29.04.2023, 17:24
(29.04.2023, 13:24)Quintus Fabius schrieb: Über tschetschenische Kämpfer auf Seiten der Ukraine:
https://www.politico.eu/article/when-rus...chnya-war/
Ich habe ja schon mehrfach seit Monaten darauf hingewiesen, dass eine russische Niederlage in der Ukraine zum einen sofort Folgekriege im Kaukasus zur Folge haben wird, und zum anderen einen weiteren Krieg gegen die Ukraine in einigen Jahren. Entsprechend ist eine russische Niederlage in der Ukraine nicht nur keine Lösung, sondern führt nur zu einer Ausweitung und mehr Kriegen.
Da magst du recht haben, die Frage an dieser Stelle wäre aber, was dann die "beste" Lösung für den Westen / die Ukraine wäre... Wahrscheinlich müsste man das losgelöst betrachten, da unter diesen Umständen die beste Lösung für die Ukraine ja nicht zwangsläufig die beste Lösung für den Westen darstellt und umgekehrt.
Ich persönlich hoffe ja irgendwo darauf, dass die Russen irgendwann -wenn militärisch nichts mehr erreichbar ist und der innenpolitische Druck oder der Druck durch Russlands "Verbündete" wächst- das "Erreichte" innenpolitisch über ihre Propagandakanäle als Sieg verkaufen können und dann vorerst einmal Ruhe einkehrt. Ist aber wohl Wunschdenken.
(29.04.2023, 13:24)Quintus Fabius schrieb: Die Schlussfolgerung daraus ist für mich, dass wir dringend aufrüsten müssen, und zwar so schnell wie möglich und dass auch sonst unsere Gesellschaft so schnell wie möglich auf diesen Krieg hin vorbereitet und umgebaut werden muss. Das wird natürlich nicht geschehen. Rein persönlich halte ich den Krieg des Westens mit der Russischen Föderation für unvermeidlich, und zwar ungeachtet der nuklearen Frage und der aktuellen Schwäche Russlands. Ein entsprechendes Nationalbolschewistisches Regime wird in 20 Jahren ganz andere Möglichkeiten haben, und wir werden dann aufgrund der zukünftigen Umstände eventuell deutlich schwächer sein als jetzt.
Nimm es mir nicht übel, ich hoffe, dass du hier daneben liegst.
Kurzfristig halte ich einen Krieg mit Russland sehr unrealistisch, da Russland einfach nicht in der Lage dazu ist und das mehr oder weniger an Selbstmord Grenzen würde.
Aber so meintest du das ja auch garnicht, und langfristig könntest du (leider) durchaus Recht behalten.
Wobei ich nicht ganz so schwarz sehe, da es meiner Meinung nach vermutlich mehr als 20 Jahre dauern wird, um die schlagfähigkeit herzustellen um es mit der Nato aufnehmen zu können.
Und wenn die Russen ihre Korruption nicht in den Griff bekommen (was ja sehr wünschenswert ist, von "unserer" Seite aus), dann schaffen Sie es vielleicht auch garnicht.
Liegt dann vermutlich auch irgendwo an der Konsequenz und dem Durchhaltevermögen des Westens was Sanktionen und Isolierung Russlands angeht (und wie China / Indien in Zukunft mit Russland umgehen), denn das dürfte das Wiedererlangen militärischer Schlagfähigkeit massiv behindern. Vor einem "Nordkorea in Großformat" hält sich meine Angst in Grenzen, wobei Russland natürlich mehr Möglichkeiten hat, dennoch aufzurüsten.
Ansonsten bin ich ganz bei dir, wir sollten uns auf alle Eventualitäten vorbereiten. Bei der gesellschaftlichen Entwicklung sehe ich da aber ebenfalls einigermaßen schwarz, von daher bleibt zu hoffen, dass es nicht zum Äußersten kommt.
In Anbetracht der nuklearen Fähigkeiten der dann vermutlich beteiligten Kriegsparteien drängt sich zudem die Frage auf, ob man sich darum dann überhaupt noch Gedanken darüber machen müsste...