08.02.2023, 16:48
@GMP
Schneemann
Zitat:Schneemann, das liegt daran, dass Panzer in den Händen von guten Besatzungen für viel Leid und Tod verantwortlich sind. Kein anderes erdgebundenes Waffensystem strahlt eine derartige Dominanz und Zerstörungspotential aus.Das ist ja das, was mich so irritiert, was aber m. M. n. auch nicht ganz stimmt. Ein Kampfpanzer kann zwar erhebliche Schäden verursachen, Häuser beschießen oder Vorgärten und Autos plattwalzen, aber genau genommen kann ein System MARS II noch viel größere Schäden und höhere Opferzahlen verursachen mit einer einzigen Salve als ein Kampfpanzer mit seinem 120-mm-Glattrohrgeschütz. Aber bei der Lieferung von Werfern und Panzerhaubitzen sowie 10.000nden Richtminen, 35.000 Granaten 155 mm usw. gab es diese Regungen, Ängste, Bedenken, teils auch Pöbeleien etc. im Netz so nicht. Meine Vermutung ist schlicht, dass sich die wenigsten überhaupt darüber bewusst sind (was aber nicht wirklich neu wäre, da sich die wenigsten in ihrer freien Zeit mit militärischen Dingen beschäftigen), welche Feuerkraft bereits deutscherseits geliefert wurde - und dass sie sich aber eben nun am Begriff des "Panzers" erschrecken, abarbeiten und/oder hier eine enorme Eskalation darin sehen. Aber das ist es eben nicht...
Zitat:Mit diplomatischen Bemühungen wäre dieser Konflikt bereits im vergangenen Jahr beendet worden oder zumindest hätten wir einen Waffenstillstand.Dein Wort in Gottes Ohr, aber ich schätze, dass das ein Wunschdenken ist. Von der Krim rede ich mal noch gar nicht. Man kann den Ukrainern nur schwer zumuten, den jetzigen Status Quo hinzunehmen (d. h. die vier annektierten Gebiete im Osten faktisch aufzugeben), das würde Selenskyj zumindest politisch auch nicht überleben. Und Putin könnte sich, wenn er diese vier Gebiete wieder räumen würde, gleich im Klo aufhängen. Und zudem haben wir keinerlei Sicherheit, dass, wenn man sich jetzt einen Waffenstillstand herbeizaubert, nicht beide Seiten diesen zum Aufrüsten und für eine weitere Runde nutzen. Den jetzigen Krieg einzufrieren und einen Waffenstillstand durchzudrücken, wie der alte Kissinger es ja jüngst vorschlug (Link: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/k...-1.5734136), würde keinen Frieden bringen. Oder um Marschall Fochs Aussage von 1919 zum Versailler Vertrag (Es ist ein Waffenstillstand auf 20 Jahre) mal leicht verändert zu bemühen: Das wäre kein Frieden, es wäre ein Waffenstillstand für vielleicht zwei Jahre (und dann könnte es um so blutrünstiger werden).
Schneemann