Thailand
#91
Nun, jenseits vom offenkundig zur Schau getragenen Frühjahrs-Putzfimmel seitens von srg und auch um einem möglichen Abgleiten des Topics hin zum Diskurs über Kleenex & Co. vorzubeugen, möchte ich nun doch gerne wieder auf das eigentliche Thema des Militärputsches zurückkommen: Derweilen scheinen die Generäle sich nämlich nicht nur auf die "Herstellung der Ordnung" zu konzentrieren, sondern erst einmal sich mit der Verhaftung bzw. Festsetzung von Politikern - darunter Ex-Regierungschefin Yingluck Shinawatra - und der de facto Einschüchterung von Akademikern zu beschäftigen. Quasi wird also so einerseits die politische Entscheidungsebene und andererseits die "Intelligenzija" mehr oder minder kaltgestellt - eine altbekannte Vorgehensweise von Putschisten rund um den Globus. Bleibt abzuwarten, wie sich die neue Junta weiterhin verhalten wird und ob die Repressalien noch zunehmen werden, wenn denn auch der Widerstand gegen die neuen Herrscher im Land wachsen wird. Bisherige internationale Aufrufe zur Mäßigung sind ja ohne erkennbare Wirkung verhallt...
Zitat:Putsch in Thailand

Militär reißt Gesetzgebung an sich

Die thailändischen Generäle zeigen sich weiter hart: Das Militär löst den Senat auf. Zudem wendet es sich nun den Akademikern zu. Rund 150 Politiker werden weiter an einem geheimen Ort festgehalten. Menschenrechtsorganisationen schlagen Alarm.

In Thailand hat die Militärjunta zwei Tage nach ihrem Putsch auch den Senat aufgelöst und damit ihre Macht zementiert. Die zweite Kammer des Parlaments war mit ihren 150 Mitgliedern eine der letzten noch unabhängigen Institutionen. Ein Sprecher des "Rats für nationalen Frieden und die Aufrechterhaltung der Ordnung" verkündete die Auflösung im Fernsehen. Damit übernahm Armeechef Prayuth Chan-ocha auch die legislative Gewalt. Derweil ist der Aufenthaltsort der abgesetzten Ex-Regierungschefin Yingluck Shinawatra sowie des Protestanführer Suthep Thaugsuban und anderer Politiker unklar. "Sie werden bis zu einer Woche festgenommen, je nachdem, wie direkt sie in die Krise verwickelt waren", sagte ein Armeesprecher. [...] Darüber hinaus hat das thailändische Militär auch die Akademiker ins Visier genommen. Nachdem der Armeechef zunächst 155 Politiker und Aktivisten einbestellt hatte, erging derselbe Befehl an etwa drei Dutzend Akademiker. Wer sich dem mit einem Ultimatum versehenen Befehl widersetzt, muss mit Verhaftung rechnen, wie der Militärrat mitteilte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Militaer-reisst-Gesetzgebung-an-sich-article12891626.html">http://www.n-tv.de/politik/Militaer-rei ... 91626.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#92
Zur Situation in Thailand nach dem Putsch von vor drei Wochen...
Zitat:Militär in Thailand stellt baldige Übergangsregierung in Aussicht

Bangkok (Reuters) - Rund drei Wochen nach dem Putsch in Thailand hat die Militärführung erstmals einen konkreten Zeitplan für eine stufenweise Machtübergabe vorgestellt. Armeechef Prayuth Chan Ocha sagte am Freitag, eine Übergangsregierung solle bis August, spätestens aber bis September installiert sein. Bis dahin werde eine neue Verfassung geschrieben, die bis auf Weiteres gelten solle. Zugleich bekräftigte der General, dass allgemeine Wahlen frühestens in einem Jahr stattfinden könnten.

Das Militär hatte am 22. Mai die Regierung von Yingluck Shinawatra gestürzt und den Putsch mit der Zuspitzung des Machtkampfs zwischen Regierungsanhängern und Gegnern begründet. Es setzte die Verfassung außer Kraft und zensierte die Medien. Hintergrund ist ein seit fast zehn Jahren andauernder Machtkampf zwischen Anhängern des früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und der königstreuen Mittelschicht. [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKBN0EO0H320140613">http://de.reuters.com/article/worldNews ... H320140613</a><!-- m -->

Schneemann.
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#93
Zitat:Thailands Militärregierung verschärft Presseüberwachung

Bangkok (Reuters) - Die Militärregierung in Thailand verschärft die Überwachung nationaler und internationaler Medien. Der stellvertretende Chef des Nationalen Rats für Frieden und Ordnung, Adul Saengsingkaew, kündigte am Donnerstag die Einrichtung von fünf Gremien an, deren Aufgabe es sei, Berichte herauszufiltern, die falsch seien oder eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellten. [...]

Ein Sprecher der Militärregierung sagte, durch die jüngsten Medien-Maßnahmen solle nicht der Zugang der Thailänder zu Informationen eingeschränkt werden. Vielmehr werde der Staat dabei helfen, die Wahrheit schneller zu verbreiten. Der thailändische Journalistenverband zeigte sich besorgt. "Das könnte sich auf die Informationen auswirken, die die Öffentlichkeit erhält, und es könnte ein Hindernis für unsere Arbeit sein", hieß es auf der Website des Verbands.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEKBN0F118E20140626">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 8E20140626</a><!-- m -->

Schneemann.
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#94
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.euronews.com/2015/02/19/thailand-yingluck-shinawatra-wegen-verletzter-sorgfaltspflicht-vor-gericht/">http://de.euronews.com/2015/02/19/thail ... r-gericht/</a><!-- m -->
Zitat:Thailand: Yingluck Shinawatra wegen verletzter Sorgfaltspflicht vor Gericht
Die thailändische Staatsanwaltschaft hat die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra angeklagt. Sie wirft der Politikerin vor, ihre Sorgfaltspflicht verletzt und dem Staat mit einem Reissubventionsprogramm einen Schaden von mehreren Milliarden US-Dollar beschert zu haben.
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#95
Zitat:Nach Militärputsch

Thailand hebt Kriegsrecht auf

Zehn Monate nach dem Militärputsch in Thailand hebt die Regierung des Putschführers Prayuth Chan-ocha das Kriegsrecht auf. Prayuth kündigte in Bangkok an, er werde aber per Dekret weiterhin für Sicherheit und Ordnung sorgen.

