09.10.2022, 15:10
Schneemann:
Wenn du mit vorangegangene Kriege nun russische Kriege meinst: absolut nicht. Die Russen kämpfen in der Ukraine hier und heute zurückhaltender, teilweise deutlich zurückhaltender als in Tschetschenien oder in Syrien. Gerade der Vergleich mit Tschetschenien zeigt auf, wie extrem kass die russische Armee wüten kann, da sind alle bisherigen Tagen in der Ukraine noch harmlos im Vergleich. Auch in Georigen wurde ganz genau so rummarodiert. Der Westen hat all diese Greuel nur einfach völlig ignoriert, traf ja nur irgendwelche Tschetschenen oder Syrer. Und Wagner hat de facto mit seinem Auftreten in Afrika auch nur ein Verbrechen nach dem anderen angehäuft.
Von daher ist das russische Verhalten im Krieg hier in der Ukraine wie eh und je. Es ist keineswegs anders oder neu.
Militärische Disziplin zeigt sich nicht zwingend in der Abwesenheit von Greueltaten (siehe kaiserlich japanische Armee im Zweiten Weltkrieg) und wie ich es schon schrieb, sind Disziplin und Gehorsam ebenfalls ganz verschiedene Dinge. Die russischen Soldaten sind querschnittlich extrem gehorsam, aber zugleich extrem undiszipliniert.
Der wichtigste Aspekt dürfte der extreme Mangel an Professionalität sein. Die russische Armee ist höchstgradig unprofessionell. Wenn dann seitens der Führung (aus welchen Gründen auch immer) die Kontrolle in bestimmten Bereichen zusammen bricht, dann bricht sich automatisch dieses Banditentum Bahn.
Dazu kommt noch, dass die russische Gesellschaft an sich kulturell hochgradig gewaltätig ist und Gewalt gegen Menschen dort an sich nicht negativ gesehen wird, sondern ein positiv besetzter Wert ist. Dazu kommt noch der extreme Ausmaße annehmende Alkoholmissbrauch, der sich selbst wenn die Truppen mal vorübergehend nüchtern sind durch Jahrelanges Treiben auf die Hirnstrukturen selbst auswirkt, und auch auf die ganze Gesellschaft (Familienverhältnisse, Sozialisierung, Gewalt in den Familien usw). Noch darüber hinaus ist gerade eben das russische Heer kein Querschnitt der Bevölkerung. In der russischen Armee dienen weit überproportional Soldaten aus extrem armen und dysfunktionalen Familien, weit überproportinal Gewaltkriminelle und weit überproportional Randgruppen.
Zitat:Generell ist es aber so, dass das Verhalten der russischen Armee bzgl. Übergriffen und Kriegsverbrechen auch für "russische Verhältnisse" - und der Ruf, der den Russen vorauseilt, ist nicht immer der freundlichste - im negativen Sinne deutlich über dem von anderen, vorangegangenen Kriegen liegt.
Wenn du mit vorangegangene Kriege nun russische Kriege meinst: absolut nicht. Die Russen kämpfen in der Ukraine hier und heute zurückhaltender, teilweise deutlich zurückhaltender als in Tschetschenien oder in Syrien. Gerade der Vergleich mit Tschetschenien zeigt auf, wie extrem kass die russische Armee wüten kann, da sind alle bisherigen Tagen in der Ukraine noch harmlos im Vergleich. Auch in Georigen wurde ganz genau so rummarodiert. Der Westen hat all diese Greuel nur einfach völlig ignoriert, traf ja nur irgendwelche Tschetschenen oder Syrer. Und Wagner hat de facto mit seinem Auftreten in Afrika auch nur ein Verbrechen nach dem anderen angehäuft.
Von daher ist das russische Verhalten im Krieg hier in der Ukraine wie eh und je. Es ist keineswegs anders oder neu.
Zitat:Und das war in einer Armee, die als diszipliniert galt - zumindest hatte sie eher den Ruf einer disziplinierten Truppe inne als die Russen.
Militärische Disziplin zeigt sich nicht zwingend in der Abwesenheit von Greueltaten (siehe kaiserlich japanische Armee im Zweiten Weltkrieg) und wie ich es schon schrieb, sind Disziplin und Gehorsam ebenfalls ganz verschiedene Dinge. Die russischen Soldaten sind querschnittlich extrem gehorsam, aber zugleich extrem undiszipliniert.
Der wichtigste Aspekt dürfte der extreme Mangel an Professionalität sein. Die russische Armee ist höchstgradig unprofessionell. Wenn dann seitens der Führung (aus welchen Gründen auch immer) die Kontrolle in bestimmten Bereichen zusammen bricht, dann bricht sich automatisch dieses Banditentum Bahn.
Dazu kommt noch, dass die russische Gesellschaft an sich kulturell hochgradig gewaltätig ist und Gewalt gegen Menschen dort an sich nicht negativ gesehen wird, sondern ein positiv besetzter Wert ist. Dazu kommt noch der extreme Ausmaße annehmende Alkoholmissbrauch, der sich selbst wenn die Truppen mal vorübergehend nüchtern sind durch Jahrelanges Treiben auf die Hirnstrukturen selbst auswirkt, und auch auf die ganze Gesellschaft (Familienverhältnisse, Sozialisierung, Gewalt in den Familien usw). Noch darüber hinaus ist gerade eben das russische Heer kein Querschnitt der Bevölkerung. In der russischen Armee dienen weit überproportional Soldaten aus extrem armen und dysfunktionalen Familien, weit überproportinal Gewaltkriminelle und weit überproportional Randgruppen.