03.11.2022, 15:48
War ein paar Tage weg...
Reisner - ein Doomer vor dem Herrn.
"[...] Diese Geländegewinne waren bedeutungsvoll und erbrachten messbare Erfolge, es fehlt jedoch nach wie vor der durchschlagende Erfolg. Dies kann nur in einem Zusammenbrechen der russischen Streitkräfte zumindest an einem Frontabschnitt gesehen werden. Die jetzigen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte waren „Siege nach Punkten“. Es gelang zwar Gelände und militärisches Gerät in Besitz zu nehmen, aber nicht tausende russische Gefangene zu machen. Erst Letzteres würde zu einem „K.O.“ bzw. einem Zusammenbrechen führen. [...]"
Klassisches Goalpostmoving. Nachdem keine Gelegenheit ausgelassen wurde ukrainische Offensiven anzuweifeln und an ihnen herumzunörgeln waren sie jetzt icht gut genug, weil sie nich zum unmittelbaren Zusammenbruch geführt haben.
Noch dazu ist es eine Steile These, dass 'tausende' russische Gefangene mehr gesamtstrategische Auswirkungen gehabt hätten oder haben würden. Freilich hätte es den Russen nicht genutzt wenn in Lyman 'über 5000' Mann in Gefangenschaft gegangen wären oder der Rückfall auf Kherson weniger gut funktioniert hätte - wir sind in einem Szenario indem Russland mehrere hundertausend Mann mobilisiert und keine Probleme damit hat monatlich einige Tausend in sinnlosesn Sturmangriffen zu verheizen. Da beendet keine singuläre Offensive den Krieg.
Es ist insofern vermessen, die Ukrainischen Offensiven dahingehend kleinzureden.
"Im Verborgenen versucht die Ukraine noch eine weitere dritte Offensive voranzutreiben. Ein Stoß aus dem Raum ostwärts des Dnepr-Knies bzw. Zaporozhye in Richtung Melitopol und Asowsches Meer. "
Wie führt man denn Offensiven im verborgenen durch? Ich unterstelle hier mal eine unglückliche Formulierung. Jedenfalls wird eine kommende Offensive im Großaum Melitpol-Maruipol vermutet oder ob der gesteigerten Sinnhaftigkeit zumindest angedacht, stattfinden tut da bis zur Stunde aber noch sehr wenig. Aktivitäten beider Seiten haben zugenommen, das ist schon richtig, aber das ging eigentlich schon los als die Kharkiv-Offensive noch am laufen gewesen ist.
Ich würde ich hier vor dem Winter nicht größeren Aktivitäten rechnen.
"Im Donbass und Cherson sind umfangreiche Schanzarbeiten erkennbar. Die Russen sind offensichtlich gekommen, um zu bleiben. Ein Zusammenbruch der Moral ist, trotz aller im Westen gezeigten gegenteiligen Videos, noch nicht erkennbar. Die Teilmobilisierung ist trotz anfänglicher gravierender Missstände angelaufen. Im Dezember und Jänner werden die Masse der Mobilisierten in den Kampfräumen eintreffen und dort das seit Februar bestehende Hauptdefizit der russischen Streitkräfte, den Mangel an Infanterie, ausgleichen. Darauf muss sich die Ukraine über den Winter vorbereiten. "
Die Russen waren in diesem Krieg schon an so manchen Orten um zu bleiben und waren dann wieder weg. Zumeist ganz plötzlich und unerwartet, zur Überraschung aller und ungeachtet aller Waschmaschinen die man sich in Schützengräben gestellt hat.
Ganz gerade aktuell wabern Meldungen von russischen Abzugsbewegungen aus Kherson durch den Äther. Ist halt oft so im Krieg, lange tut sich nichts und die Situation erscheint stabil bis die Dinge doch ganz schnell und überraschend ins rutschen kommen.
Wie soll in diesem Zuammenhang ein 'Zusammebruch der Moral' aussehen ? Dieseits von - ganze Armeen verweigern den Kampf und marschieren auf Moskau? Die Moral russischer Frontverbände ist irgendwo am Minimum. Das heißt nicht, dass man sich nicht wehrt oder angreift, wenn die Alternative Kriegsgericht und Erschießung ist.
Wir sehen übrigens seit Wochen im Raum Bakhmut welchen Effekt das Eintreffen mäßig motivierter, schlecht ausgebildeter und mäßig ausgerüsteter Infanterie so hat. Die Strafeinheiten der Wagner-Truppe leisten für minimale Raumgewinne einen immens hohen Blutzoll. Inwieweit die mobilisierten Kräfte der russischen Armee sich genauso bereitwillig zum Sterben antreten lassen werden wie zwangsrekurieten Strafgefangenen wird man sehen.
