Forderungskatalog STAN - Waffe Infanterie
#1
Definieren wir doch, Aufgrund der Probleme mit dem G36, mal einen Forderungskatalog an ein neues Gewehr.
Lauflänge?
Gewicht?
Dauerfeuer oder/und Drei-Schuss-Modus? Einzelfeuer?
Visierung: Vergrößerungen, Zielcomputer, mechanisches Visier?
Baulänge?
Bauhöhe?
Klapp- oder Festschaft?
Bei Klappschaft: Benutzung eingeklappt möglich?

Die Diskussion oder Wirkmittel (Munition/Granate) würde ich erst mal außen vor lassen. Letztendlich sollte der alte Spruch "Jeder Soldat ein Grenadier!" aber gelten und endlich umgesetzt werden.
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#2
Bevor man sich hier an die Waffe macht, sollte man erst mal eine taktische Doktrin für die Infanterie formulieren, eine komplette TOE aufstellen und die Wechselbeziehungen zu anderen Schützenwaffen und deren struktueller Eingliederung durchdenken. Ein Maschinenkarabiner/Sturmgewehr steht ja nicht luftfrei für sich allein im Raum, sondern sollte in einer ganzheitlichen Betrachtung der Schützenwaffen evaluiert werden.

Daher stellt sich die Frage, ob die Schwachstellen eines G36 überhaupt ein Problem sind?! Und daraus im weiteren die Frage, ob man nicht am einfachsten das G36 entsprechend kampfwertsteigern sollte. Das M16 war anfangs auch eine Waffe mit gewissen Schwachstellen die nach und nach ausgemerzt wurden und ist heute eine hervoragende Waffe geworden.

Ganz allgemein mal ein paar grundlegende Gedanken von mir dazu:

Meiner Meinung nach ist das Streben nach einem möglichst geringen Gewicht und einem möglichst kurzen Lauf ein Irrweg. Wir brauchen längere, schwerere Läufe und dies erhöht natürlich zwingend das Gesamtgewicht der Waffe und deren Länge.

Nun kommt üblicherweise das OHK Argument: aber auch und gerade im OHK ist eine schwerere Waffe mit einem längeren Lauf eigentlich besser. Man hat sich hier viel zu sehr von polizeilichem Denken leiten lassen und überbetont die Beweglichkeit in engen Fluren/Gängen/Räumen während man zugleich wieder den Soldaten mit anderer Ausrüstung überlastet und nicht bedenkt, dass man auch mit längeren Gewehren sich problemlos in solchen Örtlichkeiten bewegen kann - wenn man es kann! Das ist nur eine Frage der Ausbildung bzw des Könnens und ein Klappschaft und eine entsprechende Schießausbildung eröffnen hier eigentlich noch mal Welten.

Im Laufe der letzten Jahre ist hier einfach zu viel SEK/SWAT/Polizeidenken in das Militär eingesickert und ich finde es bezeichnend dass man dann zum Ausgleich auf eine immer größere Anzahl von MG im Verhältnis zur Anzahl der Soldaten setzt um die Feuerkraft zu erhalten bzw zu erhöhen. Nun hat man mehr MG als je zuvor pro Kopf und dass senkt wiederum die Beweglichkeit und den Nahkampfwert erheblich.

Eine Gruppe ist immer nur so beweglich wie ihr schwächstes Glied und es nützt eben rein gar nichts, wenn von 4 Mann an die 3 mit ultraleichten ultrakurzen Maschinenkarabinern hochbeweglich sind wenn der MG Schütze die ganze Gruppe trotzdem genau so langsam macht und die Schützen mit MK zunehmend zu bloßen Trägern und Hilfsmuckeln für das MG reduziert. Zudem sinkt so der Nahkampfwert bzw die Rundum-Sicherung und Wirkung im Nahkampf immer weiter ab, weil zu viele gurtgefütterte MG pro Kopf mitgeschleppt werden woran jedoch aufgrund der notwendigen Feuerkraft gar kein Weg vorbei führt. Aus diesem Schema sollten wir daher bei einem neuen Sturmgewehr ausbrechen.

