05.03.2006, 15:22
Zitat:barcardi posteteEs geht grundlegend darum eigene Interessen in der Sicherheitspolitik zu vertreten, in der Beziehung kann sich die Türkei auch keine grosse abhängikeit erlauben. Kannst du dich noch an die Diskussion in Deutschland erinnern wo der Export von Leopard-II Panzern an die Türkei wegen dem Kampf mit der PKK so umstritten war ? Wenn man in der Rüstungstechnik nicht weitgehend Unabhängig ist, muss sich ein Land zwangsläufig den Sicherheitspolitischen Interessen des Auslands unterordnen. Die Türkei will mit dem Aufbau einer eigenen Rüstungsindustrie verhindern das sie sich den Interessen des Auslands unterordnen muss.
Der Denkfehler der einfach dahintersteckt ist der das es keinen Unterschied macht ob ich Kredite im Ausland aufnehme um ausländische Waffen zu produzieren oder ob ich Kredite aufnehme um eine Rüstungsindustrie aufnehme die überteuerte Waffen produzieren wird. Nicht umsonst tun sich Industrieländer in der Produktion von High-tech Waffen zusammen. Lizenzproduktionen sichern genauso Arbeitsplätze und sind viel billiger. Der erste Weg wäre das Wirtschaftswachstum(Und damit die Staatseinnahmen) anzukurberln, im weniger anspruchsvollen Bereichen evtl. die Rüstungsindustrie wettbewerbsfähig zu machen und ausländische Technologiefirmen in der Türkei anzusiedeln.
Wenn die Türkei es nicht schafft, eine finanziell lohnende Rüstungsindustrie auf die Beine zu stellen, dann wird es ein Flopp.
Aber generell sollte die Türkei bei den Streitkräften wirklich mehr auf Qualität setzen und das muss eben im Moment noch zu möglichst niedrigen Preisen geschehen. Sich für 7 Millarden mehr auf dem Weltmarkt zu bedienen oder das in eine einheimische Rüstungsindustrie zu stecken die dann gar nicht auf eigenen Beinen stehen kann, da würde ich mich lieber am Weltmarkt bedienen. Und da bekommt man für das Geld schon einiges.
Auch die sache mit der Lizenzproduktion ist nicht das wahre, da ist man immer noch vom Support des Herstellers abhängig. Auch eine weitergabe der Waffen nan drittstaaten ist nur mit zustimmung des Herstellers möglich, die Türkei kann nicht ohne weiteres G-3 Sturmgewehre an Aserdbaidschan liefern. Die deutschen wollen auch nicht das Kampfpanzer aus deutscher Produktion im Südosten des Landes stationiert werden, wo sie möglicherweise gegen Kurden eingesetzt werden. Deshalb muss die Türkei eigene Akzente setzen oder sich nach Lieferaanten und Lizenzgebern wie z.B Israel oder Südkorea umschauen die Waffenlieferungen nicht von politischen Fragen abhängig machen.