06.05.2022, 02:44
Sehr geschätzter @Nightwatch,
ich möchte hier einiges einwenden und mir liegt dabei nur daran die auffällig vielen Vorannahmen zu adressieren. Keine Kritik an Dich, aber echte Spitzen gegen die bloßen Annahmen, die wie Substanzielles daherkommen:
Denselben Satz kannst Du auch über das ukrainische Potential sagen und er wäre immer noch wahr. Seit dem Tag 1 siehst Du wie jeder andere auch nur, was Du sehen sollst.
Das Gegenteil ist richtig. Es wird immer noch gerätselt, warum die russ. Seite derart fahrlässig unterbemannt angesetzt hat.
Ja, jetzt siehst Du das. Man zeigt es Dir ja so.
Für die übliche Vorgehensweise der russ. Seite ist das ein passabler Startpunkt. Welchen Sinn hat das Wort "irgendwelche" in dem Satz?
Doch, darin liegt doch der Vorteil. Nicht von sich aus, aber nach einer kurzen Vorbereitung. Unterhalb eines Zugskommandanten werden dort ohnehin keine taktischen Problemstellungen diskutiert.
Oh ja! Hier sind wir völlig einer Meinung. Aber wäre das dann noch "the russian way of life"?
Hast Du aus meinen Zeilen wirklich den Untergang der Ukraine rausgelesen?
Klar, auch das. Und natürlich ist auch das ein Zeitfresser, kein Zweifel.
Du gehst halt davon aus. Die Ukrainer hoffen's, gehen aber nicht davon aus. Die bereiten sich auf einen gefährlicheren Gegner vor, nicht auf einen ungefährlicheren. Im Übrigen haben die Russen nach der Sowjetära nicht aufgehört zu produzieren und einzumotten.
Meinst Du damit, daß es Dich wundern würde, wenn sie nach einer Großmobilmachung eine größere Truppenzahl zusammenbekämen als sie Februar schon hatten?
Keine Motivation, geringere Ausbildung, teilweise antiquarisch ausgerüstet ... Wie gesagt, das magst Du wohl annehmen. Die Ukrainer werden sich bestimmt nicht darauf verlassen. Das ist meine Annahme.
Das ist deren "ausgewiesene" Doktrin, lieber Nightwatch!! Ich würde nur gerne das letzte Wort austauschen. Schreib "will", nicht "wird".
Was macht es denn so zweifelhaft, daß Du es mir entgegenhältst?
Nun ....
Nun ....
Nach russ. Rechnung werden die Verluste mit einem adäquaten Personal- und Materialansatz abnehmen. Nach russ. Lehre gibt es sehr wohl so etwas wie "akzeptable Verluste". Wir können nicht wissen, wer was wovon in welchem Ausmaß tragen kann. Und die bekannte Leidensfähigkeit des Russen macht es noch unsicherer.
ich möchte hier einiges einwenden und mir liegt dabei nur daran die auffällig vielen Vorannahmen zu adressieren. Keine Kritik an Dich, aber echte Spitzen gegen die bloßen Annahmen, die wie Substanzielles daherkommen:
Zitat:... ich sehe seit Tag 1 dieses Krieges wie das russische ‚Potential‘ vor dem ukrainischen Widerstand zergeht wie Eis in der Sonne.
Denselben Satz kannst Du auch über das ukrainische Potential sagen und er wäre immer noch wahr. Seit dem Tag 1 siehst Du wie jeder andere auch nur, was Du sehen sollst.
Zitat:Russland ist mit erheblicher personeller und technischer Überlegenheit angetreten
Das Gegenteil ist richtig. Es wird immer noch gerätselt, warum die russ. Seite derart fahrlässig unterbemannt angesetzt hat.
Zitat:Nun sehe ich einen erstarkenden Widerstand mit zunehmender qualitativer Überlegenheit und potentiell enormen personellen Reserven auf der einen Seite ...
Ja, jetzt siehst Du das. Man zeigt es Dir ja so.