Nun zu den von dir genannten Punkten im allgemeinen:

Lauflänge - hängt ab vom verwendeten Kaliber, sollte aber so lang sein, dass die optimale Wirkung aus dem Kaliber geholt wird. Ich halte also nichts von verkürzten Läufen, auch nicht im OHK.

Gewicht - dieses sollte ruhig etwas höher sein als es jetzt üblich ist. Das verbessert auch die Präzision der Waffe und vermindert die Wirkung von Fehlern des Schützen (Zittern, Abzugskontrolle, Verreißen etc). In Bezug auf die Gewichtsverteilung sollte die Waffe meiner Meinung nach etwas vorderlastig sein, statt den Schwerpunkt hinten oder mittig zu haben.

Feuermodus - Dauerfeuer und Einzelfeuer. Die Kadenz beim Dauerfeuer sollte hoch sein.

Visierung - die Waffe braucht ein eigenes mechanisches Visier hoher Qualität und von besonderer Robustheit. Durch moderne Schienen ist die Frage was für sonstige optische/elektronische Zielvorrichtungen verwendete werden gar keine Frage. Da kann man drauf montieren was immer man will. Das mechanische Visier sollte aber unabhängig davon eben kein Notvisier sein, sondern gerade eben besonders hochwertig, besonders robust und uneinschränkt tauglich. Also mit Leuchtkorn fürs Nachtschießen bzw Schießen auf sich bewegende Ziele und eine möglichst großem durchgehenden Visierbereich.+

Länge gesamt - hängt ab von der Lauflänge. Die Waffe sollte jedoch einen konventionellen Aufbau haben und kein Bullpup sein. Damit ergibt sich eine eher etwas größere Gesamtlänge im Vergleich zum zur Zeit üblichen.

Bauhöhe - möglichst niedrig. Hier sollte man auf Casket-Magazine setzen um die Magazinlänge bei gleicher Anzahl Schuß möglichst zu verkürzen.

Schaft - stufenlos längenverstellbarer Klappschaft. Die Waffe sollte uneingeschränkt mit abgeklapptem Schaft verwendbar sein.

Konzept - IAR Konzept (=ursprüngliches Sturmgewehrkonzept). Die Waffe sollte also ausdrücklich dahin gehend konzipiert sein, Dauerfeuer zu schießen und möglichst lange im Dauerfeuer verwendet zu werden.

Kaliber - wir sollten unilateral aus den NATO Standard-Kalibern aussteigen, auch wenn dies Mehrkosten bedeutet.

Kadenz - die Waffe sollte eine möglichst hohe Kadenz haben, sowohl absolut wie auch praktisch über längere Zeit - in jedem Bereich sollte die Kadenz maximiert werden

Fazit:

Wir brauchen ein echtes Sturmgewehr welches sowohl vom Kaliber wie von der Waffe selbst eher ein leichtes Maschinengewehr in der Art eines Ultimax 100 ist, als ein Maschinenkarabiner/Assault Rifle in der Art eines M4.
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#3
Ich denke, dass wir ziemlich nahe beieinander liegen, nur mag ich bei Waffen die Schwerpunkt lieber in der Mitte oder weiter hinten, da ich dann das Gefühl habe, das die Waffe satter liegt (im stehenden Anschlag weniger Gewicht auf der schwachen Hand). Über die Problematik bei schnellerem Hochwandern im Dauerfeuer habe ich gehört.

Ansonsten: Anforderungen an ein Standardgewehr:

ungeladen 5kg Gewicht max (G3: 4,38; G36: 3,6; AUG: 3,6)
Mit Anbauwaffe 6kg

Visierung: Dioptervisier (ähnlich G3) bis 300m
Vergrößernde Visierung 1,5 und 6 Fach (ähnlich Elcan Specter)

Lauf: Kurz und dick um Schwingungen zu reduzieren. 40 – 50cm je nach Munition (So lang wie nötig, so kurz wie möglich)

Feuermodi und Leistungen:
Einzelfeuer SK auf 600m 50cm
Drei in eins (ähnlich G11) SK auf 400m 50cm
Dauerfeuer

