01.04.2022, 16:34
@Schneemann
Nach meinem Dafürhalten sehen wir den kompletten Zusammenbruch der Nordfront gegen Kiew. Das hat sich abgezeichnet und kommt für mich nicht überraschend.
Ich habe hier schon am Mittwoch vor einer Woche geschrieben, dass die Ukrainer an der Westflanke des Vorstoßes soviel Druck aufbauen, dass eine Einkesselung der Russischen Verbände im Raum Irpin durch Kappung der wenigen Verbindungsstraßen bei Iwankiv über den Teteriw möglich ist und eine Kollabierung der kompletten Nordwestfront möglich ist.
Seit dieser Prognose ist die Lage dort nicht besser geworden, im Gegenteil, die Ukrainer konnten dann auch im Raum Irpin erfolgreiche Gegenstöße setzen und die Speerspitzen der Russen teils um mehrere Kilometer zurückdrängen. Die russischen Vorstoßbemühungen im Raum südwestlich von Irpin fielen parallel in sich zusammen und direkt an der Westseite des Dnjepr stießen die Ukrainer wohl ohne allzu großen Widerstand vor.
Gleichzeitig dann auch anscheinend die Entwicklung um Tschernobyl die es heute in die Massenmedien geschafft hat - was auch immer jetzt da an administrativen Details läuft oder nicht läuft - Fakt ist anscheinend, dass die russischen Einheiten die Region dort nicht halten konnten und zurückgezogen worden (angeblich gemeutert haben). Wenn die Ukrainer gleichzeitig halt vor Iwankiw stehen und die Straße P02 absehbar nicht mehr länger gehalten werden kann, gleichzeitig ein Angriff nördlich von Iwankiw im Bereich des möglichen liegt und Borodjanka zwischen Iwankiw und Irpin schon umkämpft ist, ist die rettende Grenze zu Weißrussland für so manche abgekämpfte Einheit vor Kiew sehr, sehr weit weg.
Östlich von Kiev sah es die Woche dann auch nicht besser aus, die ukrainischen Gegenstöße dort (teils geführt durch westliche Freiwillige) haben die russischen Truppen teils um dutzende Kilometer zurückgeworfen. Das hatte für mich zum Teil eher den Charakter von Aufräumaktionen, viel Kampfeswille war da schon nicht mehr erkennbar (wie seit dem durchrollen an Sumy vorbei eigentlich schon nicht).
Die Lage wird jetzt halt auch den Russen klargeworden sein und irgendwer dort hat anscheinend die nötige Befehlsgewalt zum allgemeinen Rückzug zu blasen. Die Absetzbewegungen laufen da jetzt schon seit gut zwei Tageb. Die russischen Verlautbarungen diese Woche die Geschichte um Kiev jetzt zu beenden (weil warum auch immer) wurden dann auch nicht aus rein politisch-taktischen Gründen lanciert, sondern halt der realen militärischen Verhältnissen vor Ort. Man muss die Katastrophe ja irgendwie verkaufen.
Spannend jetzt wie es weitergeht. Die Ukrainer melden zur Stunde das Iwankiv gefallen ist.
Da stellt sich die Frage . konnten sich alle Russen aus dem Raum Irpin - Hostomel - Bucha absetzen? Würde - zur Stunde - nicht darauf wetten wollen. Eventuell werden wir am Wochenende hunderte, wenn nicht gar tausende russische Soldaten in Gefangenschaft gehen sehen. Wenn sie es (gerade noch) rausgeschafft haben halt nicht. So oder so, die Schlacht um Kiew ist vorbei, die Ukrainer haben sie gewonnen.
Wenn die Russen jetzt meinen sie würden den Krieg gewinnen wenn sie die Einheiten, die es nicht geschafft haben leichte Infanterie vor Kiew zu besiegen, in den Donbas verlegen - viel Erfolg. Die Motivation wird sich in engen Grenzen halten.
Ich empfehle übrigens diesen Twitter-Account:
https://twitter.com/mhmck/with_replies
Völlig pro-ukrainisch natürlich, aber immer mit sehr schnellen Informationen aus der Ukrainischen Bubble, deutlich vor den üblichen OSINT Quellen. Und mit netten Karten.
