29.04.2022, 08:46
lime:
Es gibt sogar bereits ein paar solcher Klagen, bspw. in Großbritannien, welche einfach wegen Nicht-Zuständigkeit abgewiesen wurden. Da die natürlich nicht einfach aufgeben arbeitet man in Engelland jetzt gerade eben (heute) an einem neuen Gesetz welches es ermöglichen wird solche Beschlagnahmen noch einfacher durchzuführen und dem Betroffenen dann keine Chance lässt sein Vermögen zurück zu erhalten.
Lassen wir mal das ganze Rechtsstaat-Gedöns beiseite - auch wenn man nun (wie es gerade zur Zeit geschieht) das ganze rein moralisch-ethisch begründet, muss man sich die Frage gefallen lassen, wo den VOR Kriegsbeginn die ganze Moral und Ethik war ?! Beispielsweise wurden solche Luxusjachten auf deutschen Werften gebaut, kauften die Oligarchen in München die ganzen Luxusläden leer und diente London primär der Waschung von gestohlenen russischen Steuergeldern.
Und jetzt plötzlich....entdeckt man die Moral und Ethik. Was ein Zufall. Es ist diese Heuchelei und Verlogenheit im Westen TM, die noch das viel größere Problem darstellt als die mangelnde Rechtsstaatlichkeit in immer mehr Bereichen.
Und damit man mich klar versteht: ich würde diese sogenannten Oligarchen allesamt vollständig enteignen, und zwar die russischen wie auch die ukrainischen. Um das Geld dem jeweiligen Volk direkt zurück zu geben.
PS: Eine Normalisierung der Beziehungen wird es ohnehin nie mehr geben, der Zug ist abgefahren.
Schneemann:
Das ist meiner Meinung nach der Schlüsselbegriff wenn man den aktuellen Krieg verstehen will. Es wird hier im Westen TM nicht ansatzweise verstanden wie hoch die Russen ihren Kopf tragen, wie sehr sie sich allen anderen überlegen fühlen und wie sehr auch die russischen Minderheiten in neuen Staaten um Russland herum sich der jeweiligen Bevölkerung dieser Staaten grenzenlos überlegen fühlen.
Aus diesem Grund lernen sie auch kaum die Sprachen ihrer Nachbarn, weil wozu? Das sind aus ihrer Sicht minderwertige Sprachen und diese Nachbarn haben Russisch zu lernen und sich schlussendlich zu unterwerfen. Das behindert beispielsweise auch massiv die Integration der russischen Minderheit im Baltikum, worin ich ein wenig Einblick habe. Die lernen beispielsweise nur schlecht die jeweiligen baltischen Sprachen, bleiben unter sich, verachten die Balten und dünken sich selbst wunder was und gehen allesamt davon aus, dass sie einfach nur ein wenig ausharren müssen, dann würde Russland das Baltikum wieder besetzen und sie wieder an ihre rechtmässige Stelle setzen.
Das geht so weit, dass russische Senioren im Baltikum ernsthaft darauf warten, dass das Baltikum besetzt wird, (was aus ihrer Sicht nur noch wenige Jahre dauern wird, oder schon bald der Fall sein wird), damit sie dann Renten vom russischen Staat erhalten. So absurd das für uns klingen mag (als ob diese russische Regierung auch nur ansatzweise sich dann um diese Senioren kümmern würde), für viele einfache arme Russen ist das absolut wesentliches Gedankengut.
Meiner Meinung nach durchzieht das die ganze russische Gesellschaft bis in die Eliten hinein. Nun ist es prinzipiell schon richtig, die eigene Kultur und das eigene Volk hochzuhalten, aber daraus darf eben keine Arroganz entstehen. Wahre Überlegenheit zeigt sich vor allem auch in der Erkenntnis der eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten und indem man diese aktiv angeht.
Die Idee, dass Russland sich alle Länder die es einst beherrscht hat binnem kurzen oder langem wieder holen wird, ist älter als Putin. Sie wurde so schon vor Putin in Russland weithin geäußert und hat sich seitdem immer mehr verfestigt. Mit absoluter Selbstverständlichkeit geht man davon aus, dass dies einem zusteht, dass die anderen nichts dagegen tun können und auch nicht tun werden und dass man als Russe nunmal über diese Länder zu herrschen habe.