Magazin zurückverlegt , entweder über Abzug wie FG 42, Keppeler KS 5, oder noch weiter nach hinten (reiner Bullpup)

Gesamtlänge max 80cm (Armlänge)

Geradliniger Aufbau ähnlich MG3, FG 42
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#4
Warum eigentlich kein Bullpup?
Ich finde das Konzept nicht so verkehrt, zumal die jetzt nicht mehr lediglich ergonomisch für Rechtshänder ausgelegt sind.
So kann man auch einen langen Lauf UND eine insgesamt kürzere Waffe als in konventioneller Bauweise erreichen.
Prinzipiell bin auch ich für eine Kampfwertgesteigerte Version des G36, da sind die Entwicklungsrisiken nunmal überschaubar.
Außerdem ärgert es mich, dass ausgerechnet das eine Mal, wo die Bundeswehr eine Waffe nicht komplett neu entwickelt (es gab das G36 zu dem Zeitpunkt ja bereits) dann Fehler auftreten. Wobei es eigentlich gar keien Fehler sind sondern die Waffe nur zu etwas genutzt wird, was im Fähigkeitenkatalog der Waffe nicht aufgeführt ist (nämlich "gezieltes" Dauerfeuer über eine längere Zeitperiode.
Falls man dennoch eine neue Waffe einführen muss, wäre ich aufs obengenannten Gründen auch wieder für eine bereits bestehende Waffe.
Die Amerikaner haben doch bereits eine Menge waffen getestet bis man sich dennoch wider für das M16 entschieden hat.
Das FN Scar und das HK416/417 gingen daraus doch mit guten Ergebnissen hervor und beide werden bereits genutzt.
Eine Neuentwicklung würde mehr Geld kosten erst später verfügbar und dann finge man an die Kinderkrankheiten auszumerzen.
Ich bin übrigens kein Freund davon, das Rad neu zu erfinden. Fehler in der Doktrin müssen geändert werden aber völlig versagt hat die Doktrin nicht.
Und Geschwindigkeit ist IMO eher vernachlässigbar. Die MG4 sidn viel leichter als die alten MG3 und damit beweglicher...ich finde die nicht so schlecht für die Rolle der Feuerunterstützung und der Unterdrückung von feindlichem Feuer.
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#5
Hier ein Artikel aus der ESuT welcher QF interessieren dürfte. Es geht wie immer bei der Entwicklung neuer Sturmgewehre um die Kaliberauswahl die damit verrbunden ist. Vor- und Nachteile einzelner Kaliber werden hier aufgegriffen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.esut.de/esut/archiv/news-detail-view/artikel/entwicklung-der-kaliber-bei-den-sturmgewehren/">http://www.esut.de/esut/archiv/news-det ... mgewehren/</a><!-- m -->
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#6
Meiner Meinung nach tritt die Frage des Kalibers zunehmend hinter die Frage der Geschossform zurück.
Kaliber sind bereits heute genau genommen nicht mehr genug aussagekräftig. Ganz allgemein in Bezug auf konventionelle Kugelkaliber ist zudem seit Jahrzehnten eigentlich klar, dass das optimale Kaliber im Bereich 6,5mm (6 bis 7mm) herum liegen sollte und dass die sogenannten Mittelkaliber genau genommen nicht mehr ausreichend sind. Um ein optimales Kaliber der Gegenwart konkret zu benennen: die 6,5mm Lapua wäre im Bereich konventioneller Kugelkaliber die derzeit beste Lösung zumal alle Waffen die für die 7,62mm NATO konzipiert sind sehr einfach und mit minimalsten Änderungen auf dieses Kaliber umgerüstet werden können.

Meiner Ansicht nach aber haben Kugelkaliber bisheriger Bauart ausgedient und die ganze jahrzehntealte Patronenkonstruktion.

Die Zukunft gehört meiner Überzeugung nach Flechette-Munition, also Pfeilgeschossen.

