(See) Fähigkeitsträger verbundene Seeminenabwehr (FvSma) (Ersatz Klasse 332)
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(07.12.2023, 23:22)Vanitas schrieb: Die Ersatzbeschaffung für die Boote der Klasse 332 ist laut aktuellem Bericht des Bundesrechnungshofes abgebrochen worden:


Link zum Bericht

Gibt es hierzu eigentlich auch andere Information? Der Bundesrechnungshof kritisiert ja immer viel und liegt nicht immer richtig.

(09.12.2023, 05:55)alphall31 schrieb: Ok , unter was fällt dann die BE/NE/FR Version ? Sind das dann nur reine Minensuch oder räumboote ?

Minensuch- bzw. Räumboote gibt es nicht mehr. Klassisch versteht man unter dem Minensuchen, dass das Boot über die Minen fährt und diese bauartbedingt nicht selbst auslösen soll. So war der Großteil der dt. Minensucher aus Holz. Erst die Klasse 343 war aus amagnetischen Stahl. Der Minensucher zieht dann ein mechanisches Geschirr durchs Wasser, das die Ankerkabel- oder ketten abschneidet und die Mine treibt auf. Danach wird sie abgeschossen. Gegen Grundminen wurde ein akustisches und/oder magnetisches Simulationsgerät geschleppt, das die Minen auslösen sollte. Da diese Gerät geschleppt wurden, mußte der Minensucher/ bzw. -Räumboot immer darüber hinwegfahren. Das ist nicht ganz ungefährlich.

Daneben gibt es noch die Hohlstäbe, d.h. ist eine Art ferngelenktes Boot, dass ein Schiff bei der Überfahrt simulieren soll. Diese halten die Explosion von Minen aus. Das hatten sie im Golfkrieg bewiesen. Hierbei bleibt das Hohlstablenkboot außerhalb der Gefahr bzw. hinter der Hohlstäben.

Unter Minenjagd versteht man in der Dt. Marine, dass die Minen mit einem hochfrequentem Sonar gesucht werden, d.h. das Boot fährt das Seegebiet in bestimmten Rastern mit sehr geringer Geschwindigkeit ab. Gibt es Kontakte, schaut man sie die Objekt muss man zuerst herausfinden, ob dass das kein Stein ist, sondern ein geometrisch regelmäßiger Kontakt. Wenn ja, dann schickt man eine Drohne hin identifiziert das Objekt und legt eine Sprengladung, oder die Drohne selbst zum Bekämpfen ab. Das ist aber sehr zeitintensiv. Im Flachwasser setzt man hin und wieder auch Taucher ein.

Die Niederländer und Belgier machen das im Prinzip ähnlich, nur dass das Schiff außerhalb des pot. Minenfeldes bleibt. Diese Schiffe sind auch nicht schockfest im Gegensatz zu unseren Minensuchern, weil man davon ausgeht, dass sie nicht in das Minenfeld reinfahren. Die Frage ist halt, ob ich das immer so klar abgrenzen kann? Natürlich ist die Ausrüstung hier neuer als bei uns...

Das Suchen und Bekämpfen übernehmen hier unbemannte Sub-Systeme (USV). Generell geht hier der Trend zu den unbemannten Sub-Systemen. Meines Erachtens müßte man sich als erste für diese entscheiden und dann schauen, wie und wo man sie zum Einsatz bringen möchte. Die Sub-Systeme gibt es aber mittlerweile von allen namhaften Herstellern, d.h. diese muss man nicht neu erfinden.
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RE: Fähigkeitsträger verbundene Seeminenabwehr (FvSma) (Ersatz Klasse 332) - von 26er - 09.12.2023, 09:24

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