Zitat:Mobilisierung heißt, dass irgendwelche jungen Wehrpflichtigen oder Reservisten mit jahrelang zurückliegender Ausbildung herangezogen werden.
Für die übliche Vorgehensweise der russ. Seite ist das ein passabler Startpunkt. Welchen Sinn hat das Wort "irgendwelche" in dem Satz?
Zitat:Selbstredend werden diese keine höhere taktische Kompetenz an den Tag legen können
Doch, darin liegt doch der Vorteil. Nicht von sich aus, aber nach einer kurzen Vorbereitung. Unterhalb eines Zugskommandanten werden dort ohnehin keine taktischen Problemstellungen diskutiert.
Zitat:Eigentlich wäre es nötig die Reservisten einem umfangreichen Trainingsprogramm zuzuführen.
Oh ja! Hier sind wir völlig einer Meinung. Aber wäre das dann noch "the russian way of life"?
Zitat:... resultiert nicht darin, dass in ‚drei Monaten nach Mobilisierung‘ die Ukraine untergeht.
Hast Du aus meinen Zeilen wirklich den Untergang der Ukraine rausgelesen?
Zitat:Mobilisierung heißt, dass eingemottetes Wehrmaterial herangezogen werden muss.
Klar, auch das. Und natürlich ist auch das ein Zeitfresser, kein Zweifel.
Zitat:Ich gehe da mittlerweile eher davon aus, dass der absolute Großteil des seit Sowjetzeiten eingemotteten Materials entweder nicht mehr vorhanden oder zumindest nicht mehr militärisch verwendungsfähig ist.
Du gehst halt davon aus. Die Ukrainer hoffen's, gehen aber nicht davon aus. Die bereiten sich auf einen gefährlicheren Gegner vor, nicht auf einen ungefährlicheren. Im Übrigen haben die Russen nach der Sowjetära nicht aufgehört zu produzieren und einzumotten.
Zitat:Ich würde mich da eher wundern, wenn man durch Mobilisierungen groß mehr erreichen könnte, als die Schlagkraft zu regenerieren mit der man in die Ukraine gezogen ist.
Meinst Du damit, daß es Dich wundern würde, wenn sie nach einer Großmobilmachung eine größere Truppenzahl zusammenbekämen als sie Februar schon hatten?
Zitat:Unterm Strich stehen dann reichlich motivationslose und schlechter ausgebildete Truppen die mit in Teilen antiquarischen Material dort antreten sollen, wo die erste Garde bereits gescheitert ist.
Keine Motivation, geringere Ausbildung, teilweise antiquarisch ausgerüstet ... Wie gesagt, das magst Du wohl annehmen. Die Ukrainer werden sich bestimmt nicht darauf verlassen. Das ist meine Annahme.
Zitat:Dir scheint da vorzuschweben, dass das alles keine größere Rolle spielt weil der Russe den Feind halt zwangsläufig durch schiere Masse erdrücken wird.
Das ist deren "ausgewiesene" Doktrin, lieber Nightwatch!! Ich würde nur gerne das letzte Wort austauschen. Schreib "will", nicht "wird".
Zitat:Dem halte ich entgegen, dass es eben auch zweifelhaft ist, ob auch bei Mobilisierung die kolportierten Massen generiert werden kann
Was macht es denn so zweifelhaft, daß Du es mir entgegenhältst?
Zitat:... die Ukrainer noch mehr als genug Gelände gegen Blut tauschen können
Nun ....
Zitat:... die Ukrainer anders als Wehrmacht anno 1943 dazu auch bereit sind
Nun ....
Zitat:Russland die Verluste die mit diesem Vorgehen einhergehen nicht tragen kann.
Nach russ. Rechnung werden die Verluste mit einem adäquaten Personal- und Materialansatz abnehmen. Nach russ. Lehre gibt es sehr wohl so etwas wie "akzeptable Verluste". Wir können nicht wissen, wer was wovon in welchem Ausmaß tragen kann. Und die bekannte Leidensfähigkeit des Russen macht es noch unsicherer.