Eine nächste Standard-Schützenwaffe bzw ein nächstes Einheits-NATO-Kaliber sollte daher auf Flechette/Pfeilgeschosse hin ausgelegt sein.
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#7
Tarond:

Ich lehne Bullpup nicht wegen des Hülsenauswurf ab (zumal dieser wie du richtig anmerkst heute auch nach vorne gehen kann (STK,FN), sondern aufgrund der gesamten Ergonomie, Konzeption, Fühlbarkeit der Waffe. Meine Aussage ist hier sicher auch eine Geschmacksfrage bzw eine Frage der persönlichen Präferenz. Rein persönlich kann ich mit Bullpup Waffen schlechter umgehen als mit konventionell aufgebauten Systemen. Diese sind meiner Meinung nach einem ungeübten Schützen schneller vertraut bzw er kann schneller mit diesen besser umgehen. Das ist aber nur meine rein persönliche empirische Meinung. Subjektive durch Studien gedeckte Aussagen kann ich dazu nicht treffen.

Zitat:Und Geschwindigkeit ist IMO eher vernachlässigbar. Die MG4 sidn viel leichter als die alten MG3 und damit beweglicher...ich finde die nicht so schlecht für die Rolle der Feuerunterstützung und der Unterdrückung von feindlichem Feuer.

Geschwindigkeit ist hier vielleicht der falsche Begriff. Beweglichkeit ist meiner Meinung nach das A und O, vor allem weil man damit den einzigen echten Schutz den man hat: Sichtschutz (Tarnung) und Deckung durch das Gelände besser nutzen kann.

Und die MG4 sind zweifelsohne beweglicher als ein MG3. Aber sie sind in Bezug auf das Niederhalten des Gegners nicht besser als ein M27. Warum also nicht jedem Soldaten ein IAR geben?! Damit hätte die Gruppe bei noch weniger Gewicht pro Kopf eine insgesamt größere Feuerkraft und diese hätte zudem keinen Schwerpunkt bzw würde sich nicht in einem System konzentrieren?!

In Zahlen konkret:

Eine BW 8 Mann Gruppe mit 2 MG4 und 6 G36 schleppt an leeren Waffen ca 36,5 kg. Eine 8 Mann Gruppe mit 8 M27 schleppt demgegenüber "nur" ca 28,8 kg. Also ca 8 kg weniger pro Gruppe oder ca 1 kg weniger pro Kopf.

Trotzdem ist die "Feuerkraft" der Gruppe mit IAR in Bezug auf das Niederhalten größer als die der Gruppe mit 2 lMG und sie hat darüber hinaus keinen Schwerpunkt dessen Ausfall (Verlust oder Niedergehalten oder nicht in Schußposition) sofort einen massiven Teil der Feuerkraft kostet.

Und rein von der psychologischen Wirkung des Niederhaltens besteht zwischen einem MG4 und einem M27 IAR kein praktischer Unterschied.
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#8
Ich würde eine neue Waffe (oder die Verbesserung des G36) nur ungerne in die (alleinigen) Hände von HK geben. Da erschiene es mir schon sinnvoller, mal bei Walther, Sauer oder Mauser (Rheinmetall) nachzufragen. Walther und Mauer müssten beide in der Lage sein, selbst Sturmgewehre zu entwerfen und zu bauen, (oder als Produzenten für ausländische Entwürfe aufzutreten) während Sauer durchaus an die Lizenzen für eine Waffe an SiG herankommen könnte.
So hätte man am Ende z.B. folgende Angebote für eine Ausschreibung:

HK: HK416

Walther: SCAR - Lizenz/ Eigenentwicklung (vielleicht mal was mit dem AK-System?)

Mauser: Tavor-Lizenz? Rheinmetall kann ja recht gut mit Israel?!?/ Eigenentwicklung

Sauer: SiG 550

Das jeweilige Engagement der Firmen ließe sich dann so vergüten, dass die "unterlegenen" Firmen zu 15 oder 20 Prozent an der Produktion der letztlich ausgewählten Waffe beteiligt werden.
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#9
Nelson:

Warum beispielsweise nicht das polnische MSBS testen (das explizit auch in einer lMG Version verfügbar wäre), oder das Steyr STM556 ?! Beide Systeme haben bestimmte interessante Alleinstellungsmerkmale, sei es die Umbaumöglichkeit in Bullpup beim MSBS oder der schnell wechselbare extrem hochwertige Lauf beim Steyr der insbesondere für eine IAR Variante hochinteressant wäre.

