02.02.2024, 08:57
@lime
@Quintus
Noch etwas anderes (durchaus eher überraschend):
Das wird natürlich der russischen Seite etwas Auftrieb geben - wenn man es überhaupt zur Kenntnis nimmt. Immerhin hatte der IGH Russland ja auch zum Beenden des Krieges in der Ukraine aufgefordert, was man ignoriert hatte.
Schneemann
Zitat:Sind die Wahlen nicht ausgesetzt solange die Ukraine im Krieg ist?Ausgesetzt nicht, sie sind zumindest geplant für dieses Jahr. Man hatte sie 2023 wegen des Krieges allerdings auf das jetzige Jahr verschoben. Wie die Situation aber letztlich sein wird, ob sie abgehalten werden können, ob sie nicht nochmals verschoben werden, ob Selenskyj weiterhin antritt (was sehr wahrscheinlich ist) etc. pp. - das muss man abwarten.
@Quintus
Zitat:Es wird gemeinhin genau anders herum diskutiert, nämlich dass Selensky eine mögliche politische Karriere von Zaluzhny fürchtet und ihn genau deshalb von der Spitze der Armee verdrängen will.Das mag sein. Aber zumeist haben die Personen, die während einer Krise von einem Posten entfernt werden und die dann nachfolgend als Kritiker der herrschenden Klientel bei Wahlen antreten, bessere Chancen als wie wenn sie aus ihrer Führungsposition heraus antreten würden (da ihnen dann der Kritiker nicht so wirklich abgenommen wird). Sollte Selenskyj das so vorhaben wollen, so würde er damit eher einen "Märtyrer" aufbauen helfen, der ihm bei Wahlen gefährlich werden könnte.
Zitat:Beispielsweise hatten wir hier im Forum ja vor Monaten eine ausführliche Diskussion darüber, ob man Bakhmut weiter halten soll (bspw die Position von Nightwatch) oder ob man sich bewusst auf eine Kette von Städten dahinter zurück fallen lassen sollte (meine Position). Zaluzhny hat damals zur gleichen Zeit wie jetzt bekannt geworden ist die exakt gleiche Diskussion geführt und er war der Ansicht, dass man Bakhmut nicht so entschlossen verteidigen solle und sich stattdessen auf die besagten Städte zurückfallen lassen sollte.Wobei Bakhmut im Nachgang sehr schwer zu beurteilen ist bzw. hinterher man immer leicht sagen kann, was nun besser gewesen wäre? Die Verluste wären wohl geringer gewesen - bzw. sie wären dann eben in der nachfolgenden Stadt, die auch zerstört worden wäre, aufgetreten. Andererseits wäre in der Fernwirkung der Wagner-Aufstand evtl. so nicht eskaliert, wenn diese Söldnerrabauken nicht entsprechende Verluste erlitten hätten. Oder Wagner hätte seine Position ausbauen können als "Sieger" von Bakhmut, was deren innenpolitisches Standing deutlich verbessert hätte. Wie gesagt, im Nachgang immer sehr schwer einzuschätzen...
Noch etwas anderes (durchaus eher überraschend):
Zitat:IGH weist Klage Kiews gegen Moskau aus dem Jahr 2017 abhttps://www.derstandard.de/story/3000000...hr-2017-ab
Die Ukraine war gegen Russland wegen der mutmaßlichen Unterstützung von Rebellen in der Ostukraine und Diskriminierung von Ukrainern und Tataren auf der Krim vorgegangen. [...]
Den Haag – Der Internationale Gerichtshof hat eine Klage der Ukraine von 2017 gegen Russland wegen finanzieller Unterstützung der prorussischen Rebellen in der Ostukraine zum größten Teil abgewiesen. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen wies in seinem Urteil am Mittwoch in Den Haag zugleich auch die Klage wegen mutmaßlicher Diskriminierung von Ukrainern und Tataren auf der Krim weitgehend ab. Die Vorwürfe seien in beiden Fällen nicht ausreichend belegt, erklärte der Gerichtshof. [...]
Die Richter beurteilten jetzt nur die Ereignisse vor der Invasion von 2022 und erklärten, dass die von der Ukraine vorgelegten Beweise für einen angeblich von Moskau finanzierten Terrorismus im Donbass nicht ausreichten. Die Konvention, die der Klage zugrunde lag, beziehe sich auch nicht auf die Unterstützung mit Waffen. Moskau hat dem Urteil zufolge aber nicht genug getan, um einzelne Vorwürfe zu möglicher Finanzierung von Terrorismus zu untersuchen.
Die Richter wiesen auch die Forderung nach Schadenersatz für den Abschuss des Passagierfluges MH17 vor fast zehn Jahren ab. Im Sommer 2014 war die Boeing der Malaysia Airlines über umkämpftem Gebiet der Ostukraine von Rebellen mit einer russischen Luftabwehrrakete abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. Ein Strafgericht in Den Haag sah es als erweisen an, dass die Rakete aus Russland geliefert worden war. [...]
Auch im zweiten Teil der Klage war die Ukraine nicht erfolgreich. Die UN-Richter sahen kaum eine Grundlage für den Vorwurf der ethnischen Diskriminierung von Ukrainern und Tataren auf der Krim.
Das wird natürlich der russischen Seite etwas Auftrieb geben - wenn man es überhaupt zur Kenntnis nimmt. Immerhin hatte der IGH Russland ja auch zum Beenden des Krieges in der Ukraine aufgefordert, was man ignoriert hatte.
Schneemann