14.10.2022, 15:54
Ohne nun zu sehr orakeln zu wollen: Wenn die Russen ihre Linien nach und nach stabilisieren, wenngleich auch unter schweren Verlusten von 20.000, 30.000 oder mehr Soldaten (was aber bei 300.000 Reservisten ihnen wohl egal wäre), wenn die innenpolitische Lage in Russland nicht ins völlige Durcheinander oder einen wirren Machtwechsel kippt, wenn die Ukrainer Starlink verlieren und im Winter nicht mehr groß vorankommen, wenn es die Russen halbwegs schaffen, ihren korrupten Saustall aufzuräumen und die Reserven einigermaßen auszustatten (auch wenn es kaum mehr das modernste Gerät sein dürfte) und zu trainieren - dann...möglicherweise, könnten sie im Frühjahr nächsten Jahres nochmals zur Gegenoffensive antreten. Okay, es sind viele "Wenn's" in der Rechnung, aber ich habe das Gefühl, dass diese Sache noch nicht ganz durchgefochten ist, trotz des aktuell desolaten und moralisch viertklassigen Zustandes der Russen. Die russische Armee war für Überraschungen immer schon gut - übrigens einerseits im völligen Versagen (wie wir aktuell sehen) wie auch andererseits im unerwarteten Erfolg...
Und umgekehrt sind die Ukrainer natürlich hochmotiviert, aber auch sie haben dennoch Verluste, die es zu ersetzen gilt. Und deswegen sollten sie sich jetzt langsam zurücknehmen, Reserven hegen und pflegen und die zurückeroberten Gebiete konsolidieren. Verausgaben sie sich jetzt, wird es im Frühjahr umso schwieriger. Hinzu kommt, dass die Ukrainer alleine zwar bei ihrem Gegenangriff vermutlich an die 300+ fahr- und brauchbare Panzer - sowjetische Typen, die sie eh also kennen sollten - erbeutet haben, aber (gerüchteweise) nur rund 100 spontan einsetzen konnten, weil ihnen entweder ausgebildete Besatzungen oder die Wartung fehlte. D. h. so dick ist deren Personaldecke auch nicht, auch die Logistik ist bereits mehr als überlastet, irgendwelche raschen Vorstöße mit Jeeps hin oder her. Und wenn ihnen jetzt noch Starlink abhanden kommen sollte, dann würde es im wahrsten Sinne des Wortes wohl "dunkel" werden und diese flinken Technical-Aktionen hätten auch erhebliche Schwierigkeiten in der Koordination.
Gut denkbar also, dass wir im Frühjahr '23 die "zweite Runde" sehen - mal schauen, welcher "Experte" dann in der Schlammphase im März angreift - und dass dann die Karten doch wieder neu gemischt werden. Übrigens auch ohne Atomwaffen, denn es könnte konventionell durchaus noch spannend bleiben.
Schneemann
Und umgekehrt sind die Ukrainer natürlich hochmotiviert, aber auch sie haben dennoch Verluste, die es zu ersetzen gilt. Und deswegen sollten sie sich jetzt langsam zurücknehmen, Reserven hegen und pflegen und die zurückeroberten Gebiete konsolidieren. Verausgaben sie sich jetzt, wird es im Frühjahr umso schwieriger. Hinzu kommt, dass die Ukrainer alleine zwar bei ihrem Gegenangriff vermutlich an die 300+ fahr- und brauchbare Panzer - sowjetische Typen, die sie eh also kennen sollten - erbeutet haben, aber (gerüchteweise) nur rund 100 spontan einsetzen konnten, weil ihnen entweder ausgebildete Besatzungen oder die Wartung fehlte. D. h. so dick ist deren Personaldecke auch nicht, auch die Logistik ist bereits mehr als überlastet, irgendwelche raschen Vorstöße mit Jeeps hin oder her. Und wenn ihnen jetzt noch Starlink abhanden kommen sollte, dann würde es im wahrsten Sinne des Wortes wohl "dunkel" werden und diese flinken Technical-Aktionen hätten auch erhebliche Schwierigkeiten in der Koordination.
Gut denkbar also, dass wir im Frühjahr '23 die "zweite Runde" sehen - mal schauen, welcher "Experte" dann in der Schlammphase im März angreift - und dass dann die Karten doch wieder neu gemischt werden. Übrigens auch ohne Atomwaffen, denn es könnte konventionell durchaus noch spannend bleiben.
Schneemann