Meiner Meinung nach sollte man folgende Typen gegeneinander evaluieren:

HK416Bw

Steyr STM556 IAR

MSBS
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#10
WideMasta / Mondgesicht:

Wie ich in einem meiner Einträge weiter oben schon geschrieben habe will ja Frankreich zur Zeit aktuell ein neues Sturmgewehr beschaffen. Und es sieht sehr danach aus dass es das HK416 wird.

Rein persönlich mag ich keine Waffen auf AR-15 Plattform und würde mir für die BW etwas anderes wünschen. Zudem ist das HK416 auch nur wieder alter Wein in neuen Schläuchen und hindert uns daran, die Schützenwaffen von morgen zu beschaffen, mit Flüssigtreibladung, Flechette usw

Aber wie in vielen Strängen muss ich mich halt auch der tristen Realität zuwenden und nicht dem was die richtige Lösung wäre, sondern dem was unter den gegebenen Umständen die am wenigsten schlechte Lösung ist.

Fakt ist: Das USMC betreibt diese Waffe, die Norweger, fast sämtliche Sondereinheiten der NATO und in Kürze Frankreich. Dies bietet ungeachtet aller Nachteile des AR-15 Systems den immensen Vorteil, dass man hier und heute zusammen mit Frankreich dasselbe Sturmgewehr beschaffen könnte.

Das würde eine immense Kostenreduzierung bewirken und einer Vereinheitlichung innerhalb der EU Armeen Vorschub leisten.

Wenn ich freie Wahl hätte, würde ich kein HK416 nehmen. Aber weil Frankreich zur Zeit diese Waffe ernsthaft einkaufen will, bietet sich hier mal wieder eine Chance gemeinsam dasselbe System einzukaufen und brauchbar ist das HK416 zweifelsohne.

Es geht hier primär um die Chance die Schützenwaffen Deutschlands und Frankreichs zu vereinheitlichen und nicht so sehr um die Frage ob ein AR-15 System besser oder schlechter ist als andere Systeme.

Das gleiche gilt übrigens auch in Bezug auf das FN Scar oder das SIG MCX sollte Frankreich sich wieder Erwarten für eine dieser Waffen entscheiden. Aber Gerüchten zufolge wird es wohl das HK416 werden. Für die BW und die Deutsche Nation mal wieder eine einmalige Chance.

Noch darüber hinaus könnte man mit einer aktiven Entscheidung der BW für das HK416A6 den Auswahlprozess in Frankreich im Endeffekt mitbestimmen den Frankreich wird sich definitiv für das HK416 entscheiden wenn Deutschland dies entschlossen hier und jetzt tut.

Darum wieder mein eigentliches Wollen ein AR-15 System.

Wegen der hier und heute bestehenden einmaligen Chance Frankreich zu einem bestimmten Gewehr zu bringen womit wir und die Franzosen die gleiche Schützenwaffe hätten.

Und ja, das heißt dass ich meine Meinung diesbezüglich ändere. So wie du mich beispielsweise auch von PARS oder einer KWS des Marder anstelle des PUMA überzeugt hast.

Ein letzter Punkt der jetzt auch meine Meinung änderte sind die Daten welche HK im Rahmen seiner Stellungnahmen zu den von HK als "leichte Maschinengewehre" klassifizierten Varianten (HK416Bw, HK416A6) heraus gegeben hat. Im Endeffekt bieten diese "leichten Maschinengewehre" genau das was ein Sturmgewehr leisten muss, AR-15 Plattform hin oder her.

