Alternative Geschichte - Sieg der Mittelmächte
#1
Guten Abend zusammen,

ich beschäftige mich schon länger mit alternativen "Was wäre Wenn"-Geschichtsverläufen. Seit ein paar Jahren schreibe ich auch selbst alternative Zeitleisten.

Und jetzt ist das ganze gewissermaßen eskaliert. Ich habe hier einen alternativen Zeitverlauf mit rund 900 Seiten Umfang (Zeitleiste, Länderbeschreibungen von A wie Albanien bis V wie Venezuela). Grundlage ist ein Sieg der Mittelmächte im Weltkrieg und dadurch eine Verschiebung des Machtgleichgewichts in der der Welt. Bisher endet die Geschichte 1968 und zu diesem Zeitpunkt existieren mehrere Machtblöcke: Mitteleuropa aus Deutschland und Österreich; Komintern; Faschistische Entente aus Italien und Frankreich; Britisches Empire, USA, Japan; Kuomintang-China; Osmanisches Reich usw. ...

Die Arbeit an diesem Machwerk hat rund vier Jahre in Anspruch genommen und nun würde ich das ganze gern veröffentlichen aber ich bin mir nicht sicher wie ich mir das Urheberrecht für die Beschreibungen erhalten kann. Zudem habe ich z.B. Wikipedia bei den Beschreibungen der Nationen genutzt - muss ich deren Autoren mit angeben? Gibt es im Internet vielleicht Plattformen um eine Veröffentlichung rechtssicher durchzuführen - ich will kein Geld verdienen aber ich habe auch keine Lust mich Klagen auszusetzen oder das meine Arbeit von anderen weiterbenutzt wird ...

Zuletzt noch eine Frage an euch: habt ihr auch schon alternative Geschichtsverläufe geschrieben oder kennt ihr gute Literatur zu dem Thema?

Vielen Dank schonmal für alle Antworten und beste Grüße,
André
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#2
Hallo

Ich glaube nicht das wir hier die richtige Anlaufstelle für Urheberrechtsfragen sind.
Dementsprechend kann ich dir nicht garantieren das ich richtig liege.

Urheberrecht besteht grundsätzlich immer sobald du etwas erschaffen hast. Du kannst es nicht verlieren es sei denn du gibst es aktiv ab.

Die Verwendung von Wikipedia Artikel sollte im Rahmen der gleichen Lizenzen unter denen die Artikel veröffentlicht werden im Grunde machbar sein. Wie das sich konkret in Bezug auf dein Werk verhält kann ich natürlich nicht sagen. Bei anderen Quellen mit anderen Lizenzen kann es natürlich wieder ganz anders aussehen.

Näheres dazu hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Weiternutzung">http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Weiternutzung</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://wikimediafoundation.org/wiki/Terms_of_Use/de">http://wikimediafoundation.org/wiki/Terms_of_Use/de</a><!-- m -->

Was wären die entscheidenden Faktoren das die Mittelmächte den Krieg gewinnen?
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#3
Hallo und danke für die rasche Antwort. Ich frag hier an dieser Stelle nach weil hier Alternative Geschichte auch schonmal ein Thema war. Ich kenne die englischen Foren aber mein Englisch ist nicht so gut, dass ich dort eine volle Diskussion führen könnte.

Der Sieg der Mittelmächte beruht auf mehreren Faktoren, die teilweise ihren Ursprung noch vor 1914 haben.

Zunächst bleibt Deutschland im Westen defensiv und greift auch Belgien nicht an (Russland mobilisiert zu schnell und Großbritannien bleibt erstmal neutral). Der Krieg im Osten ist im ersten Jahr geprägt vom verlustreichen Abwehrkampf der Österreicher, die massiv auf deutsche Unterstützung angewiesen sind.

Weil Japan sein Bündnis mit London nicht einhalten muss treten die Japaner schließlich in den Krieg gegen Russland ein und erobern schmale Teile Südostsibiriens. Italien greift Österreich an und Frankreich versucht in seinem "Plan H" durch die Schweiz nach Süddeutschland vorzustoßen. Nun greifen allerdings die deutsch-schweizerischen Militärabsprachen aus der Vorkriegszeit und die Westfront verlängert sich im Stellungskrieg bis in die Alpen. Der französische Angriff auf die Schweiz bestärkt die Briten in ihrer Neutralität.

Schließlich bricht Russland zusammen und es kommt zum Bürgerkrieg zwischen Roten und Weißen. Der Friede von Brest-Litovsk wird geschlossen. Währenddessen fechtet Großbritannien mehrere Kolonialkriege aber das Mistrauen Londons gegen Berlin wächst.

Eine deutsch-österreichische Offensive im Westen erreicht nach verlustreichen Kämpfen Mittelitalien. Rom kapituliert und scheidet aus dem Krieg aus. Großbritannien verstärkt seine Armee um eine deutsche Hegemonie zu bekämpfen. Es gibt einen stillen See- und Handelskrieg des Empires gegen das Reich. Die Deutschen versuchen alle Provokationen gegen die Seemacht Großbritannien zu verhinden und führen zum Schein Verhandlungen mit Paris. Bisher erreichen noch Nachschubgüter aus Übersee (v.a. Amerika) die norddeutschen Häfen.

Schließlich startet das Kaiserreich, unterstützt von österreichischen Truppen, eine Offensive gegen die Niederlande und Belgien was London zu einem Ultimatum gegen Berlin veranlasst. Nun stellen sich auch die Empire-Staaten Kanada und Australien hinter den Kriegskurs der Briten. Die Deutschen erobern schnell die Benelux-Staaten und stoßen in harten Kämpfen nach Frankreich vor. Die französischen Truppen sind desillusioniert und demoralisiert durch die Niederlage in Norditalien und die Entbehrungen und Brutalitäten des Stellungskriegs.

