(Land) Main Ground Combat System (MGCS) // Leopard 3
(01.02.2024, 08:44)Helios schrieb: Nur weil das gleiche Chassis verwendet werden soll bedeutet das nicht zwingend, dass es auch das gleiche Panzerungsniveau aufweisen muss (weshalb ich auch die "50-Tonnen-UGV-Diskussion" für ablenkend halte, denn das war ja eine reine mediale Spekulation, keine konkrete Aussage). Umgekehrt können schon Einzelpunkte (bspw. der Minenschutz) dafür sorgen, dass zusammen mit der Teilegleichheit tatsächlich ein Vorteil entsteht, auch wenn die Basis überdimensioniert ist und nachteilig erscheint.
Damit hast du durchaus Recht, eine unbemannte Plattform kann natürlich auch mit 25-30 Tonnen Gewicht trotzdem auf die vermeintlich überdimensionierten Laufwerks- und Antriebskomponenten eines 50to.-Panzers zurückgreifen, Hauptsache die Wanne ist entsprechend angepasst. Oder man nutzt im Fall eines Waffenträgers das "überschüssige" Leistungspotential für zusätzliche Munition.

Die Frage ist da mMn auch eher die, ob man für die Elemente "weiter hinten" nicht besser auf Radplattformen zurückgreifen sollte. Eine Kettenplattform unterhalb des MGCS-Baukastens (oberhalb Bandvagn) würde ich auch nicht vorsehen.
Zitat:Mit der Integration von abstandsaktiven Schutzmaßnahmen muss eine Sensorik in die Fahrzeuge integriert werden, die aufgrund ihrer Charakteristik für eine umfassendere Flugabwehr im Nächstbereich durchaus geeignet ist bzw. dahingehend entwickelt werden kann. Eine unabhängig von der Hauptbewaffnung verwendbare, automatisierte und somit als weitere Schicht in die bestehende Nächstbereichsverteidigung integrierte MK wäre nicht nur ein effektives System auf kurze Distanzen, sondern würde den Primärbetrieb des Fahrzeugs nicht einschränken. Gerade aufgrund der eingeschränkten Reichweite ließe sich ein solch autonomer Betrieb, mit dem immer lokale Verbotszonen aufgebaut werden müssen, leichter umsetzen als bei weitreichenderen Systemen.
Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden. Eine Erweiterung der Fähigkeiten des APS durch Einbindung der FLW ergibt natürlich Sinn. Welches Kaliber dafür am besten geeignet sein mag, da halte ich mich raus. Das könnte auch schon mit der GMW getan sein, aber auch die 25 oder sogar die "kurze" 30mm kommen in Frage, sicher.

Nur reicht das mMn nicht, um die Lücke zwischen dieser und der 5-Zoll-plus-PzK zu schließen. Insbesondere nicht dann, wenn diese Waffe nicht von einem eigenen Bediener eingesetzt werden kann. Dann dient sie nur der erweiterten Selbstverteidigung, was ich für unzureichend halte. Um gegen die vielfältigen Bedrohungen in diesem Spektrum anzukommen, braucht es ein System zwischen 30 und 76mm, mit dem sich primär Luftziele bekämpfen lassen innerhalb des Bereiches, den die anderen Waffen des Verbunds auch abdecken. Wir reden also von mehreren Kilometern.
Nun könnte man dafür einen FlakPz hinzuziehen. Das ist aber mMn der falsche Ansatz, da dieser ohnehin auf die gleiche Plattform aufgebaut werden und in relevanten Stückzahlen im selben Areal agieren muss wie MBT&Co. Denn wenn er schon dort ist, dann kann er auch mit einer Erweiterung des Zielspektrums in der Lücke zwischen CUAS und MBT-Duell einen deutlichen Mehrwert für den Verbund generieren.
Zitat:Eine schwere MK oder eine schnellfeuernde BK (oder um was es sich konkret handelt) hätte zwar eine größere Reichweite und eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit, lässt sich aber schlechter Automatisieren wenn sie auch als manuell kontrolliertes Hauptwirkmittel dienen soll und schlechter von der zweiten Hauptbewaffnung (FK) separieren. Um die theoretisch größere Reichweite nutzen zu können, bräuchte es eine erweiterte Sensorik, die ihrerseits in das Fahrzeug integriert werden muss.
Richtig, gerade die Sensorik bringt auch wieder enorme Vorteile für den Verbund im Sinne einer eigenen Aufklärungsfähigkeit.
Zitat:Gerade wenn das Thema "Überfunktionalität" so wichtig ist, erscheint es mir aus technischer Hinsicht daher fragwürdig, eine leichte, automatisierte Lösung für den Nächstbereich negativer als eine Multifunktionshauptwaffe (in der integrierten Betrachtung von MK und FK) gegen Alles zu bewerten. Zumindest würde ich behaupten, dass der Arbeitsaufwand bei einer solchen Auslegung mit MK und FK gegen Land- und Luftziele signifikant höher ist.
Da ich den FK in diesem Verbund eher kritisch gegenüberstehe und sie maximal als Sekundärbewaffnung für bestimmte Szenarien wie Fahrzeuge hinter Deckungen betrachte, ergibt diese Argumentation für mich keinen Sinn.
Zitat:Ist aber ersteres nicht ein sehr wichtiger Punkt, wenn es um die Nachfolge eines Duellsystems geht?
Nur wenn man das Duell weiterhin für die wichtigste Fähigkeit erachtet. Die bisherigen Duell-Systeme haben ja auch noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben.
Zitat:Wir sprechen hier ja nur von einem Ersatz der Kampfpanzer selbst, und nicht von einem Ersatz aller in den entsprechenden Räumen eingesetzten Fahrzeugen (also bspw. Schützenpanzer, explizite Flugabwehr, ggf. etc.).
Du vielleicht. Und vielleicht auch die Projektbeteiligten. Das heißt aber ja nicht, dass es auch so sinnvoll ist.
MMn muss ein MGCS nahezu alles abdecken, was im mechanisierten Gefecht innerhalb der gegnerischen Sichtweite erforderlich wird, zumindest aber KPz, SPz und FlakPz.
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