Sollte Frankreich sich jedoch völlig anders entscheiden könnte man aus den gleichen genannten Gründen mit den Polen zusammen gehen und das MSBS näher ansehen.
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#11
@ Quintus

Es ging mir weniger um tatsächliche Waffensysteme, ich habe eher spekuliert, welche Systeme alternativ zu HK416 durch andere deutsche Firmen angeboten werden könnten. Solange diese Firmen eine Lizenz dafür erhalten (können) darf es meinetwegen auch eine Südafrikanische (Vektor), italienische (Beretta), singapurische (Sar 21), österreichische (Steyer) oder sogar Chinesische (Nornico)bzw. südkoreanische (Daewoo) Waffe sein (recht willkürliche Auswahl). Wichtig ist mir da in erster Linie nur, das der Produktionsstandort mit allem drum und dran bei uns ist

Zur gemeinsamen Beschaffung mit den Franzosen:
Für eine Verbesserung des G36 würde deiner Logik zufolge dann allerdings sprechen, das mit Spanien bereits ein Verbündeter das Gewehr ebenfalls betreibt.
Allerdings ist das G36 für die Öffentlichkeit jetzt sprichwörtlich ein heißes Eisen. Wie soll man Leute zur Bundeswehr locken, wenn die Angst haben (müssen), im ersten Gefecht (besser: im Scharmützel) plötzlich statt eines Gewehres eine Mischung aus schmelzendem Plastik und glühendem Stahl in der Hand zu haben? Es bedürfte einer Millionen-Euro-Werbekampagne, ein G36Mod2 in der Öffentlichkeit rein zu waschen - das HK jetzt vor Gericht geht usw. macht die Sache sogar noch schlimmer.

Wenn man die ganze Beschaffung schon "international" machen will, dann würde ich versuchen, die Franzosen von einer gemeinsamen erneuten Ausschreibung zu überzeugen. Dann nämlich könnte man auch so hübsche Sachen wie einen Kaliberwechsel eher ins Spiel bringen - zurück zum 7,62 oder auf zum 6,8 Remington /6,5 Grendel etc.

Als optische Visierung wäre Tracking Point mein Wunschtraum. Ein System 5,56 kostet (mit Gewehr) auf dem zivilen Markt 7500 Dollar, bei 200000 Systemen für die BW und weiteren 200000 für die Franzosen dürfte man allerdings den Preis (mit der Waffe der Wahl) auf etwa 5000 Euro herabsetzen können. Und wenn die Marine für 1,8 Milliarden Hubschrauber bekommt, (die sie nicht haben will) dann sollte eine Milliarde für die Schützenwaffe doch drin sein... Träum...
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#12
Nelson:

Zitat:Wenn man die ganze Beschaffung schon "international" machen will, dann würde ich versuchen, die Franzosen von einer gemeinsamen erneuten Ausschreibung zu überzeugen

Genau das meinte ich. Eine solche gemeinsame Ausschreibung hier und heute würde immense Vorteile für beide Länder bieten. An dieser Ausschreibung soll dann ruhig auch ein kampfwertgesteigertes G36 teilnehmen. Wenn das alle anderen Waffe dann (wieder Erwarten) schlagen sollte, dürfte das Ansehen der Waffe damit ausreichend wieder hergestellt sein und wenn nicht so hat man ihm zumindest eine Chance gegeben.
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#13
Darf ich fragen wieso ihr dann im Fall der Fälle auf das HK416 und nicht auf das stärkere Kaliber HK417 setzt?
Grendel scheint trotz Wunschdenkens außen vor zu sein.

Wieso nicht zurück zu einer Waffe mit Wucht, die echte Mannstopwirkung hat und wo jede Waffe durch aufsetzen einer Optik zu einer DMR wird?

Setzt natürlich voraus, dass die Soldaten auch richtig schießen trainieren, um den Mun-Verbrauch im Feld später zu senken.

Ich sehe im Kaliber .308 mehr Vorteile als Nachteile, die 7,62mm-Patrone ist auch nach wie vor in allen NATO-Armeen Standard beim MG. Nachschub ist also immer da.