Die Mobilisierten werden in jedem Fall nicht den Mangel ausgleichen können, dass die russischen Invasiontstruppen zu wenig Infanterie hatten. Schlicht weil diese Invasionstruppen nicht mehr existieren und das Gros der Verbände die sie hätten auffüllen können zerschlagen wurden.
"Nicht zuletzt der versuchte ukrainische Angriff und die schwere Beschädigung der russischen Brücke über die Straße von Kertsch, ein Symbol russischer Okkupation, hat dazu geführt, dass Russland einen Strategiewechsel vollzog."
BS. Der Raketen- und Drohnenkrieg gegen die Ukrainische Infrastruktur war mindestens Wochen vor dem mutmaßlich ukrainischen Angriff auf die Kertsch-Brücke in Vorbereitung. Nichts weiter als ein zeitlicher Zufall.
"Obwohl sich die Arsenale an russischer Langstrecken Präzisionsmunition, vor allem der Typen 3M14 KALIBR, Kh101 und 9K720 ISKANDER langsam leeren, ist kein Ende der Angriffe in Sicht.
Der ukrainische Generalstab geht davon aus, dass das Potential russischer Marschflugkörper zu über 50% erschöpft ist bzw. dass der verfügbaren ballistischen Raketen bereits unter 20% steht. Russland hat es hier aber durch die Anlieferung iranischer Drohnen vom Typ SHAHED-136 geschafft, sein Momentum aufrechtzuerhalten. "
Man könnte auch feststellen: Die Frequenz russischer Angriffe mit Marschflugkörper ist jenseits der strategischen Schläge im Oktober stark rückläufig und die Shaeds werden abgeschossen wie die Fliegen - und wenn sie mal durchkommen sind die angerichteten Schäden gering und mindestens mittelfristig reparierbar.
Natürlich benötigt die Ukraine weitere Luftabwehrsysteme, es ist aber shcon seit den ersten Angriffen im Oktober absehbar, dass die Drohnen jetzt nicht das größte Problem sind. Iranische ballistische Raketen waren und sind eine ganze andere Hausnummer.
"Trotz des innovativen Einsatzes einer Kombination von „Kamikaze“-Drohnen sowie „Kamikaze“-Booten, erfolgte am Morgen des 31. Oktober eine neuerliche verheerende russische Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine. Die Ukrainer vermeldeten den Abschuss von 44 der 50 abgefeuerten Marschflugkörper. Trotzdem trafen nicht wenige davon, in Kombination mit zusätzlichen Drohnenangriffswellen, Ziele in der Ukraine. "
Festzuhalten: Der absolut überwiegende Teil der Flugkörper wurden abgeschossen, zumindest laut Reisner laut den Ukrainern. Trotzdem war der Angriff nach Reisner 'verheerend'. Warum? Weil einige Flugkörper irgendwo in der Ukraine in irgendetwas eingeschlagen sind und es wohl hübsch gebrannt hat. Aha.
"Es mag einem schwer fallen, dies zu glauben, aber Vieles deutet exakt in diese Richtung. Russland hat ein Potential von 144 Mio. Menschen, davon über 30 Mio. Reservisten. Diesen stehen 35 Mio. Ukrainer gegenüber. Hier erfolgt bereits die fünfte Mobilisierungswelle, d. h. jeder bis zum Alter von 60 Jahren wird eingezogen. "
Es fällt in der Tat schwer das zu glauben. Die Ukraine hat etwas mehr als eine Million Mann unter Waffen und da ist schon der letzte Dorfpolizist mitgerechnet. Von einer totalen Mobilmachung ist man auch hier weit entfernt und der Flaschenhals liegt seit dem Frühjahr dezidiert nicht bei den Köpfen sondern bei der Ausrüstung.
Auf der anderen Seite, natürlich ist auch Russland in der Lage in weiteren Mobilisierungswellen neues Humankapital zu generieren. Die Idee, dass die Herrscher im Kreml den Laden auch dann noch zusammenhalten könnten, wenn auch nur ein Bruchteil der in den Raum geworfenen '30 Millionen Reservisten' (aka hat mal ein AK-47 in der Hand gehalten) in die Ukraine geschicht wird ist und bleibt sehr weit hergeholt.
Oder direkter formuliert: Nein, auch Russland wird keine Millionen zum Großen Opfergang gegen den neuen Satan gen Westen schicken, allerspätestens wenn sie mit ihren T-55s durch sind war es das.
