22.02.2023, 12:01
(21.02.2023, 12:18)Schneemann schrieb: Was aber frappierend ist, ist diese Defensivdenke. So seltsam es sich für uns heute anhört: Es gibt durchaus recht viele historische Aussagen von deutschen Soldaten, die 1941 im Rahmen von "Barbarossa" gen Russland zogen und die meinten, sie würden einen Defensivkrieg führen (!) - quasi war das Empfinden, dass man handeln musste, weil ansonsten die Bolschewisten angegriffen hätten (diese Diskussion über Stalins angebliche Angriffsabsicht gab es dann auch noch in der Nachkriegszeit, teils bis in die 1980er Jahre hinein; sie ist heute historisch widerlegt).
Nein, das ist es nicht. Zuletzt hat Bernd Schwipper sehr überzeugend und detailliert die Angriffsabsichten Stalins nachgewiesen. Als ehem. Generalmajor der NVA sicher kein Russenfeind. Ich staune, daß Du der Meinung bist, seit den 80iger Jahren wird darüber nicht mehr diskutiert. Da hast Du einiges nicht verfolgt. Ernsthaft behauptet das nur noch unsere Regierung.
Mich erinnert das an die Kriegsschuld Deutschlands am 1. WK. Wie massiv wurde dies im Nachkriegsdeutschland offiziell vertreten und jeder Kritiker massiv angefeindet. Und heute behaupten dies nur noch wenige.
(21.02.2023, 18:17)Quintus Fabius schrieb: Russland war und ist von Feinden umzingelt welche die russische Welt vernichten wollen, welche die rechtgläubige Orthodoxe Kirche auslöschen wollen, welche das Gute vernichten wollen um die eigenen perversen und degenerierten Abartigkeiten an deren Stelle zu setzen. Man sieht das sehr schön jeden Tag im Staatsfernsehen wenn endlos wieder und wieder über die Woke- und LGBTQIA*SS+ Bewegung im Westen Zeter und Mordio geschrien wird. Das ist nicht einfach nur Propaganda, dass trifft den Nerv vieler einfacher Russen, die diese Dinge von Grund auf hassen und nicht bei sich im Lande wollen. Damit kann man also die Mobilisierten vortrefflich mobilisieren.
Entsprechend glauben viele der Mobilisierten tatsächlich, sie würden hier einen Verteidigungskrieg führen, gegen einen übermächtigen westlichen Feind, der an perfider Hinterlist und Abartigkeit und Russenhass nicht zu übertreffen ist und die Ukrainer auf die Russen gehetzt hat damit sich slawische Brüdervölker gegenseitig vernichten.
Ein vorherrschendes Gefühl bei Soldaten an der Front ist ein Empfinden tiefster Ungerechtigkeit und Hifllosigkeit gegenüber den westlichen Staaten (nicht gegenüber der Ukraine, sondern gegenüber der NATO) und ein immer mehr um sich greifender Hass auf die westlichen Staaten. Da wird gerade jede Menge Sprengstoff für Morgen angelegt der noch allen so richtig um die Ohren fliegen wird, und zwar egal ob Russland verliert oder nicht.
Das ist ja auch der Grund der Rußlandsympathie vieler Deutsche. Rußland steht für ein wertebasiertes System, anders als die westlichen Staaten, die sich den Minderheiten, linken Ideologien und der Massenzuwanderung ergeben haben. Die Eliten setzten dies trotz der Ablehnung in weiten Teilen der Bevölkerung durch, was für Ohnmacht in diesen Teilen und Symphatie für Rußland führt.