01.04.2022, 18:40
@Nightwatch
Wenn dem so sein sollte, so ist dies mehr als erstaunlich. Ich rechne dann allerdings den Großteil des Kollapses der enorm schwindenden Moral zu, da die Verluste zwar hoch wirken, aber dennoch eigentlich nicht ausreichen sollten, um eine gesamte Linie zum Einsturz zu bringen. Es ist sehr schwierig, dass alles auseinander zu dividieren - aber ich rechne so: Alleine durch Material- und Personalverluste bedingt, dürfte diese Front um Kiew eigentlich nicht zerfallen; grob gingen wohl an die 300 Panzer und SPWs und 15.000 Mann (Gefallene, Verwundete, Vermisste, Gefangene) dort im Raum Kiew verloren, d. h. wohl grob 20% bis 25% je der Panzerfahrzeuge und Mannschaften, die dort an- und eingesetzt wurden. Das ist vergleichsweise viel, aber im Grunde nicht ausreichend, um eine halbwegs funktionierende Armee zu einer derartigen Flucht zu nötigen.
Zumal das Wetter dort gerade sehr ungünstig für den Bewegungskrieg abseits der Straßen ist. Gut möglich, dass die Ukrainer diese Gegenangriffe mit kleinen, stark bewaffneten Infanterietrupps führen wie einstmals die Finnen im Winterkrieg (nur eben mit deutlich mehr Feuerkraft), was punktuell die Russen in arge Bedrängnis brachte; aber richtige operative Durchbrüche bekomme ich damit eben auch nicht hin - und die Ukrainer bräuchten mit Fahrzeugen den gleichen Boden wie die Russen.
Hieße: Eine sehr große Gefahr bzgl. einer Kesselbildung zu Ungunsten der Russen sehe ich eigentlich noch nicht, eher habe ich die Vermutung, wenn es denn stimmt, was du darlegst hinsichtlich einer Flucht, dass die Moral und die Versorgungslage der Russen derart mies ist, dass sie einfach "innerlich" jeglichen Optimismus und Offensivgeist verloren haben und nach der "Rette sich wer kann!"-Denke handeln (könnten). Aber das ist auch spekulativ von mir. Zumal dazu auch die Absetzbewegungen an sich, trotz viel zurückgelassenem Material, noch durchaus zu koordiniert und geordnet wirken. Das ist meiner Meinung nach keine reine Fluchtbewegung, auch wenn es auf Dorfebene heruntergebrochen durchaus so sein kann und so wirkt. Insofern würde ich persönlich mich wappnen, dass da doch noch was nachkommt...
Aber vielleicht bin ich hinsichtlich Kriegsführung einfach auch nur Pessimist und denke immer, dass der Gegner vielleicht doch noch eine Überraschung parat hat...
Schneemann
Wenn dem so sein sollte, so ist dies mehr als erstaunlich. Ich rechne dann allerdings den Großteil des Kollapses der enorm schwindenden Moral zu, da die Verluste zwar hoch wirken, aber dennoch eigentlich nicht ausreichen sollten, um eine gesamte Linie zum Einsturz zu bringen. Es ist sehr schwierig, dass alles auseinander zu dividieren - aber ich rechne so: Alleine durch Material- und Personalverluste bedingt, dürfte diese Front um Kiew eigentlich nicht zerfallen; grob gingen wohl an die 300 Panzer und SPWs und 15.000 Mann (Gefallene, Verwundete, Vermisste, Gefangene) dort im Raum Kiew verloren, d. h. wohl grob 20% bis 25% je der Panzerfahrzeuge und Mannschaften, die dort an- und eingesetzt wurden. Das ist vergleichsweise viel, aber im Grunde nicht ausreichend, um eine halbwegs funktionierende Armee zu einer derartigen Flucht zu nötigen.
Zumal das Wetter dort gerade sehr ungünstig für den Bewegungskrieg abseits der Straßen ist. Gut möglich, dass die Ukrainer diese Gegenangriffe mit kleinen, stark bewaffneten Infanterietrupps führen wie einstmals die Finnen im Winterkrieg (nur eben mit deutlich mehr Feuerkraft), was punktuell die Russen in arge Bedrängnis brachte; aber richtige operative Durchbrüche bekomme ich damit eben auch nicht hin - und die Ukrainer bräuchten mit Fahrzeugen den gleichen Boden wie die Russen.
Hieße: Eine sehr große Gefahr bzgl. einer Kesselbildung zu Ungunsten der Russen sehe ich eigentlich noch nicht, eher habe ich die Vermutung, wenn es denn stimmt, was du darlegst hinsichtlich einer Flucht, dass die Moral und die Versorgungslage der Russen derart mies ist, dass sie einfach "innerlich" jeglichen Optimismus und Offensivgeist verloren haben und nach der "Rette sich wer kann!"-Denke handeln (könnten). Aber das ist auch spekulativ von mir. Zumal dazu auch die Absetzbewegungen an sich, trotz viel zurückgelassenem Material, noch durchaus zu koordiniert und geordnet wirken. Das ist meiner Meinung nach keine reine Fluchtbewegung, auch wenn es auf Dorfebene heruntergebrochen durchaus so sein kann und so wirkt. Insofern würde ich persönlich mich wappnen, dass da doch noch was nachkommt...
Aber vielleicht bin ich hinsichtlich Kriegsführung einfach auch nur Pessimist und denke immer, dass der Gegner vielleicht doch noch eine Überraschung parat hat...
Schneemann