundeswehr in Fritzlar hält das für einen Fehler.

Fritzlar – Das Ende des in Fritzlar stationierten Kampfhubschraubers Tiger kommt in der Bundeswehr nun noch früher: Ursprünglich war in Veröffentlichungen der Truppe vom Jahr 2038 die Rede. Nun soll der Helikopter, der auch am Hindukusch und in Mali für die Truppe im Einsatz war, sechs Jahre früher in Rente geschickt werden: 2032 ist nach aktuellem Stand Schluss.
Dass der Tiger früher gehen muss, hängt mit Bauteilen, aber vor allem dem Hauptwaffensystem des Hubschraubers zusammen, erläutert Oberst Sönke Schmuck. Er ist der Kommandeur des einzigen deutschen Kampfhubschrauberregiments in Fritzlar. Konkret heißt das: Die Lenkraketen vom Typ HOT werden ab diesem Zeitpunkt nicht mehr eingesetzt – ihre Nutzungsdauer endet dann planmäßig. Alternativen gäbe es. Diese am Tiger einzusetzen, sei allerdings mit zusätzlichen Investitionen verbunden. Im Gespräch nennt der Oberst das in Deutschland produzierte Lenkraketensystem Spike, mit dem man Ziele in bis zu zwölf Kilometern Entfernung bekämpfen könnte. Die neuen, bereits bestellten, leichten Kampfhubschrauber, die ab dem Jahr 2026 nach Fritzlar kommen, sollen ebenfalls mit diesem System ausgerüstet werden. „Das sind zwei Prozesse, die man verheiraten könnte“, sagt der Offizier.
Zudem werden die Spanier die Rakete ebenfalls an ihren Tiger-Hubschraubern nutzen. Eine weitere Herausforderung: Bauteile müssten ersetzt werden. Die Hubschrauberzelle zum Beispiel habe laut Hersteller Airbus eine Lebensdauer von 20,5 Jahren. Die Franzosen, die den Tiger ebenfalls nutzen, hätten in Studien festgestellt, dass die Zelle auch über diese Zeit hinaus verwendet werden kann – bis ins Jahr 2040. Eine Zusammenarbeit mit Frankreich wäre in diesem Punkt möglich, so Schmuck. „Und das würde das Gesamtverfahren deutlich vergünstigen.“...Zitat Ende
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(16.04.2024, 18:48)Seafire schrieb: https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homb...97694.html
Kampfhubschrauber Tiger muss weichen – Bundeswehr-Kommandeur aus Fritzlar hält das für Fehler

Stand: 15.04.2024, 08:01 Uhr

Von: Daniel Seeger

Der Kampfhubschrauber Tiger soll bei der Bundeswehr noch bis 2032 zum Einsatz kommen. Ein Oberst der Bundeswehr in Fritzlar hält das für einen Fehler.

Fritzlar – Das Ende des in Fritzlar stationierten Kampfhubschraubers Tiger kommt in der Bundeswehr nun noch früher: Ursprünglich war in Veröffentlichungen der Truppe vom Jahr 2038 die Rede. Nun soll der Helikopter, der auch am Hindukusch und in Mali für die Truppe im Einsatz war, sechs Jahre früher in Rente geschickt werden: 2032 ist nach aktuellem Stand Schluss.
Dass der Tiger früher gehen muss, hängt mit Bauteilen, aber vor allem dem Hauptwaffensystem des Hubschraubers zusammen, erläutert Oberst Sönke Schmuck. Er ist der Kommandeur des einzigen deutschen Kampfhubschrauberregiments in Fritzlar. Konkret heißt das: Die Lenkraketen vom Typ HOT werden ab diesem Zeitpunkt nicht mehr eingesetzt – ihre Nutzungsdauer endet dann planmäßig. Alternativen gäbe es. Diese am Tiger einzusetzen, sei allerdings mit zusätzlichen Investitionen verbunden. Im Gespräch nennt der Oberst das in Deutschland produzierte Lenkraketensystem Spike, mit dem man Ziele in bis zu zwölf Kilometern Entfernung bekämpfen könnte. Die neuen, bereits bestellten, leichten Kampfhubschrauber, die ab dem Jahr 2026 nach Fritzlar kommen, sollen ebenfalls mit diesem System ausgerüstet werden. „Das sind zwei Prozesse, die man verheiraten könnte“, sagt der Offizier.
Zudem werden die Spanier die Rakete ebenfalls an ihren Tiger-Hubschraubern nutzen. Eine weitere Herausforderung: Bauteile müssten ersetzt werden. Die Hubschrauberzelle zum Beispiel habe laut Hersteller Airbus eine Lebensdauer von 20,5 Jahren. Die Franzosen, die den Tiger ebenfalls nutzen, hätten in Studien festgestellt, dass die Zelle auch über diese Zeit hinaus verwendet werden kann – bis ins Jahr 2040. Eine Zusammenarbeit mit Frankreich wäre in diesem Punkt möglich, so Schmuck. „Und das würde das Gesamtverfahren deutlich vergünstigen.“...Zitat Ende

