01.05.2024, 20:20
KongoErich:
Ich würde dir zustimmen wenn du schreiben würdst: an der Front fehlen. Das Problem ist, die Reserven richtig auszubilden und nach vorne zu bringen um den Krieg weiter mit Menschenmaterial an der Front zu nähren. Das Material ist schon da, es ist teilweise auch schon rekrutiert, teilweise in irgendeiner Verwendung, aber eben nicht an der Front. Das ist ganz typisch in großen Kriegen, dass es umso mehr Soldaten gibt je weiter man "nach hinten" kommt, während sie vorne fehlen. Insgesamt sind durchgehend genug da, aber vorne sind sie nicht. Das hat vielerlei Gründe, insbesondere auch, dass Soldaten sich irgendeine ach so wichtige Betätigung "hinten" suchen weil sie naturgemäß nicht vorne sterben wollen.
Das war schon im 2WK so. Die Züge fuhren voller Soldaten los, und je näher man der Front kam, desto mehr stiegen aus und stiegen aus bis kaum noch jemand im Zug saß wenn dieser die Frontgebiete erreichte. So musst du dir das in der Ukraine auch vorstellen.
Das Problem ist also nicht die Menge des verfügbaren Menschenmaterials, sondern dass man es wie in allen großen Kriegen nur mühsam an die Front gedrückt kriegt. Allein aus der aktuell bereits stehenden ukrainischen Territiorialverteidigung ließen sich die ukranischen Verluste zur Zeit kompensieren, ohne überhaupt neue Soldaten zu rekrutieren.
Pogu:
Mariopol ist in der aktuellen russischen Propaganda DAS Vorzeigeobjekt. Man habe die Stadt schöner wieder aufgebaut als sie vorher war, und alles erlebe dort jetzt einen richtigen Aufschwung, die Wirtschaft komme in Gang, alle Häuser seien schöner und neuer und besser als vorher etc.
Nur ist das einfach grundfalsch. Man hat ein paar wenige Vorzeigestraßen saniert, richtig klassisch als Potemkinsche Dörfer, und dahinter ist die Stadt völlig desolat und zerstört und praktisch weitgehend unbewohnbar.
https://www.nzz.ch/international/ukraine...ld.1737971
https://www.derstandard.de/story/3000000...n-mariupol
In diesem Kontext sollte man betonen, dass in der Stadt 90% der vorher vorhandenen Häuser in dem Maße zerstört wurden, dass sie unbewohnbar sind.
https://www.bbc.com/news/world-europe-64887890
Und in den letzten Monaten gab es dort jede Menge Korruptionsvorwürfe, Unterschlagung, Untreue, Veruntreuung und was halt sonst noch die sogenannten russischen Eliten auszeichnet.
Alle neuen Wohnungen gehen zudem fast nur an Russen, während ethnische Ukrainer oder vormalige Einwohner teilweise systematisch vertrieben werden. Es gibt aber eben nicht so viele Russen um hier ernsthaft einen wirklichen Bevölkerungsaustausch durchzuführen.
Und entsprechend werden wie Nightwatch es so treffend festgestellt hat vor allem anderen die Menschen für den Wideraufbau und Aufschwung fehlen. Das wird stattdessen auf Jahrzehnte hinaus eine Ruinenlandschaft sein, deren Felder mit Blindgängern und Minen verseucht sind und in der nichts voran geht.
Schon vor dem Krieg zeigten die Gebiete im Osten auf, was für eine extreme Misswirtschaft von Mafiagruppen, korrupten russischen Beamten und Inkompetenten lokalen Machthabern die Ostukraine ruinieren wird. Das konnte man dort schon seit vielen Jahren beobachten:
https://www.deutschlandfunk.de/volksrepu...t-100.html
Selbst auf der Krim war das bereits so:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/k...58805.html
Schlussendlich wird es nach einem russischen Sieg in der zerstörten Ostukraine keinen Aufschwung geben, kein Wirtschaftswunder - sondern nur maximale Ausbeutung durch korrupte russisch Beamte, maximale Veruntreuung und die de facto Machtübernahme durch Mafiagruppen wobei diese fließend in den russischen Staat übergehen.
