(Waffe) LRASM - neue(r) Seeziel-Flugkörper für die US Navy
#37
@ Revan

Der Schutz der Trägergruppe liegt in der Stärke des Verbandes und in der Geschwindigkeit, mit der sich dieser bewegt. Die Geschwindigkeit eines Trägerverbandes richtet sich nach den Flugoperationen (in den Wind drehen mit wie viel Knoten?) und dem langsamsten Schiff. So lange bei einer Burke nichts Kaputt ist, dürften höchstens die für die Burkes notwendigen zusätzlichen Versorger den Verband in seiner Geschwindigkeit behindern. Dafür gewinnt der Verband dann aber 3-4 AEGIS-Systeme mit fast 400 VLS-Zellen für die Luft- und Seezielbekämpfung sowie bis zu 8 Hubschrauber zu U-Boot und Minenjagd.
Fazit: Es schadet dem Verband nicht und es verbessert seinen Schutz.

Wenn man die Burkes hingegen alleine losschickt, ist ihre Offensive Feuerkraft natürlich noch immer gigantisch, allerdings müssen sie sich dann auch selbst gegen alle Bedrohungen verteidigen - SSK, SSN, Luftangriffe, gegnerische Seezielflugkörper, Minen - dem Risiko, dem man als Trägerverband ausgesetzt ist, ist man auch als "Burke-Verband" ausgesetzt. Nur das man wesentlich weniger Abwehrmöglichkeiten hat, weil a) die Masse und b) die Luftunterstützung fehlt.
Der Einsatz als "Anti-Schiff-Taskforce" ist sogar noch gefährlicher, denn einen eventuellen Reichweitenvorteil der LRSAM werden die Amerikaner nicht lange halten können, die Konkurrenz steht z.B. mit der HN-2000 bereits in den Startlöchern: <!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Hongniao">http://en.wikipedia.org/wiki/Hongniao</a><!-- m -->

Im Schiff-gegen Schiff-Kampf wären vier Burkes mit LRSAM einer Gruppe von vier Type 022 zwar überlegen, allerdings würde man durch 4x8 Hogniao bereits arg in die Klemme kommen, und für die Chinesen wäre der Tausch: 2 Burkes gegen 4 Type 022 noch immer sehr annehmbar. Eine einzige F35 oder auch nur F18 hingegen würde aus den Type 022 bereits Hackfleisch machen.

Außerdem sind Trägerverbände, ob nun zwei oder drei Burke-Flottillen unterwegs sind oder nicht, noch immer das weitaus wichtigere Ziel für den Gegner, und so stark die Burkes auch sind: Ganz ohne Träger würden sie sich gegen China kaum halten können. Zudem wäre die Frage, ob eine Regierung in Washington den Verlust eines oder mehrerer Träger noch in kriegsfähig/kriegswilligem Zustand überstehen würde.

Gegen wirklich große Gegner würde ich die Burkes daher lieber im Trägerverband belassen und sie nur bei guter Gelegenheit vorpreschen lassen, ganz in der Art der alten (Torpedoboot-) Zerstörer.

Gegen mittlere Gegner wie den Iran oder Nordkorea hingegen kann man die Burkes natürlich von der Kette lassen, vier Burkes dürften z.B. mit der iranischen Marine schon ganz gut fertig werden, vorausgesetzt natürlich, man bleibt außerhalb der Reichweite iranischer Seezielflugkörper.

Edit:

Die LRSAM mit leichterem Gefechtskopf wären dann keine Vor-Ort-Änderung (auch wenn das eine gute Idee wäre), sondern "Standard", um einen Reichweitenvorteil zu gewinnen, vgl.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://breakingdefense.com/2014/11/47-seconds-from-hell-a-challenge-to-navy-doctrine/">http://breakingdefense.com/2014/11/47-s ... -doctrine/</a><!-- m -->
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Re: LRASM - Long Range Anti-Ship Missile - von Nelson - 10.03.2015, 15:40
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