Deshalb gehe ich auch nicht davon aus, dass dieser Krieg am Verhandlungstisch lösbar ist und er wird auch nicht enden. Umgekehrt kann man die Russen auf gar keinen Fall hier siegen lassen. Diesen Krieg genau auf der richtigen Betriebstemperatur zu betreiben ist aber extrem schwer und meiner Ansicht nach dreht der Westen TM hier aktuell zu weit auf. Vor allem auch aus dem Unverständnis der grundsätzlichen Haltung der meisten Russen gegenüber allen anderen heraus. Wir übertragen einmal mehr unsere Ideen von Logik auf andere, dass kann nur scheitern.
Und hatte ich glatt übersehen - Facilier:
Nein. Die sitzen da auf riesigen Halden - welche aufgrund schlechter Lagerungsbedingungen und allgemeiner Schlamperei und Korruption natürlich nur noch in Anteilen nutzbar sind, aber im Prinzip sind das in bestimmten Bereichen endlose Arsenale. Alles noch aus Sowjetzeiten. Vieles eingesetzte jetzt hätte schon vor Jahren entsorgt werden müssen, nun wird es also im Einsatz entsorgt. Entsprechende "Rohrkrepierer" bzw. die Gefährung eigener Truppen durch überlagertes Militärmaterial interessieren in der russischen Armee niemanden. Beispielsweise hat Strelkov mal vor einiger Zeit darüber geklagt, dass die AK immer wieder Ladehemmungen haben, und zwar dadurch, dass die Munition derart schlecht ist, dass die Patronen nicht zünden. Die Soldaten müssen also dann fortwährend im Gefecht mit einer AK Störungsbeseitigungen durchführen, nicht weil die Waffe selbst dieses Problem hervorruft, sondern wegen falsch gelagerter und völlig kaputter Munition. Das gleiche bei der Artillerie und andernorten.
Es gibt sogar bereits ein paar solcher Klagen, bspw. in Großbritannien, welche einfach wegen Nicht-Zuständigkeit abgewiesen wurden. Da die natürlich nicht einfach aufgeben arbeitet man in Engelland jetzt gerade eben (heute) an einem neuen Gesetz welches es ermöglichen wird solche Beschlagnahmen noch einfacher durchzuführen und dem Betroffenen dann keine Chance lässt sein Vermögen zurück zu erhalten.
Lassen wir mal das ganze Rechtsstaat-Gedöns beiseite - auch wenn man nun (wie es gerade zur Zeit geschieht) das ganze rein moralisch-ethisch begründet, muss man sich die Frage gefallen lassen, wo den VOR Kriegsbeginn die ganze Moral und Ethik war ?! Beispielsweise wurden solche Luxusjachten auf deutschen Werften gebaut, kauften die Oligarchen in München die ganzen Luxusläden leer und diente London primär der Waschung von gestohlenen russischen Steuergeldern.
Und jetzt plötzlich....entdeckt man die Moral und Ethik. Was ein Zufall. Es ist diese Heuchelei und Verlogenheit im Westen TM, die noch das viel größere Problem darstellt als die mangelnde Rechtsstaatlichkeit in immer mehr Bereichen.
Und damit man mich klar versteht: ich würde diese sogenannten Oligarchen allesamt vollständig enteignen, und zwar die russischen wie auch die ukrainischen. Um das Geld dem jeweiligen Volk direkt zurück zu geben.
PS: Eine Normalisierung der Beziehungen wird es ohnehin nie mehr geben, der Zug ist abgefahren.
Schneemann:
Zitat:Überlegenheitsarroganz
Das ist meiner Meinung nach der Schlüsselbegriff wenn man den aktuellen Krieg verstehen will. Es wird hier im Westen TM nicht ansatzweise verstanden wie hoch die Russen ihren Kopf tragen, wie sehr sie sich allen anderen überlegen fühlen und wie sehr auch die russischen Minderheiten in neuen Staaten um Russland herum sich der jeweiligen Bevölkerung dieser Staaten grenzenlos überlegen fühlen.