Reisner - ein Doomer vor dem Herrn.
"[...] Diese Geländegewinne waren bedeutungsvoll und erbrachten messbare Erfolge, es fehlt jedoch nach wie vor der durchschlagende Erfolg. Dies kann nur in einem Zusammenbrechen der russischen Streitkräfte zumindest an einem Frontabschnitt gesehen werden. Die jetzigen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte waren „Siege nach Punkten“. Es gelang zwar Gelände und militärisches Gerät in Besitz zu nehmen, aber nicht tausende russische Gefangene zu machen. Erst Letzteres würde zu einem „K.O.“ bzw. einem Zusammenbrechen führen. [...]"
Klassisches Goalpostmoving. Nachdem keine Gelegenheit ausgelassen wurde ukrainische Offensiven anzuweifeln und an ihnen herumzunörgeln waren sie jetzt icht gut genug, weil sie nich zum unmittelbaren Zusammenbruch geführt haben.
Noch dazu ist es eine Steile These, dass 'tausende' russische Gefangene mehr gesamtstrategische Auswirkungen gehabt hätten oder haben würden. Freilich hätte es den Russen nicht genutzt wenn in Lyman 'über 5000' Mann in Gefangenschaft gegangen wären oder der Rückfall auf Kherson weniger gut funktioniert hätte - wir sind in einem Szenario indem Russland mehrere hundertausend Mann mobilisiert und keine Probleme damit hat monatlich einige Tausend in sinnlosesn Sturmangriffen zu verheizen. Da beendet keine singuläre Offensive den Krieg.
Es ist insofern vermessen, die Ukrainischen Offensiven dahingehend kleinzureden.
"Im Verborgenen versucht die Ukraine noch eine weitere dritte Offensive voranzutreiben. Ein Stoß aus dem Raum ostwärts des Dnepr-Knies bzw. Zaporozhye in Richtung Melitopol und Asowsches Meer. "
Wie führt man denn Offensiven im verborgenen durch? Ich unterstelle hier mal eine unglückliche Formulierung. Jedenfalls wird eine kommende Offensive im Großaum Melitpol-Maruipol vermutet oder ob der gesteigerten Sinnhaftigkeit zumindest angedacht, stattfinden tut da bis zur Stunde aber noch sehr wenig. Aktivitäten beider Seiten haben zugenommen, das ist schon richtig, aber das ging eigentlich schon los als die Kharkiv-Offensive noch am laufen gewesen ist.
Ich würde ich hier vor dem Winter nicht größeren Aktivitäten rechnen.
"Im Donbass und Cherson sind umfangreiche Schanzarbeiten erkennbar. Die Russen sind offensichtlich gekommen, um zu bleiben. Ein Zusammenbruch der Moral ist, trotz aller im Westen gezeigten gegenteiligen Videos, noch nicht erkennbar. Die Teilmobilisierung ist trotz anfänglicher gravierender Missstände angelaufen. Im Dezember und Jänner werden die Masse der Mobilisierten in den Kampfräumen eintreffen und dort das seit Februar bestehende Hauptdefizit der russischen Streitkräfte, den Mangel an Infanterie, ausgleichen. Darauf muss sich die Ukraine über den Winter vorbereiten. "
Die Russen waren in diesem Krieg schon an so manchen Orten um zu bleiben und waren dann wieder weg. Zumeist ganz plötzlich und unerwartet, zur Überraschung aller und ungeachtet aller Waschmaschinen die man sich in Schützengräben gestellt hat.
Ganz gerade aktuell wabern Meldungen von russischen Abzugsbewegungen aus Kherson durch den Äther. Ist halt oft so im Krieg, lange tut sich nichts und die Situation erscheint stabil bis die Dinge doch ganz schnell und überraschend ins rutschen kommen.
Wie soll in diesem Zuammenhang ein 'Zusammebruch der Moral' aussehen ? Dieseits von - ganze Armeen verweigern den Kampf und marschieren auf Moskau? Die Moral russischer Frontverbände ist irgendwo am Minimum. Das heißt nicht, dass man sich nicht wehrt oder angreift, wenn die Alternative Kriegsgericht und Erschießung ist.
Wir sehen übrigens seit Wochen im Raum Bakhmut welchen Effekt das Eintreffen mäßig motivierter, schlecht ausgebildeter und mäßig ausgerüsteter Infanterie so hat. Die Strafeinheiten der Wagner-Truppe leisten für minimale Raumgewinne einen immens hohen Blutzoll. Inwieweit die mobilisierten Kräfte der russischen Armee sich genauso bereitwillig zum Sterben antreten lassen werden wie zwangsrekurieten Strafgefangenen wird man sehen.
