05.06.2023, 06:41
@Quintus
Allerdings ist es zugleich auch so - das mag für uns nun die gute Nachricht sein -, dass sich auch die Volkswirtschaften in Europa, auch in Deutschland, im Grunde relativ schnell wieder gefangen haben. Nach Energiepreisschock, Panik wegen leeren Gaslagern und Inflation und dem kolportierten flächendeckenden Blackout in Deutschland, der zum Glück auch nicht kam, gibt es auch hier allmähliche Entspannung (Tanks sind bereits jetzt zu 75% gefüllt [ggü. 49% vor einem Jahr], Inflation sinkt beständig [derzeit ca. 6%] und die Energiepreise sind ebenso rückläufig).
Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass das nicht unbedingt der Ukraine zu Gute kommen muss. Denn: Wenn sich die Hauptakteure, wenn man neben Russland einmal die Westmächte als Akteure ansehen mag, diesen Krieg "leisten" können, ohne dass es an der Heimatfront zu größerem innenpolitischen Ärger kommt, heißt das, dass dieser Krieg erst mal nach Gutdünken weiter im Fortgang gehalten werden kann. Und das wiederum geht zu Lasten der Ukraine und der Menschen dort, die i. d. T. ausbluten bzw. zermahlen werden. Bedeutet: Rein wirtschaftlich sind die Aussichten der Ukraine insofern bzw. aus humanitärem Blickwinkel gesehen trübe, wenn man dieses gedankliche Konstrukt eines Abnützungskrieges bemühen will.
Einzig politisch gibt es Unabwägbarkeiten, die den Krieg möglicherweise beeinflussen könnten. Bsp. wären etwa: Umsturz in Russland, Kriegsmüdigkeit und Desinteresse im Westen, König Donald II. in den USA etc.
Schneemann
Zitat:Je länger der Krieg noch in der Schwebe bleibt und andauert, desto besser wird sich die russische Volkswirtschaft anpassen, neue Abnehmer für Rohstoffe finden und sich wirtschaftlich neu ausrichten.Ja, das beobachte ich auch. Zudem muss ich selbst mich hier auch durchaus kritisieren; ich hatte ja selbst zu Beginn des Krieges recht nonchalant die Ansicht vertreten, dass die russische Wirtschaft innerhalb von ein paar Monaten kollabieren würde. Das hat sich bekanntermaßen nicht bewahrheitet und das war sicher, bezogen auf Prognosen, eines der großen Fettnäpfchen meinerseits in den ersten Kriegsmonaten. (Übrigens ist es doch spannend, wenn man sich "Prognosen" von uns allen zu Beginn des Krieges hier im Strang anschaut; da waren manche Blüte dabei.)
Allerdings ist es zugleich auch so - das mag für uns nun die gute Nachricht sein -, dass sich auch die Volkswirtschaften in Europa, auch in Deutschland, im Grunde relativ schnell wieder gefangen haben. Nach Energiepreisschock, Panik wegen leeren Gaslagern und Inflation und dem kolportierten flächendeckenden Blackout in Deutschland, der zum Glück auch nicht kam, gibt es auch hier allmähliche Entspannung (Tanks sind bereits jetzt zu 75% gefüllt [ggü. 49% vor einem Jahr], Inflation sinkt beständig [derzeit ca. 6%] und die Energiepreise sind ebenso rückläufig).
Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass das nicht unbedingt der Ukraine zu Gute kommen muss. Denn: Wenn sich die Hauptakteure, wenn man neben Russland einmal die Westmächte als Akteure ansehen mag, diesen Krieg "leisten" können, ohne dass es an der Heimatfront zu größerem innenpolitischen Ärger kommt, heißt das, dass dieser Krieg erst mal nach Gutdünken weiter im Fortgang gehalten werden kann. Und das wiederum geht zu Lasten der Ukraine und der Menschen dort, die i. d. T. ausbluten bzw. zermahlen werden. Bedeutet: Rein wirtschaftlich sind die Aussichten der Ukraine insofern bzw. aus humanitärem Blickwinkel gesehen trübe, wenn man dieses gedankliche Konstrukt eines Abnützungskrieges bemühen will.
Einzig politisch gibt es Unabwägbarkeiten, die den Krieg möglicherweise beeinflussen könnten. Bsp. wären etwa: Umsturz in Russland, Kriegsmüdigkeit und Desinteresse im Westen, König Donald II. in den USA etc.
Schneemann