Aus diesem Grund lernen sie auch kaum die Sprachen ihrer Nachbarn, weil wozu? Das sind aus ihrer Sicht minderwertige Sprachen und diese Nachbarn haben Russisch zu lernen und sich schlussendlich zu unterwerfen. Das behindert beispielsweise auch massiv die Integration der russischen Minderheit im Baltikum, worin ich ein wenig Einblick habe. Die lernen beispielsweise nur schlecht die jeweiligen baltischen Sprachen, bleiben unter sich, verachten die Balten und dünken sich selbst wunder was und gehen allesamt davon aus, dass sie einfach nur ein wenig ausharren müssen, dann würde Russland das Baltikum wieder besetzen und sie wieder an ihre rechtmässige Stelle setzen.
Das geht so weit, dass russische Senioren im Baltikum ernsthaft darauf warten, dass das Baltikum besetzt wird, (was aus ihrer Sicht nur noch wenige Jahre dauern wird, oder schon bald der Fall sein wird), damit sie dann Renten vom russischen Staat erhalten. So absurd das für uns klingen mag (als ob diese russische Regierung auch nur ansatzweise sich dann um diese Senioren kümmern würde), für viele einfache arme Russen ist das absolut wesentliches Gedankengut.
Meiner Meinung nach durchzieht das die ganze russische Gesellschaft bis in die Eliten hinein. Nun ist es prinzipiell schon richtig, die eigene Kultur und das eigene Volk hochzuhalten, aber daraus darf eben keine Arroganz entstehen. Wahre Überlegenheit zeigt sich vor allem auch in der Erkenntnis der eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten und indem man diese aktiv angeht.
Die Idee, dass Russland sich alle Länder die es einst beherrscht hat binnem kurzen oder langem wieder holen wird, ist älter als Putin. Sie wurde so schon vor Putin in Russland weithin geäußert und hat sich seitdem immer mehr verfestigt. Mit absoluter Selbstverständlichkeit geht man davon aus, dass dies einem zusteht, dass die anderen nichts dagegen tun können und auch nicht tun werden und dass man als Russe nunmal über diese Länder zu herrschen habe.
Deshalb gehe ich auch nicht davon aus, dass dieser Krieg am Verhandlungstisch lösbar ist und er wird auch nicht enden. Umgekehrt kann man die Russen auf gar keinen Fall hier siegen lassen. Diesen Krieg genau auf der richtigen Betriebstemperatur zu betreiben ist aber extrem schwer und meiner Ansicht nach dreht der Westen TM hier aktuell zu weit auf. Vor allem auch aus dem Unverständnis der grundsätzlichen Haltung der meisten Russen gegenüber allen anderen heraus. Wir übertragen einmal mehr unsere Ideen von Logik auf andere, dass kann nur scheitern.
Und hatte ich glatt übersehen - Facilier:
Zitat:Wäre es eigentlich denkbar, dass den Russen die Munition in irgendeiner Weise ausgeht (von Präzisions-Munition abgesehen)?
Nein. Die sitzen da auf riesigen Halden - welche aufgrund schlechter Lagerungsbedingungen und allgemeiner Schlamperei und Korruption natürlich nur noch in Anteilen nutzbar sind, aber im Prinzip sind das in bestimmten Bereichen endlose Arsenale. Alles noch aus Sowjetzeiten. Vieles eingesetzte jetzt hätte schon vor Jahren entsorgt werden müssen, nun wird es also im Einsatz entsorgt. Entsprechende "Rohrkrepierer" bzw. die Gefährung eigener Truppen durch überlagertes Militärmaterial interessieren in der russischen Armee niemanden. Beispielsweise hat Strelkov mal vor einiger Zeit darüber geklagt, dass die AK immer wieder Ladehemmungen haben, und zwar dadurch, dass die Munition derart schlecht ist, dass die Patronen nicht zünden. Die Soldaten müssen also dann fortwährend im Gefecht mit einer AK Störungsbeseitigungen durchführen, nicht weil die Waffe selbst dieses Problem hervorruft, sondern wegen falsch gelagerter und völlig kaputter Munition. Das gleiche bei der Artillerie und andernorten.