Die Mobilisierten werden in jedem Fall nicht den Mangel ausgleichen können, dass die russischen Invasiontstruppen zu wenig Infanterie hatten. Schlicht weil diese Invasionstruppen nicht mehr existieren und das Gros der Verbände die sie hätten auffüllen können zerschlagen wurden.
"Nicht zuletzt der versuchte ukrainische Angriff und die schwere Beschädigung der russischen Brücke über die Straße von Kertsch, ein Symbol russischer Okkupation, hat dazu geführt, dass Russland einen Strategiewechsel vollzog."
BS. Der Raketen- und Drohnenkrieg gegen die Ukrainische Infrastruktur war mindestens Wochen vor dem mutmaßlich ukrainischen Angriff auf die Kertsch-Brücke in Vorbereitung. Nichts weiter als ein zeitlicher Zufall.
"Obwohl sich die Arsenale an russischer Langstrecken Präzisionsmunition, vor allem der Typen 3M14 KALIBR, Kh101 und 9K720 ISKANDER langsam leeren, ist kein Ende der Angriffe in Sicht.
Der ukrainische Generalstab geht davon aus, dass das Potential russischer Marschflugkörper zu über 50% erschöpft ist bzw. dass der verfügbaren ballistischen Raketen bereits unter 20% steht. Russland hat es hier aber durch die Anlieferung iranischer Drohnen vom Typ SHAHED-136 geschafft, sein Momentum aufrechtzuerhalten. "
Man könnte auch feststellen: Die Frequenz russischer Angriffe mit Marschflugkörper ist jenseits der strategischen Schläge im Oktober stark rückläufig und die Shaeds werden abgeschossen wie die Fliegen - und wenn sie mal durchkommen sind die angerichteten Schäden gering und mindestens mittelfristig reparierbar.
Natürlich benötigt die Ukraine weitere Luftabwehrsysteme, es ist aber shcon seit den ersten Angriffen im Oktober absehbar, dass die Drohnen jetzt nicht das größte Problem sind. Iranische ballistische Raketen waren und sind eine ganze andere Hausnummer.
"Trotz des innovativen Einsatzes einer Kombination von „Kamikaze“-Drohnen sowie „Kamikaze“-Booten, erfolgte am Morgen des 31. Oktober eine neuerliche verheerende russische Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine. Die Ukrainer vermeldeten den Abschuss von 44 der 50 abgefeuerten Marschflugkörper. Trotzdem trafen nicht wenige davon, in Kombination mit zusätzlichen Drohnenangriffswellen, Ziele in der Ukraine. "
Festzuhalten: Der absolut überwiegende Teil der Flugkörper wurden abgeschossen, zumindest laut Reisner laut den Ukrainern. Trotzdem war der Angriff nach Reisner 'verheerend'. Warum? Weil einige Flugkörper irgendwo in der Ukraine in irgendetwas eingeschlagen sind und es wohl hübsch gebrannt hat. Aha.
"Es mag einem schwer fallen, dies zu glauben, aber Vieles deutet exakt in diese Richtung. Russland hat ein Potential von 144 Mio. Menschen, davon über 30 Mio. Reservisten. Diesen stehen 35 Mio. Ukrainer gegenüber. Hier erfolgt bereits die fünfte Mobilisierungswelle, d. h. jeder bis zum Alter von 60 Jahren wird eingezogen. "
Es fällt in der Tat schwer das zu glauben. Die Ukraine hat etwas mehr als eine Million Mann unter Waffen und da ist schon der letzte Dorfpolizist mitgerechnet. Von einer totalen Mobilmachung ist man auch hier weit entfernt und der Flaschenhals liegt seit dem Frühjahr dezidiert nicht bei den Köpfen sondern bei der Ausrüstung.
Auf der anderen Seite, natürlich ist auch Russland in der Lage in weiteren Mobilisierungswellen neues Humankapital zu generieren. Die Idee, dass die Herrscher im Kreml den Laden auch dann noch zusammenhalten könnten, wenn auch nur ein Bruchteil der in den Raum geworfenen '30 Millionen Reservisten' (aka hat mal ein AK-47 in der Hand gehalten) in die Ukraine geschicht wird ist und bleibt sehr weit hergeholt.
Oder direkter formuliert: Nein, auch Russland wird keine Millionen zum Großen Opfergang gegen den neuen Satan gen Westen schicken, allerspätestens wenn sie mit ihren T-55s durch sind war es das.