26.03.2022, 21:12
(26.03.2022, 18:21)Quintus Fabius schrieb: Sollte das den Ukrainern tatsächlich gelingen, wäre das der Kipppunkt ab dem die russischen Streitkräfte so wie sie jetzt stehen entweder in eine Abwärtsspirale geraten oder Russland den Krieg erheblich eskalieren / ausweiten muss.
Man rechnet ja schon gar nicht mehr mit rationalen Handlungen. Aber eigentlich wäre es ja nur sinnvoll, wenn sich die Russen bei Cherson über den Dnjepr zurückziehen / -werfen lassen würden. Der Vorstoß nach Odessa sollte sich je nun mittelfristig erstmal erledigt haben, genauso eine Zangenbewegung vom Westen her gegen Dnipro oder sogar von Süden Richtung Kiew. Das alles wird nicht passieren. Zieht man sich nun zurück sind es lediglich zwei Übergänge, die gesichert werden müssen. Die freiwerdenden Truppen könnten deutlich sinnvoller genutzt werden, um weiter östlich an Saporischschja vorbei die Einkesselung der Ukrainer im Donbass anzugehen. Das wäre durchaus gut zu argumentieren, wenn man eh seine Ziele neu kommuniziert und sich wieder auf den Donbass konzentrieren will. Vor allem mit Blick auf einen aus russischer Sicht erstrebenswerten Waffenstillstand, den man dann zum eingefrorenen Konflikt verfestigen kann. Man hätte ein mittelfristig deutlich besser zu kontrollierendes Gebiet in der Hand, als wenn man sich mit exponierten Brückenköpfen rumärgern müsste.