Die Idee, gemeinsam mit F zu beschaffen sehe ich sehr positiv. Wollen die Polen auf Sicht nicht auch die Schützenwaffe ersetzen? Die setzen auf ein ca. 20 Jahre altes Derivat der AK47...
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#14
Mondgesicht:

In Bezug auf Polen möchte ich auf das von mir hier explizit genannte MSBS Gewehr verweisen. Ich gestatte mal mich selbst zu zitieren:

Zitat:Sollte Frankreich sich jedoch völlig anders entscheiden könnte man aus den gleichen genannten Gründen mit den Polen zusammen gehen und das MSBS näher ansehen.

Zitat:Warum beispielsweise nicht das polnische MSBS testen (das explizit auch in einer lMG Version verfügbar wäre),

So viel zu meinen Ausführungen über Polen nur wenige Einträge über deinem....

Zitat:Darf ich fragen wieso ihr dann im Fall der Fälle auf das HK416 und nicht auf das stärkere Kaliber HK417 setzt?

Weil man auf dem HK417 kein echtes Sturmgewehr umsetzen kann weil dafür die Plattform zu leicht ist und das Kaliber daher wiederum zu stark. Die Waffe wird so beim Feuerstoß zu unkontrolliert und ist aufgrund rascher Überhitzung und starker Eigenbewegung sehr schnell zu unpräzise. Und die Präzision ist entscheidend.

Zudem hat jeder Schütze beim HK416 deutlich mehr Mun bei gleichem Gewicht dabei und bei einer bewussten Verwendung dieser Waffe als IAR feuert man mehr Feuerstöße als bisher mit den Maschinenkarabinern, verbraucht also mehr Munition. Damit stünde man mit einer 7,62mm schnell ohne Mun dar.

Die Mannstoppwirkung hängt im weiteren zudem stark von der Entfernung vom Ziel ab. Die 5,56mm NATO hat auf kürzere Distanzen tatsächlich sogar eine stärkere Mannstoppwirkung als die 7,62mm NATO.

Und für dich vielleicht ganz interessant: die M27 des USMC wurden und werden immer mehr als eine Art DMR zweckentfremdet weil man damit mit einem kurzen Feuerstoß aufgrund der hohen Präzision der Waffe eher trifft als mit einer M14 DMR Variante.

Zehn Schuß 7,62mm daneben haben keinerlei Mannstoppwirkung und sind auch keinerlei Feuerkraft. Drei bis Fünf Schuß 5,56 die treffen sind demgegenüber sehr wohl Feuerkraft.

Zitat:Setzt natürlich voraus, dass die Soldaten auch richtig schießen trainieren, um den Mun-Verbrauch im Feld später zu senken.

Den primären Mun-Verbrauch erzeugen gurtgefütterte lMG, wie das MG4 und falsches Niederhalten mit Maschinenkarabinern. Seit Verwendung der M27 sank der Munverbrauch beim USMC beispielsweise massiv ab, ohne Einschränkung in Bezug auf die Feuerkraft oder das Niederhalten des Gegners.

Zitat:Ich sehe im Kaliber .308 mehr Vorteile als Nachteile, die 7,62mm-Patrone ist auch nach wie vor in allen NATO-Armeen Standard beim MG. Nachschub ist also immer da.

Bitte keine Debatte 7,62 vs 5,56, die ist so uralt und abgekaut und sinnfrei wie sonst noch was.

Das beste wäre ein unilateraler Ausstieg aus beiden Kalibern. Das zweitbeste aber ist ein Mix aus beiden Kalibern. Das schlechteste wäre es, sich auf nur eines der beiden Kaliber festzulegen.

Eine Umstellung aller Sturmgewehre auf 7,62 wäre nur dann und wirklich nur dann interessant, wenn sie der bewussten Vorbereitung für einen Kaliberwechsel dienen würde, beispielsweise auf 6,5mm Lapua. Dann wäre ich dafür die Sturmgewehre hier und jetzt in diesem Kaliber zu beschaffen, aber immer mit der Zielsetzung diese nach einigen Jahren vom Kaliber her auf ein 6,5mm Kaliber umzurüsten.

Um wieder mit Polen zu schließen: deren MSBS Gewehr gibt es in beiden Kalibern.
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#15
Danke für den aufschlussreichen Beitrag.
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