Ich würde dir zustimmen wenn du schreiben würdst: an der Front fehlen. Das Problem ist, die Reserven richtig auszubilden und nach vorne zu bringen um den Krieg weiter mit Menschenmaterial an der Front zu nähren. Das Material ist schon da, es ist teilweise auch schon rekrutiert, teilweise in irgendeiner Verwendung, aber eben nicht an der Front. Das ist ganz typisch in großen Kriegen, dass es umso mehr Soldaten gibt je weiter man "nach hinten" kommt, während sie vorne fehlen. Insgesamt sind durchgehend genug da, aber vorne sind sie nicht. Das hat vielerlei Gründe, insbesondere auch, dass Soldaten sich irgendeine ach so wichtige Betätigung "hinten" suchen weil sie naturgemäß nicht vorne sterben wollen.
Das war schon im 2WK so. Die Züge fuhren voller Soldaten los, und je näher man der Front kam, desto mehr stiegen aus und stiegen aus bis kaum noch jemand im Zug saß wenn dieser die Frontgebiete erreichte. So musst du dir das in der Ukraine auch vorstellen.
Das Problem ist also nicht die Menge des verfügbaren Menschenmaterials, sondern dass man es wie in allen großen Kriegen nur mühsam an die Front gedrückt kriegt. Allein aus der aktuell bereits stehenden ukrainischen Territiorialverteidigung ließen sich die ukranischen Verluste zur Zeit kompensieren, ohne überhaupt neue Soldaten zu rekrutieren.
Pogu:
Mariopol ist in der aktuellen russischen Propaganda DAS Vorzeigeobjekt. Man habe die Stadt schöner wieder aufgebaut als sie vorher war, und alles erlebe dort jetzt einen richtigen Aufschwung, die Wirtschaft komme in Gang, alle Häuser seien schöner und neuer und besser als vorher etc.
Nur ist das einfach grundfalsch. Man hat ein paar wenige Vorzeigestraßen saniert, richtig klassisch als Potemkinsche Dörfer, und dahinter ist die Stadt völlig desolat und zerstört und praktisch weitgehend unbewohnbar.
https://www.nzz.ch/international/ukraine...ld.1737971
https://www.derstandard.de/story/3000000...n-mariupol
Zitat:Tatsächlich beschränken sie sich laut der BBC auf einige wenige Neubausiedlungen an den Stadträndern. In Mariupol selbst sind laut einem Einwohner, der mit der BBC gesprochen hat, erst rund 10 Prozent der zerstörten Häuser wieder einigermaßen bewohnbar.
In diesem Kontext sollte man betonen, dass in der Stadt 90% der vorher vorhandenen Häuser in dem Maße zerstört wurden, dass sie unbewohnbar sind.
https://www.bbc.com/news/world-europe-64887890
Und in den letzten Monaten gab es dort jede Menge Korruptionsvorwürfe, Unterschlagung, Untreue, Veruntreuung und was halt sonst noch die sogenannten russischen Eliten auszeichnet.
Alle neuen Wohnungen gehen zudem fast nur an Russen, während ethnische Ukrainer oder vormalige Einwohner teilweise systematisch vertrieben werden. Es gibt aber eben nicht so viele Russen um hier ernsthaft einen wirklichen Bevölkerungsaustausch durchzuführen.
Und entsprechend werden wie Nightwatch es so treffend festgestellt hat vor allem anderen die Menschen für den Wideraufbau und Aufschwung fehlen. Das wird stattdessen auf Jahrzehnte hinaus eine Ruinenlandschaft sein, deren Felder mit Blindgängern und Minen verseucht sind und in der nichts voran geht.
Schon vor dem Krieg zeigten die Gebiete im Osten auf, was für eine extreme Misswirtschaft von Mafiagruppen, korrupten russischen Beamten und Inkompetenten lokalen Machthabern die Ostukraine ruinieren wird. Das konnte man dort schon seit vielen Jahren beobachten:
https://www.deutschlandfunk.de/volksrepu...t-100.html
Selbst auf der Krim war das bereits so:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/k...58805.html
Schlussendlich wird es nach einem russischen Sieg in der zerstörten Ostukraine keinen Aufschwung geben, kein Wirtschaftswunder - sondern nur maximale Ausbeutung durch korrupte russisch Beamte, maximale Veruntreuung und die de facto Machtübernahme durch Mafiagruppen wobei diese fließend in den russischen Staat übergehen.