London erklärt Berlin den Krieg. Noch bevor die Briten größere Truppenverbände auf den Kontinent schaffen können erobern die Deutschen die wichtigsten Kanalhäfen. Daraufhin hält GB einige Großverbände zum Schutz der englischen Südküste zurück. Die Mittelmächte überrollen Frankreich und besetzen Paris. Daraufhin scheidet auch Frankreich aus dem Krieg aus und nach einigen kleineren Aktionen und Feldzügen an den Rändern Europas schließen die Briten (erschüttert durch Eingeborenenaufstände in Indien und Afrika) mit dem Deutschen Reich einen Weißen Frieden.
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#4
Es gab hier vor Jahren noch im Alten Forum viel Alternative Geschichts-Szenarien, darunter auch im Endeffekt genau dein Szenario: einschließlich eines Foreninterne "Spiels" dass allerdings trotz guten Starts leider wieder einschlief: und dessen Inhalt fast identisch war. Das Kaiserreich Spiel oder so hieß das. Find dazu allerdings nichts mehr im Forum. In der geplanten Simulation habe ich damals die alternative Geschichte des japanischen Kaiserreiches verfasst und wäre dann Botschafter von Japan in Berlin gewesen 8)
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#5
@Onti07
Zitat:Die Arbeit an diesem Machwerk hat rund vier Jahre in Anspruch genommen und nun würde ich das ganze gern veröffentlichen aber ich bin mir nicht sicher wie ich mir das Urheberrecht für die Beschreibungen erhalten kann. Zudem habe ich z.B. Wikipedia bei den Beschreibungen der Nationen genutzt - muss ich deren Autoren mit angeben?
Hallo und willkommen im Forum.

Zunächst, wie auch schon von den Vorrednern angesprochen, begründet sich alles auf dich als Urheber, was a) sozusagen deiner ureigenen Feder entsprungen ist und b), was auch von dir geschrieben wurde, selbst wenn es sich um umformulierte Passagen Dritter handelt.

Falls du indessen Textpassagen ganz oder in Teilen unverändert aus den Quellen Dritter übernommen hast, so musst du dies angeben bzw. hier würde Urheberrecht greifen können, falls jemand seine Zeilen wiederfindet und sich übergangen sieht. Es empfiehlt sich also, keine Passagen direkt zu übernehmen.

Des weiteren: Wikipedia ist keine wissenschaftliche Quelle im eigentlichen Sinne (sie wird zumindest an den Universitäten zumeist nicht anerkannt als Beleg oder Nachweis) und - Achtung allerdings bei Bildrechten [!] - im weiteren Sinne auch allgemeinfrei. Ich schreibe selbst seit einigen Jahren bei der Wikipedia und könnte dir da auch weiterhelfen (möchte allerdings mein Kürzel nur über PN herausgeben). Falls du also weitere Informationen bräuchtest, schreibe mir einfach eine PN.

Gruß, Schneemann.
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#6
Hallo Schneemann,

Meine Alternativwelt hat keinesfalls den Anspruch wissenschaftlichen Standards zu genügen. Aber insbesondere im Hinblick auf kulturelle, landschaftliche und historische Eigenheiten bestimmter Länder war Wikipedia einfach ein bequemer Weg Lücken authentisch zu füllen. Zudem ergaben sich interessante Nebenplots z.B. in Südamerika (sozialistisches Mexiko, Kolumbienkrieg an Stelle von Vietnam, kaiserlich japanische Einflussgebiete in Peru und El Salvador usw). Viele Ideen kamen so erst nach Abschluss der "Hauptstory" in Europa hinzu... Aber ich finde sie machen die Welt auch authentischer (und ich hoffe ohne sie "Überzogen" erscheinen zu lassen). Obwohl Deutschland und Österreich den Krieg gewonnen haben sind sie am Ende der Zeitleiste, im Jahr 1968, auch saturierte Mächte, die den Status Quo um jeden Preis gegen die agressiven Sowjets, Franzosen und Japaner verteidigen wollen. Die Atombombe verhindert zwar einen zweiten Weltkrieg aber überall auf der Welt toben Stellvertreterkonflikte.

Grüße,
Onti
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#7
Wie soll es zur Entwicklung der Atombombe ohne den direkten Kriegsdruck gekommen sein?
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass außerhalb einer Kriegswirtschaft die nötigen Mittel für so ein Projekt zu Verfügung stehen.
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#8
Nightwatch schrieb:Wie soll es zur Entwicklung der Atombombe ohne den direkten Kriegsdruck gekommen sein?
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass außerhalb einer Kriegswirtschaft die nötigen Mittel für so ein Projekt zu Verfügung stehen.

Hallo Nightwatch,

Der Druck, die Atombombe zu entwickeln resultiert aus dem Wettrüsten der Machtblöcke nach dem Großen Krieg. Insbesondere die Sowjets, die sich einem bis an die Zähne bewaffneten Block der Mittelmächte mit deren Vasallenstaaten im Osten gegenübersehen, wollen die Bombe um den "Sozialismus gegen die Autokraten zu verteidigen". Der Kriegsdruck existiert in den Hirnen der Staatslenker als Angst vor einem erneuten Weltkrieg und vor Revolutionen feindlicher Ideologien. Man will einen Weg finden um endgültig einen Vorsprung vor den jeweiligen Feinden zu finden aber als dann Moskau die erste Bombe zündet wird diese fürchterliche neue Waffe sofort moralisch geächtet bevor sie organisiert in einem Konflikt der Großmächte eingesetzt werden kann.

Grüße,
André
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