(See) Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse)
(02.03.2024, 18:11)Kul14 schrieb: Ja, aber was hätte man machen sollen?

Spätestens mit der Einführung des Systems hätte man sich grundsätzliche Gedanken darüber machen müssen, wie es langfristig weitergehen soll. Hatte man aus damaliger Sicht vor, bei der SM-Familie bleiben, dann sollte man einen engen Kontakt mit dem Hersteller suchen um neue Entwicklungen auf die eigenen Systeme zu übertragen. Beispielsweise hat Raytheon einen dualen Datenlink entwickelt, mit dem man jede AEGIS-taugliche SM auch mit APAR hätte einsetzen können, allerdings fand sich dafür meines Wissens kein Kunde. Alternativ hätte man die eigenen Anlagen so fortentwickeln müssen, dass sie mit zukünftigen SM-Versionen kompatibel bleiben. Es geht dabei ja nicht nur darum, Obsoleszenzen zu vermeiden und irgendwann ganz ohne Wirkmittel dazustehen, sondern auch technologisch Schritt zu halten. Wenn man die SM-2 nur als "Zwischenschritt" betrachtet, dann hätte man entsprechende Alternativen dazu einkaufen oder aufbauen müssen. Lockheed Martin hat beispielsweise eine Vorstudie für die Integration von Aster in das Mark 41 durchgeführt, so dass dieser Flugkörper auf Kundenwunsch aus vorhandenen VLS-Anlagen verschossen werden kann. Wollte man eine nationale Lösung, so hätte man die entsprechend beauftragen müssen.

Es ist nicht so, dass es an Optionen mangelte, das Nichtstun lässt sich nicht rechtfertigen.

Zitat:Raytheon für eine Weiterentwicklung beauftragen? Das würde die USA sicher freuen, dann würden wir mit deutschem Geld eine ausländische Entwicklung finanzieren ohne das Recht zu haben diese am Ende überhaupt kaufen zu dürfen. Geschweige denn das deutsch Firmen diese Variante herstellen und exportieren. Wie blöd wären wir wenn wir so unser Geld so verschwenden würden, gleichzeitig aber den Anspruch auf eine nationale Rüstungsindustrie haben.

Mal abgesehen davon, dass das inhaltlicher quatsch ist, spielt es doch keine Rolle, welchen der genannten (oder womöglich auch anderen) Wege man geht. Glaubt man, dass der Einkauf in den USA ein Fehler ist, ist dieser Anspruch auf eine nationale Rüstungsindustrie nicht nur ein Lippenbekenntnis, dann hätte man parallel zur F124-Einführung entsprechende Mittel in die Wege leiten müssen. Aber das ist eben auch nicht passiert.

Alle Bestrebungen dahingehend, selbst wenn man sie jetzt ernsthaft uns konsequent verfolgen würde, kämen für die F124 zu spät. Wenn überhaupt, dann könnte man die Diskussion im F127-Strang führen.

Zitat:Und ja SLX kann eine SM2 nicht vollständig ersetzen, aber HyDeff schon.

SLX kann die SM2 nicht mehr ersetzen als ESSM dies kann, und du kannst gerne im HYDEF-Strang die entsprechenden Leistungsdaten einstellen, mir sind sie nicht bekannt, für eine Bewertung aber zwingend notwendig. Davon abgesehen geht es hier um eine Lösung für die F124, es braucht also eine einsatzfähige Lösung innerhalb kürzester Zeit, und das ist auf der Basis nicht möglich.
Jetzt eine Perspektive für die F127 schaffen ist etwas anderes, dafür kann man später auch die F124 als Erprobungssystem verwenden, aber das gehört alles nicht in diesen Strang und schon gar nicht in die Diskussion.
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RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - von Helios - 02.03.2024, 19:15
RE: Die deutsche Marine - von Seafire - 23.07.2023, 22:17
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