bei Spike wäre ich dabei…
wenn das bezahlbar und schnell passieren würde.
Das hätte schon längst auf den Weg gebracht werden müssen…
beim Thema Zelle oder Obsolenzen ist das ein Kostenthema…
wenn das auch bezahlbar wäre könnte man meinetwegen 24 einsatzbereite Spike Tiger bis 2038 betreiben
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(16.04.2024, 19:19)ObiBiber schrieb: bei Spike wäre ich dabei…
wenn das bezahlbar und schnell passieren würde.
Das hätte schon längst auf den Weg gebracht werden müssen…
beim Thema Zelle oder Obsolenzen ist das ein Kostenthema…
wenn das auch bezahlbar wäre könnte man meinetwegen 24 einsatzbereite Spike Tiger bis 2038 betreiben

Es ist die ewig gleiche Diskussion. Und einige andere wichtige Dinge die aber enorme Summen verschlingen würden, werden schlicht nicht genannt. Die Avionik, die Optronik (Osiris 2.0 und Flir) der Selbstschutz, stärkere Turbinen, von 4-Blattrotor auf 5-Blattrotor, dann das Getriebe usw. . Der gute Oberst will mir doch nicht ernsthaft verklickern, dass er mit dem absolut veralteten Osiris noch etwas reißen will? Hinzukämen die FZ275LGR und die nötige Zielbeleuchtung. Die Diskussion über eine MK will ich garnicht aufschlagen. Nenene, dass Ding wurde berechtigt abgeschrieben. Und diese Entscheidung kam aus meiner Sicht viel zu spät.

Natürlich will er den Tiger nicht aufgeben. Jeder einzelne in Fritzlar steckt sein Herzblut da rein und hat viel Lebenszeit in den Hubschrauber investiert. Da kommt es einem Faustschlag ins Gesicht gleich wenn man mit einem umgebauten zivilen Muster abgespeist wird. Schau dir mal den enormen Ausbildungsaufwandt an. Avioniker, Feuerwerker, Piloten und die anderen Techniker. Die ganze Infrastruktur wird hier auf links gebügelt und umgekrempelt. Jeder muss wieder umgeschult werden. Was meinst du wie das an der Moral nagt.

Der Tiger ist so wie er jetzt ist leistungsschwach und erfüllt nur wenig der geforderten Parameter und ist nach wie vor störanfällig und die meiste Zeit am Boden. Da haben auch alle bisher durchgeführten Maßnahmen wenig dran geändert. Der Hubschrauber wurde schlicht schon veraltet ausgeliefert und hätte so der Truppe niemals zulaufen dürfen. Und wer da nun wieder alles Schuld daran trägt ist wieder eine andere Diskussion die ich nicht öffnen möchte. Es ist jetzt wie es ist und damit muss auch dieser Oberst sich mit abfinden.
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Wunderbare Worte für dieses Fiasko Wide.

Alleine das THOR-Programm (Tiger Helicopter Outer Rockets), nie realisiert, genauso wenig wie es die Spike-Integration wird. Dieses Hubschrauber hat unterm Strich nur Kapital und Menschenleben gekostet. Die Show of Force / Waffenwirkung, die es in Afghanistan und Mali benötigte, hätten wir auch mit einem militarisierten zivilen Muster in Form des H145M erreicht; noch dazu günstiger.

Unterm Strich hat unsere Armee bis heute keine wirkliche Einsatzerfahrung mit einem richtigen Kampfhubschrauber gemacht. Dadurch sind die Vorzüge dieses Waffensystems bis heute nicht in der Truppe angekommen, und damit eben auch „verzichtbar“. Im Kontext ist die Entscheidung für die F-35 genau deswegen so wichtig, damit die Truppe in die Vorzüge eines Kampfflugzeugs der fünften Generation kommt und nicht im Blindflug FCAS-Luftschlösser baut.
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Zitat: Unterm Strich hat unsere Armee bis heute keine wirkliche Einsatzerfahrung mit einem richtigen Kampfhubschrauber gemacht.
Zumindest kurze Zeit hatte man Mi 24 im Bestand . Obwohl von Seiten der USA die Empfehlung kam die hubschrauberflotte der NVA in teilen zu übernehmen wurde alles schnell ausgemustert. Das betraff wohl vorrangig teile der mi8 , mi14 , mi 24 .
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Das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Einsatzerfahrung mit dem Hind hätte damals mit Sicherheit nicht zu dem UH Tiger geführt, sondern zu einer zeitgemäßen Lösung. Wenn man sich nur an die Erfolgsgeschichte der Mig27 erinnert …
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