(Luft) Boeing P-8A Poseidon in der Bundeswehr (Zwischenlösung P-3C-Nachfolger)
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Vorentscheidung gefallen: Bundeswehr erhält Boeing P-8A Poseidon

Sollten die Verhandlungen mit der US-Regierung über einen Foreign Military Sales (FMS)- Vertrag zügig vorangehen und noch in dieser Legislaturperiode zu einem Abschluss kommen, dann könnten die Marineflieger ohne Unterbrechung auch nach 2025 ihre Fähigkeiten zur U-Bootjagd aus der Luft und zur Seefernaufklärung erhalten. Zu diesem Zeitpunkt endet die Nutzung der heute eingesetzten P-3C Orion. Als gleichwertigen Ersatz sieht das Verteidigungsministerium derzeit nur die Boeing P-8A Poseidon an.

Im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) ist wohl eine Vorentscheidung zu Gunsten des Seefernaufklärers und U-Bootjagd-Flugzeugs Boeing P-8A Poseidon gefallen. Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Christian Sauter (FDP) und weiterer Mitglieder seiner Fraktion deutet klar darauf hin. Der Behördenspiegel hatte zuerst darüber berichtet.


Die Deutsche Marine benötigt einen Ersatz für ihre Seefernaufklärer und U-Bootjagd-Flugzeuge des Typs Lockheed P-3C Orion ab 2025. Bislang war eine längere Nutzungsdauer der von den Niederlanden erworbenen Flugzeuge unterstellt worden, allerdings hatte das BMVg die laufende Modernisierung der Orion im Juni des vergangenen Jahres wegen nicht kalkulierbarer Kosten gestoppt. Ab 2035 soll ein in französisch-deutsche Zusammenarbeit zu entwickelndes Ersatzmuster MAWS (Maritime Airborne Warfare System) zur Verfügung stehen.

Als Übergangsmuster kommt nur ein bereits bestehendes, ab 2025 verfügbares Flugzeug infrage. Neben der P-8A Poseidon von Boeing waren dies zunächst noch die C-295 MPA von Airbus, die RAS 72A von Rheinland Air Service (RAS) aus Mönchengladbach und die japanische P-1 von Kawasaki, die auch auf der ILA 2018 in Berlin ausgestellt war. Die P-1 von Kawasaki war früh aus dem Rennen. Dann kam von der französischen Regierung das Angebot, Deutschland übergangsweise vier Atlantique 2 zu überlassen, doch sieht man dieses Angebot als nicht passend an, da die Anzahl und der erwartete Klarstand der gebrauchten Atlantique nicht den erwarteten Bedarf decken würden.
Die C-295 ist aus dem Rennen

Die C-295 ist – wenn man die Antwort des BMVg auf die Anfrage liest – auch aus dem Rennen: „Der Erfüllungsgrad der operativen Anforderungen des noch weiter zu entwickelnden Waffensystems C-295 MPA von Airbus Defence and Space Spanien ist im Vergleich gegenüber der P-3C Orion bezüglich Reichweite, Flugdauer, dem erforderlichen Geschwindigkeitsprofil sowie der Bewaffnung konstruktionsbedingt weit geringer. Das Waffensystem C-295 MSA ist dagegen aufgrund seines fehlenden Selbstschutzsystems und nicht integrierter militärischer Ausrüstung ungeeignet“, heißt es wörtlich in der Antwort.

In Bezug auf die Boeing P-8A Poseidon schreibt die Bundesregierung: „Die erforderlichen Fähigkeiten des Waffensystems P-8A Poseidon von Boeing entsprechen grundsätzlich denen der P-3C Orion. Ausschließlich das Waffensystem P-8A Poseidon könnte bei Abschluss eines Foreign Military Sales-Vertrages vor der Sommerpause des Jahres 2021 einen bruchfreien und zeitgerechten Fähigkeitsübergang sicherstellen. Die Möglichkeit des Betriebs für einen Interimszeitraum im Gesamtsystem der Bundeswehr unter Nutzung der vorhandenen Infrastruktur des Stützpunktes in Nordholz wäre gegeben.“

Die Exportgenehmigung für die P-8A nach Deutschland liegt seit März dieses Jahres vor – allerdings für die angefragten fünf Einheiten, und nicht – wie von der Marine als Bedarf identifiziert – für sechs Einheiten. Der Kauf der Flugzeuge inklusive Besatzungs- und Technikertraining, Ersatzteilen, Subsystemen und Unterstützungsdienstleistungen kostet rund 1,77 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro). Die Zeit für einen Vertragsabschluss drängt aber, räumt das BMVg in seiner Antwort an die FDP-Fraktion ein: „Die Entscheidung über eine Interimslösung soll vorzugsweise noch in dieser Legislaturperiode getroffen werden. Ob eine unterbrechungsfreie und vollständig funktionsfähige Bereitstellung eines neuen Waffensystems im Jahr 2025 sichergestellt werden kann, ist vom Zeitpunkt des Vertragsschlusses und der Liefertermine des Flugzeugherstellers abhängig.“

https://augengeradeaus.net/2021/05/kampf...-vorlegen/

Beschaffung der neuen Seefernaufklärer Boeing P-8 Poseidon (Foto oben) als Nachfolger der betagten und weitgehend nicht mehr einsatzbereiten P-3C Orion

https://augengeradeaus.net/2021/05/chanc...nt-page-1/
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RE: P-3C Nachfolger für die Deutsche Marine - von Mike112 - 10.05.2021, 12:58

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