17.10.2022, 21:37
Die Annahme dass Russland überall einfach nur Dekaden hinterher hinkt stimmt in etlichen Bereichen nicht. Rein theoretisch wäre die Technologie durchaus vorhanden. Das ganze System in Russland ist aber derart dysfunktional (in jedem Aspekt) dass die Russen aktuell äußerte Mühe haben irgend etwas wirklich voran zu bringen. Und entsprechend zehren sie von Arsenalen veralteter Technologie, einfach weil das Gesamtsystem derart von extremster Korruption und völlig dysfunktionalen Prozessen zerfressen ist. Und die Auswirkungen davon betreffen sowohl die Qualität als auch die Quantität.
Daher ist es meine Vermutung, dass der Iran als Teil der Bezahlung für die gelieferten Drohnen umgekehrt russische Militärtechnologie erhält, denn obwohl diese in bestimmten Aspekten hinterher hinkt, ist sie immer noch in etlichen Aspekten fortschrittlicher als die des Iran selbst. Entsprechend ist es meine These, dass hier jetzt als Folge dieser Kooperation ein Technologiefluss von Russland in den Iran erfolgen wird, welcher schlussendlich den Iran militärisch (relativ gesehen) stärken wird.
Im weiteren ist der jeweils neueste Stand der Technik nicht zwingend das beste und geeignetste im Krieg. Es gibt dazu spezifische Untersuchungen, für einen Einsteig kann ich hier das Buch Military Power von Biddle empfehlen. Dass die russische Militärtechnologie also in bestimmten Aspekten nicht auf dem neuesten Stand ist, müsste kein Nachteil sein, es könnte sogar - wenn die Russen es denn richtig anstellen würden - sogar ein Vorteil sein. Die Überbetonung / die zu hohe Gewichtung der Technologie, spezifischer noch des jeweils neuesten technisch machbaren ist meiner Ansicht nach sogar eine gewisse Fehlentwicklung in den westlichen Armeen. Und umgekehrt könnte Russland sich rein theoretisch gerade auch aufgrund seines militärisch querschnittlich niedrigeren Technologieniveaus auch schneller wieder militärisch erholen, deutlich schneller ernsthaft militärisch aufrüsten und dann selbst bei einer Niederlage jetzt in wenigen Jahren schon einen weiteren, und dann deutlich ernsthafteren Revanchekrieg führen.
Der Grund warum Russland aktuell derartige militärische Probleme hat liegt jedenfalls nicht am technologischen Niveau seiner Militärtechnologie, sondern hat ganz andere Gründe. Man muss dass wie schon angerissen sogar umdrehen: die exakt gleichen Gründe sind die Ursache für dieses technologische Hinterherhinken.
Aber selbst mit dem was real ist, hätte Russland die Ukraine besiegen und vollständig erobern können. Auch wenn das jetzt viele im Nachhinein nicht mehr sehen wollen, die Ukraine hätte diesen Krieg schon vor Monaten mit Leichtigkeit verlieren können. Da ist ein sehr umfangreiches Faktorenbündel zusammen gekommen, damit es zu dem derzeitigen Zustand kam.
Beschließend: auch wenn ich - inzwischen nachweislich - dazu neigte die Russen zu überschätzen, und aufgrund dessen vorliegende Informationen falsch interpretiert hatte, so bin ich dennoch der Überzeugung, dass man nur dringendst davor warnen sollte irgendeinen Feind jemals zu unterschätzen! Man sollte allein schon aus "buchhalterischer Vorsicht" von einem Gegner ausgehen, der deutlich besser ist als es der Gegner dann real sein mag.
Insbesondere aber eine solche eigene Aufrüstung über das eigentlich real notwendige hinaus meiner Meinung nach absolut wesentlich für eine glaubhafte konventionelle Abschreckung. Wenn man nur das vorhält, was exakt notwendig ist, so kann dies in vielen Fällen für die Frage der Abschreckung unzureichend sein. Die Überlegenheit muss für diese also exemplarisch sein.
Daher ist es meine Vermutung, dass der Iran als Teil der Bezahlung für die gelieferten Drohnen umgekehrt russische Militärtechnologie erhält, denn obwohl diese in bestimmten Aspekten hinterher hinkt, ist sie immer noch in etlichen Aspekten fortschrittlicher als die des Iran selbst. Entsprechend ist es meine These, dass hier jetzt als Folge dieser Kooperation ein Technologiefluss von Russland in den Iran erfolgen wird, welcher schlussendlich den Iran militärisch (relativ gesehen) stärken wird.
Im weiteren ist der jeweils neueste Stand der Technik nicht zwingend das beste und geeignetste im Krieg. Es gibt dazu spezifische Untersuchungen, für einen Einsteig kann ich hier das Buch Military Power von Biddle empfehlen. Dass die russische Militärtechnologie also in bestimmten Aspekten nicht auf dem neuesten Stand ist, müsste kein Nachteil sein, es könnte sogar - wenn die Russen es denn richtig anstellen würden - sogar ein Vorteil sein. Die Überbetonung / die zu hohe Gewichtung der Technologie, spezifischer noch des jeweils neuesten technisch machbaren ist meiner Ansicht nach sogar eine gewisse Fehlentwicklung in den westlichen Armeen. Und umgekehrt könnte Russland sich rein theoretisch gerade auch aufgrund seines militärisch querschnittlich niedrigeren Technologieniveaus auch schneller wieder militärisch erholen, deutlich schneller ernsthaft militärisch aufrüsten und dann selbst bei einer Niederlage jetzt in wenigen Jahren schon einen weiteren, und dann deutlich ernsthafteren Revanchekrieg führen.
Der Grund warum Russland aktuell derartige militärische Probleme hat liegt jedenfalls nicht am technologischen Niveau seiner Militärtechnologie, sondern hat ganz andere Gründe. Man muss dass wie schon angerissen sogar umdrehen: die exakt gleichen Gründe sind die Ursache für dieses technologische Hinterherhinken.
Aber selbst mit dem was real ist, hätte Russland die Ukraine besiegen und vollständig erobern können. Auch wenn das jetzt viele im Nachhinein nicht mehr sehen wollen, die Ukraine hätte diesen Krieg schon vor Monaten mit Leichtigkeit verlieren können. Da ist ein sehr umfangreiches Faktorenbündel zusammen gekommen, damit es zu dem derzeitigen Zustand kam.
Beschließend: auch wenn ich - inzwischen nachweislich - dazu neigte die Russen zu überschätzen, und aufgrund dessen vorliegende Informationen falsch interpretiert hatte, so bin ich dennoch der Überzeugung, dass man nur dringendst davor warnen sollte irgendeinen Feind jemals zu unterschätzen! Man sollte allein schon aus "buchhalterischer Vorsicht" von einem Gegner ausgehen, der deutlich besser ist als es der Gegner dann real sein mag.
Insbesondere aber eine solche eigene Aufrüstung über das eigentlich real notwendige hinaus meiner Meinung nach absolut wesentlich für eine glaubhafte konventionelle Abschreckung. Wenn man nur das vorhält, was exakt notwendig ist, so kann dies in vielen Fällen für die Frage der Abschreckung unzureichend sein. Die Überlegenheit muss für diese also exemplarisch sein.