Damit will er einige Bestimmungen des Kriegsrechts praktisch wieder in Kraft setzen [...]. Das erlaubt die Übergangsverfassung ausdrücklich, die Prayuth von einer vom Militär eingesetzten Versammlung billigen ließ.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/ticker/Thailand-hebt-Kriegsrecht-auf-article14815421.html">http://www.n-tv.de/ticker/Thailand-hebt ... 15421.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#96
In Thailand besteht schon seit jeher eine starke chinesische Minderheit, die (wie in anderen Staaten Südostasiens) nicht unrelevant für das Wirtschaftsleben ist. Die Thais sind auch (wie die Vietnamesen und Laoten) in historischer Zeit aus dem heutigen Südchina erst in die heutigen Siedlungsgebiet eingewandert, und haben dabei dem historischen Khmer-Reich (Angkor) zugesetzt.

Insofern kann dieses Abkommen - dass die historische Route der "Seidenstraße des Meeres" aufnimmt und dabei die aktuelle (wie auch schon historisch) nicht ungefährliche (Piraten) Meerenge östlich von Sumatra vermeidet und dazu den Weg um das heutliche Singapur deutlich verkürzt - nicht sehr überraschen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
15 May

THAILAND (CHINA)
Thailand and China have signed a MoU to jointly build the 102-km „Kra Canal“ across the Kra Isthmus in southern Thailand, the narrowest part of the Malay Peninsula ... .would shorten voyage between South China Sea and Indian Ocean by some 1,200 km ... accommodate large ships, including VLCC ... would take 10 years and US$ 28 billion to build.
...
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#97
Thailand wird angeblich in diesem Jahr den Baubeginn für eine Bahnlinie nach China haben
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cctv-america.com/2015/07/05/thailand-railway-to-begin-construction-this-year">http://www.cctv-america.com/2015/07/05/ ... -this-year</a><!-- m -->
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#98
Der thailändische König ist heute gestorben:
Zitat:König Bhumibol Adulyadej ist am Donnerstag nach schwerer Krankheit gestorben. Über 70 Jahre hütete er den Thron Thailands und wurde von der Bevölkerung von Herzen verehrt. Doch die politischen Unruhen setzten dem ergreisenden Monarchen zunehmend zu.

Quelle: http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/bh...-130640417
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#99
Nach dem Tode des vom Volke sehr geliebten bzw. verehrten Königs Bhumibol (s. Beitrag zuvor von 2016) und nach der Inthronisierung seines Sohnes Vajiralongkorn, der bei den Menschen ob seines (bisherigen) Desinteresses an der Staatsführung sowie seinem teils hedonistischen Macho-Gehabe (u. a. in einem bayerischen Domizil) nicht sonderlich beliebt ist, nehmen die Repressalien im Inneren, besonders gegenüber kritischen Journalisten, zu.
Zitat:Harter Junta-Kurs in Thailand

Im Namen des Königs

Ein Facebook-Like kann in den Knast führen, Beleidigung der Krone zu langjähriger Haft: Thailands Junta geht hart gegen Kritiker vor. Und seit dem Thronwechsel ist alles noch schlimmer. [...] 150 Jahre - so lange soll Prawet Prapanukul ins Gefängnis. Zumindest, wenn es nach Thailands Militärregierung geht. Der Menschenrechtsanwalt soll sich der Majestätsbeleidigung in zehn Fällen schuldig gemacht haben, darauf stehen je 15 Jahre. Mitten in der Nacht wurde er vor knapp zwei Wochen von Soldaten aus seinem Wohnhaus verschleppt. Fünf Tage fehlte jedes Lebenszeichen, Menschenrechtler waren alarmiert, die Militärregierung gab sich ahnungslos. [...]

Seit dem Thronwechsel im Dezember 2016 hat sich die Lage noch verschärft. Nach dem Tod des vom Volk geliebten König Bhumibol folgte ihm sein Sohn Maha Vajiralongkorn ins Amt. Der neue König ist im Volk unbeliebt, gilt als Playboy - offen darf das in Thailand aber niemand aussprechen. Angebliche Majestätsbeleidigung wird seitdem von der Polizei noch strenger verfolgt als ohnehin schon. [...]

Obwohl das Land offiziell eine konstitutionelle Monarchie ist, verfügt der König über besondere Befugnisse. Die ließ Vajiralongkorn noch einmal ausbauen. Seine Wünsche zur Änderung der Verfassung erfüllte ihm die Junta in geheimen Sitzungen im April. [...] Eine derartige Einflussnahme der Mächtigen auf die Politik in Thailand hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Dabei galt das Land durchaus als positives Vorbild in der Region. Im Juni 1932 beendete eine sanfte Revolution die Macht der Chakri-Dynastie. Aus der absoluten wurde eine konstitutionelle Monarchie mit klassischer Gewaltenteilung. Doch auch diese Geschichtsschreibung ist nun in Gefahr.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/th...46417.html

Schneemann.
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