31.08.2022, 23:17
(31.08.2022, 22:36)Quintus Fabius schrieb: Broensen:
Kherson ist im Süden DER Logistik-Knotenpunkt der Russen, von dort kommt der Gros der Artillerie-Munition in diesem Gebiet bzw. diese wird exakt dort gelagert und von dort distributiert, gerade eben weil man sie dort inmitten der Zivilbevölkerung dem feindlichen Zugriff eher entziehen kann.
Aber die Munition wird nicht vor Ort hergestellt, sondern muss zu diesem Knotenpunkt gebracht werden. Insofern wäre es durchaus von Relevanz wenn die Ukrainer durch Himars etc. diesen Nachschub zum Erliegen bringen könnten. Allerdings wäre meine Vermutung dass die russische Armee über Alternativen verfügt und nicht zwangsweise auf die nun zerstörten Brücken angewiesen ist. Es gibt auch weitere Punkte die aus allgemeinen Erwägungen gegen einen ukr. Offensiverfolg sprechen. Das Terrain in Verbindung mit der faktischen Lufthoheit Rußlands wäre hier zu nennen, auch wenn diese Lufthoheit bisher eher selten zum Tragen kam. Weiterhin konnte sich auf diese Offensive lange vorbereitet werden, ob diese Zeit natürlich sinnvoll genutzt wurde steht auf einem anderen Blatt. Strategisch betrachtet bietet die Offensive tatsächlich die Möglichkeit das Blatt quasi zu wenden, aber auf der anderen Seite besteht ein hohes Risiko dass sie scheitert und dann mit hohen Verlusten an Mensch und Material einhergeht ohne einen strategischen Nutzen daraus ziehen zu können. Ob es aus ukr. Sicht sinnvoll ist so eine Vorentscheidung zu erzwingen ist durchaus eine berechtigte Frage.