16.03.2022, 21:36
(16.03.2022, 11:04)Quintus Fabius schrieb: Warum muss man das? Allein schon den Begriff Gemeinschaft finde ich übrigens hier einfach nur falsch: es gibt keine Gemeinschaft.Gemeinschaft im Sinne von Zusammenschluss einer oder mehrerer Gesellschaften. Das kann die NATO, die EU, der Westen oder auch "die freie Welt" sein. Und diese Gemeinschaften gibt es. Sie sind nicht homogen, sie sind nicht klar definiert, und sie sind schon gar nicht besonders wehrhaft oder auch resilient. Aber es gibt sie. Es gibt vor allem öffentliche Wahrnehmung, und diese prägt nun mal politisches Handeln oft stärker als militärisch-strategisches Denken.
Und für sehr viele Menschen in der/den westlichen Gesellschaft(en) ist ein Nuklearwaffeneinsatz ein Angriff auf die Menschheit an sich und nicht hinzunehmen, während er für andere der ausschlaggebende Grund ist, sich schlagartig zu unterwerfen. Das Zusammenwirken dieser Aspekte birgt in meinen Augen das große Risiko, in diesem Fall zu einer Spaltung des Westens zu führen, sofern hierzu nicht klar vorab vereinbarte Regelungen getroffen werden. Demzufolge müsste man sich eigentlich im eigenen Interesse der Handlungsmöglichkeiten berauben, da dieser Spielraum im Ernstfall die Geschlossenheit und damit die Wehrhaftigkeit massiv gefährden würde.
Zitat:Natürlich muss man klar vorher festlegen was passiert wenn NATO Territorium angegriffen wird, aber die Ukraine und NATO Staaten sind etwas völlig verschiedenes.Es gab schonmal einen nuklearen Zwischenfall in der Ukraine, dessen Auswirkungen sich auch auf Gebiete erstreckt haben, die heute NATO-Territorium sind. Also kann man mMn einen entsprechenden Bündnisfall definieren. Und aufgrund der bereits angesprochenen Folgewirkungen einer fehlenden Erwiderung, kann man das auch für erforderlich halten.