29.07.2023, 06:57
@alphall31
Man muss natürlich korrekterweise sagen, dass im Zusammenhang mit dem Maidan 2014 und danach bei dem Konflikt im Donbass durchaus rechtsradikale Gruppen aktiv waren (u. a. Svoboda [die sich auf die OUN stützt], Rechter Sektor, UNA-UNSO [die übrigens enge Bande mit der hiesigen NPD unterhält], Kongress der Ukrainischen Nationalisten u. a.) und es teils auch noch sind. Allerdings muss man zugleich fairerweise anmerken, dass sie rein politisch nur mehr geringen Einfluss haben, ja parlamentarisch marginalisiert sind - vermutlich ist der prozentuale Anteil an Rechtsextremisten in der Politik in der Ukraine sogar geringer als bei uns oder in Österreich -, und dass der Anteil der Rechtsextremisten in Russland in der Politik prozentual sogar deutlich höher liegt. (Genau genommen müssten die Russen also erst wohl mal sich selbst "säubern", ehe sie mit dem Finger vorwurfsvoll nach der Ukraine zeigen.)
Was Asow angeht: Unzweifelhaft war es eine stark rechtsextremistisch durchsetzte Organisation bei Gründung, die recht willkürlich bei irgendwelchen Totenkopf- und SS-Insignien auf martialisch-ideologische Plündertour ging. Mittlerweile sind Struktur und Ausrichtung aber weniger klar und eher diffus, es mischen sich hier vor allem Nationalismus, Orthodoxie und neuerdings auch teils sogar irritierenderweise eine Pro-EU-Haltung, die sich mit religiösem Pluralismus paart. Ob das nun daran liegt, dass man psychologisch geschickter agiert oder dass die Anführer nun andere als 2014 sind oder weil der ukrainische Staat härter durchgreift bei irgendwelchen kriminellen Umtrieben, ist von außen sehr schwer zu beurteilen. Wie auch immer: Auch wenn Asow medial natürlich recht präsent ist, sollte man bedenken, dass die Truppe irgendwo zwischen 1.500 und 5.000 Personen zählt(e) - was bei einer ukrainischen Armee von (derzeit) mehreren hunderttausend Soldaten quasi kaum relevant ist.
Schneemann
Zitat:Das wir in Deutschland Munition für 2 Tage haben sollte jeder mitbekommen haben , das wurde in Großbritannien schon letztes Jahr festgestellt . Besser sieht es in den anderen europäischen Ländern auch nicht aus . Wenn für sie Russland dritte Welt ist wie weit unten stehen wir da.Das kann man nicht direkt vergleichen. Sicherlich waren wir blauäugig und leichtsinnig und haben die Bundeswehr vernachlässigt. Und wir waren auch naiv hinsichtlich Russlands - und ein Munitionsproblem ist in Europa ebenso sicher recht weitverbreitet. Das brauchen wir definitiv nicht mehr alles durchdiskutieren, hier besteht sicher Einigkeit. Aber zumindest, folgt man aktuellen Meldungen, scheint sich hier (hoffentlich) bald eine Verbesserung einzustellen. Allerdings alleine darauf herunterbrechen kann man es auch nicht, wenn man irgendeinen gesellschaftlichen Stand definieren will. Pro Kopf hat vermutlich jeder Somalier oder Afghane mehr Munition zur Verfügung als ein Deutscher oder Österreicher - dort leben wollen wir aber vermutlich beide nicht.
Zitat:Und wenn sie hier von kolportierten faschisten sprechen sagen sie also das Human Right Watch , Amnesty international und Reporter ohne Grenzen lügen dann, da sie seit zehn Jahren auf das immer größer werdende Problem mit Nazis auch in öffentlichen Ämtern hinweisen .und die deutschen Medien natürlich auch , da wurde bis 2015 permanent auf das Problem mit Nazis hingewiesen . mittlerweile wird der Posten von Polizeichefs in allen größeren Städten von asow gestellt , auch in Kiew. Mal davon abgesehen das der Geldgeber von Asow der gleiche ist der selenski Wahl finanziert hat . Und wenn der ukrainische Botschafter in Deutschland am Grab von bandera Blumen niederlegt zum Todestag dann hat man nicht nur ein kleines Problem mit Nazis .Das Narrativ, dass in der Ukraine Nazis der bestimmende politische Faktor sind, wurde maßgeblich von Russland in die Welt gesetzt, um die aktuelle Kriegskampagne irgendwie "rechtfertigen" zu können.
Man muss natürlich korrekterweise sagen, dass im Zusammenhang mit dem Maidan 2014 und danach bei dem Konflikt im Donbass durchaus rechtsradikale Gruppen aktiv waren (u. a. Svoboda [die sich auf die OUN stützt], Rechter Sektor, UNA-UNSO [die übrigens enge Bande mit der hiesigen NPD unterhält], Kongress der Ukrainischen Nationalisten u. a.) und es teils auch noch sind. Allerdings muss man zugleich fairerweise anmerken, dass sie rein politisch nur mehr geringen Einfluss haben, ja parlamentarisch marginalisiert sind - vermutlich ist der prozentuale Anteil an Rechtsextremisten in der Politik in der Ukraine sogar geringer als bei uns oder in Österreich -, und dass der Anteil der Rechtsextremisten in Russland in der Politik prozentual sogar deutlich höher liegt. (Genau genommen müssten die Russen also erst wohl mal sich selbst "säubern", ehe sie mit dem Finger vorwurfsvoll nach der Ukraine zeigen.)
Was Asow angeht: Unzweifelhaft war es eine stark rechtsextremistisch durchsetzte Organisation bei Gründung, die recht willkürlich bei irgendwelchen Totenkopf- und SS-Insignien auf martialisch-ideologische Plündertour ging. Mittlerweile sind Struktur und Ausrichtung aber weniger klar und eher diffus, es mischen sich hier vor allem Nationalismus, Orthodoxie und neuerdings auch teils sogar irritierenderweise eine Pro-EU-Haltung, die sich mit religiösem Pluralismus paart. Ob das nun daran liegt, dass man psychologisch geschickter agiert oder dass die Anführer nun andere als 2014 sind oder weil der ukrainische Staat härter durchgreift bei irgendwelchen kriminellen Umtrieben, ist von außen sehr schwer zu beurteilen. Wie auch immer: Auch wenn Asow medial natürlich recht präsent ist, sollte man bedenken, dass die Truppe irgendwo zwischen 1.500 und 5.000 Personen zählt(e) - was bei einer ukrainischen Armee von (derzeit) mehreren hunderttausend Soldaten quasi kaum relevant ist.
Schneemann