01.09.2022, 12:36
(01.09.2022, 08:19)Schneemann schrieb: Also ich bin mir da nicht mal so sicher. Dass man Kritik an der Zähigkeit, mit der manche Lieferungen vonstatten gingen, äußern kann, ist sicherlich teils richtig (nicht allerdings am Umfang). Gleichwohl denke ich, dass einige hundert MBT in den ersten Wochen des Konfliktes nicht wirklich was bewirkt hätten, da auch die Russen in dieser Zeit (bis grob Mai) mit unpassierbaren Wegen und Feldern bzw. Schlamm zu kämpfen hatten - die Bilder von T-80, die bis zum Turm weggesackt waren, sind ja bekannt.
Es geht nicht um einen Einsatz in den ersten Wochen des Konflikts sondern um den Lieferbeginn. Wenn man - wie von mir damals gefordert - die Ukrainer ab dem Frühjahr im erheblichen Umfang mit westlichen Kampfpanzern ausgestattet und an ihnen ausgebildet hätte wäre es jetzt möglich gewesen dieser Offensive viel größeren Schwung zu verleihen.
Wenn es überhaupt dazu gekommen wäre und die ersten entsprechend ausgerüsteten Verbände nicht schon im Juni/Juli eine Entscheidung im Süden vor dem Eintreffen der russischen Verstärkungen hätten erzwingen können.
Diese Gekleckere mit den letzten abgehalfterten Sowjetkisten aus Osteuropa taugt nur als Notnagel und kann den Krieg nicht im positiven Sinne entscheiden. Dafür waren die Reserven schlicht zu gering. Wenn der Krieg weitergehen soll wird man längerfristig eh nicht umhin kommen diese heilige Kuh des Diplomatischen Parketts zu schlachten und viel kompromissloser westliches Gerät einführen. Und ist man dazu nicht gewillt kann man sich den nächsten Winter gleich sparen und sofort in Verhandlungen mit Russland eintreten. Mit dem jetzigen Kräfteverhältnis und Materialeinsatz aus dem Westen wird sich so schließlich nichts mehr entscheidend tun.