Wikileaks
#46
Hey! Ja, was sind schon 90 Jahre Knast, wenn vorher noch 136 Jahre und vom möglichen Strafmaß sogar die Todesstrafe im Raum standen? Das ist eine Reduzierung des Strafmaßes von über 30%. Das nenne ich mal ein lasches Verfahren. Und am Ende bekommt er vielleicht sogar "nur" 20 Jahre, weil er mit bzw. wegen systematischen Kriegsverbrechen der US Streitkräfte an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Manche bekommen für weit weniger den Friedensnobelpreis...
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#47
Es geht nicht darum, dass der Inhalt dessen, was er an Wikileaks lanciert hat, sich auf Kriegsverbrechen bezogen hat. Dafür wird er auch nicht verurteilt. Er wird wegen des Geheimnisverrates bzw. wegen der Weitergabe von vertraulichem Material an zweifelhafte Dritte belangt. Und das ist überall strafbar, auch bei der Bundeswehr, bei den Russen oder in Tuvalu.

Zudem hat er auch nicht Vorgesetzte informiert bzw. versucht den Weg über diese zu gehen. Schlimmstenfalls haette der Vorgesetzte es evtl. abgeblockt (mal rein hypothetisch verschwörerisch und bösartig gedacht) und er waere aus dem Militaer entlassen worden, etc., dann haette er aber immer noch an die Presse gehen können (und nicht wenige, auch Politiker und Juristen, von der Presse ganz zu schweigen, waeren/haetten in den USA dann hinter ihm gestanden); aber nein, er rannte eben zu Wikileaks, dessen Assange bekanntermaßen eine schmierenkomödienhafte Privatfehde mit der US-Regierung ausfocht. Und das ist eben Verrat, egal um was es letztlich ging. Da kann man noch so viel daran herumdeuten, es aendert nichts. Und dafür wird er auch verurteilt werden.

Schneemann.
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#48
Für die einen ist es "Geheimnisverrat" für die anderen ist es die Veröffentlichung von Beweismitteln zu systematischen Kriegsverbrechen. Die erstgenannten vetreten ihre Kriege auch mit dem vermeintlichen Motiv der Demokratisierung und Befreiung. Das ist mir schon soweit sonnenklar, Schneemann.
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#49
Ohweia. Hast du meinen vorhergegangenen Beitrag gelesen? Besser: Hast du ihn verstanden? Offenkundig nicht. Insofern: Noch einmal zur entnebelnden Verstandeserhellung: Es spielt hinsichlich seiner (möglichen) Verurteilung oder bezüglich des evtl. Strafmaßes keine, absolut keine Rolle, ob die Dokumente, die Manning Wikileaks zugespielt hat, nun Bilder von einem Helikopter-Gunship zeigen, dessen Besatzung offenkundig Wehrlose erschießt, oder die Privattelefonnummern von NSA-Angestellten oder Obamas geheime Lasagnerezepte oder sonstwas enthalten.

Es geht insofern nicht um den Inhalt, sondern schlicht darum, dass er geheimes Material - ohne zuvor den Versuch unternommen zu haben, es über Vorgesetzte etc. ins Spiel des öffentlichen Bewusstseins zu bringen - einer fragwürdigen Veröffentlichungsplattform zugespielt hat, die allerdings recht offenkundig ihre ganz eigene Agenda hat und sich mit dem Deckmantel des Whistleblowings umgibt. Und das ist nun einmal Verrat, egal obdessen, was für einen Inhalt die Dokumente im Speziellen nun denn hatten. Und dafür wird Manning auch bestraft werden (so wie er es bei jeder anderen Armee auch würde), und es geht dabei auch nicht um das Rechtfertigen irgendwelcher Kriege etc., auch wenn du diese Denke parallel bereit bist hineinzudeuten. Aber dass dies deine Meinung ist, ist mir sonnenklar, Shahab... :wink:

Schneemann.
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#50
Zitat:Wikileaks-Gründer

Britische Innenministerin genehmigt Auslieferung von Assange

Der Gründer der Online-Plattform Wikileaks soll nach jahrelangem Streit nun doch in die USA überstellt werden. Seine Frau Stella kündigt an, dass er Berufung einlegen werde. [...]

Innenministerin Priti Patel unterschrieb dazu eine entsprechende Verfügung, wie ihr Ministerium am Freitag in London mitteilte. Die Entscheidung kann von Assange aber noch vor Gericht angefochten werden. Dies hat seine Frau Stella in London in einer Pressekonferenz bereits angekündigt. Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks wehrt sich schon seit mehr zehn Jahren dagegen, dass er den Vereinigten Staaten überstellt wird. Seit 2019 sitzt der 50-Jährige in London im Gefängnis. Auch Wikileaks kündigte an, die Entscheidung vor Gericht anzufechten.
https://www.sueddeutsche.de/politik/juli...-1.5604274

Zwar kann er die Entscheidung noch anfechten, aber generell ist es ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Denn auch wenn er in manchen Kreisen hochgelobt wird, so ist er meiner Meinung nach schlicht eine doch fragwürdige, sehr egozentrische und skrupellose Person, die es schafft, in ihrem Narzissmus jeden vor den Kopf zu stoßen, der ihr noch halbwegs wohlgesonnen ist. Zwar hat Wikileaks die Decke über manchem Geheimnis weggezogen (ob es immer sinnvoll gewesen war, sei einmal dahingestellt), aber spätestens Assange selbst hat diese Enthüllungsplattform vom reinen Whistleblowing hin zu einem Instrument (s)eines Privatkrieges zweckentfremdet - und das kann ihm durchaus noch auf die Füße fallen.

Schneemann
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#51
https://www.reddit.com/r/Damnthatsintere...ent=header

Zitat:Julian Assange faces a 175 year sentence if extradited from a British prison to the U.S. for revealing war crimes such as U.S. military gunning down civilians in Iraq, which include children and two Reuters journalists (Saeed and Namir).
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