Nach meinem Dafürhalten sehen wir den kompletten Zusammenbruch der Nordfront gegen Kiew. Das hat sich abgezeichnet und kommt für mich nicht überraschend.
Ich habe hier schon am Mittwoch vor einer Woche geschrieben, dass die Ukrainer an der Westflanke des Vorstoßes soviel Druck aufbauen, dass eine Einkesselung der Russischen Verbände im Raum Irpin durch Kappung der wenigen Verbindungsstraßen bei Iwankiv über den Teteriw möglich ist und eine Kollabierung der kompletten Nordwestfront möglich ist.
Seit dieser Prognose ist die Lage dort nicht besser geworden, im Gegenteil, die Ukrainer konnten dann auch im Raum Irpin erfolgreiche Gegenstöße setzen und die Speerspitzen der Russen teils um mehrere Kilometer zurückdrängen. Die russischen Vorstoßbemühungen im Raum südwestlich von Irpin fielen parallel in sich zusammen und direkt an der Westseite des Dnjepr stießen die Ukrainer wohl ohne allzu großen Widerstand vor.
Gleichzeitig dann auch anscheinend die Entwicklung um Tschernobyl die es heute in die Massenmedien geschafft hat - was auch immer jetzt da an administrativen Details läuft oder nicht läuft - Fakt ist anscheinend, dass die russischen Einheiten die Region dort nicht halten konnten und zurückgezogen worden (angeblich gemeutert haben). Wenn die Ukrainer gleichzeitig halt vor Iwankiw stehen und die Straße P02 absehbar nicht mehr länger gehalten werden kann, gleichzeitig ein Angriff nördlich von Iwankiw im Bereich des möglichen liegt und Borodjanka zwischen Iwankiw und Irpin schon umkämpft ist, ist die rettende Grenze zu Weißrussland für so manche abgekämpfte Einheit vor Kiew sehr, sehr weit weg.
Östlich von Kiev sah es die Woche dann auch nicht besser aus, die ukrainischen Gegenstöße dort (teils geführt durch westliche Freiwillige) haben die russischen Truppen teils um dutzende Kilometer zurückgeworfen. Das hatte für mich zum Teil eher den Charakter von Aufräumaktionen, viel Kampfeswille war da schon nicht mehr erkennbar (wie seit dem durchrollen an Sumy vorbei eigentlich schon nicht).
Die Lage wird jetzt halt auch den Russen klargeworden sein und irgendwer dort hat anscheinend die nötige Befehlsgewalt zum allgemeinen Rückzug zu blasen. Die Absetzbewegungen laufen da jetzt schon seit gut zwei Tageb. Die russischen Verlautbarungen diese Woche die Geschichte um Kiev jetzt zu beenden (weil warum auch immer) wurden dann auch nicht aus rein politisch-taktischen Gründen lanciert, sondern halt der realen militärischen Verhältnissen vor Ort. Man muss die Katastrophe ja irgendwie verkaufen.
Spannend jetzt wie es weitergeht. Die Ukrainer melden zur Stunde das Iwankiv gefallen ist.
Da stellt sich die Frage . konnten sich alle Russen aus dem Raum Irpin - Hostomel - Bucha absetzen? Würde - zur Stunde - nicht darauf wetten wollen. Eventuell werden wir am Wochenende hunderte, wenn nicht gar tausende russische Soldaten in Gefangenschaft gehen sehen. Wenn sie es (gerade noch) rausgeschafft haben halt nicht. So oder so, die Schlacht um Kiew ist vorbei, die Ukrainer haben sie gewonnen.
Wenn die Russen jetzt meinen sie würden den Krieg gewinnen wenn sie die Einheiten, die es nicht geschafft haben leichte Infanterie vor Kiew zu besiegen, in den Donbas verlegen - viel Erfolg. Die Motivation wird sich in engen Grenzen halten.
Ich empfehle übrigens diesen Twitter-Account:
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Völlig pro-ukrainisch natürlich, aber immer mit sehr schnellen Informationen aus der Ukrainischen Bubble, deutlich vor den üblichen OSINT Quellen. Und mit netten Karten.