14.04.2023, 08:44
Zitat:Liegen jemandem Infos über die geflogenen Einsätze und die Erfolgsquote der Su-34 Fullback vor?Das ist ziemlich schwierig sicher zu determinieren. Was man halbwegs sicher sagen kann, ist, dass die Zahl der Einsätze dieses Musters seit grob Oktober 2022 rückläufig sind. Ob das nun aber daran liegt, dass man Reorganisationen vornimmt, lieber Drohnen und Marschflugkörper verschießt oder im rückwärtigen Gebiet neue Einsatztechniken übt (die Einsätze in der ersten Zeit des Ukrainekrieges - sofern man Videos findet - waren fast immer recht normale "bombing runs"), muss abgewartet werden.
Sehr wahrscheinlich spielen die recht hohen Verluste bei diesem doch durchaus teuren Typ eine gewisse Rolle (vermutl. 19 Abschüsse und vier bis fünf "non-combat losses" seit Kriegsbeginn), grob hat man wohl ein Sechstel des Bestandes seit Februar 2022 verloren. Und dies sind natürlich schon Verluste, die sich "bemerkbar" machen bzw. schmerzhaft sind. Bzgl. einer "Erfolgsquote" (wobei die Frage wäre, was damit genau gemeint sein soll - vermutl. abgeschlossene Einsätze?) kann ich leider keine Aussagen treffen, da ich dazu keine Informationen finden kann.
Was interessant ist, wenn die Meldungen stimmen, ist, dass aktuell die Su-34 in der östlichen Ukraine gelegentlich im Doppelpäckchen mit Su-25 auftauchen - d. h. die Su-25 übernimmt den unmittelbaren CAS dicht über dem Boden, während die Su-34 auf Höhe bleibt und nur bei Bedarf eingreift bzw. dann eingreift, wenn sich die Luftverteidigung gezeigt hat, um die Su-25 zu bekämpfen. Ob diese Taktik erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten - in jedem Fall dürften allerdings die Su-25-Verluste steigen, während jene bei den Su-34 überschaubar bleiben dürften. Möglicherweise ist diese Taktik allerdings aus der Not (infolge des Fehlens eines belastbaren SEAD-Konzeptes) geboren, man opfert quasi die "billigeren" Maschinen, nötigt die Ukrainer zum Verfeuern ihrer Luftabwehrbestände bzw. dünnt diese so aus und hält zudem die Su-34 auf halbwegs sicherer Distanz.
Schneemann