U-Boot-Klasse 216
#1
Laut der Canberra Times bieten die Howaldswerke ein neues U-Boot Konzept mit dem Namen "U216" Australien an. Es soll sich hierbei um ein Langstrecken U-Boot mit einem Vertical Launch System für Marschflugkörper und Untersee-Drohnen handeln, das HDW für Länder wie Australien, Indien und Kanada entwickele. Außerdem soll ein U216 Boot noch Torpedos, "Swimmer Delivery Vehicle", Minen und Extra Raum für Taucher, Special Forces oder Treibstoff und anderes haben. Es soll auch mit dem IDAS und dem TRIPLE-M/MURAENA Systemen ausgerüstet werden können.

Auf Navy Recognition gibt es auch ein paar Daten zu dem U216 Entwurf von HDW. Bei Jane's International soll noch mehr (Thinking big: Type 216 concept looks afreshat long endurance SSK design) dazu stehen, aber ich habe mich da nicht angemeldet und hoffe das vielleicht jemand anders sich den Link mal anschaut Smile Ebenso in der Soldat und Technik vom November 2011.

Verdrängung: 4.000 t
Länge: 89 Meter
Breite: 8 - 10 Meter
Reichweite: 10.400 nautische Meilen (19.240 km)
Geschwindigkeit: >20 kn
Ausdauer: 80 Tage
Besatzung: 33

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.navyrecognition.com/images/stories/oceania/australia/submarines/type_216_hdw_u_216/HDW_type216_type_216_U-216_ssk_top.jpg">http://www.navyrecognition.com/images/s ... sk_top.jpg</a><!-- m -->

Was haltet ihr von dieser Meldung und dem angeblichen HDW Design? Falls jemand weiß was ein "Swimmer Delivery Vehicle for Special Forces" ist - ich würde mich über eine Erläuterung freuen. Als ich Laie das las, hatte ich sofort das Bild von den komischen Schwimmhilfen für Taucher in den James Bond Filmen vor Augen. Ich glaube aber kaum das dies mit sowas gemeint ist.
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#2
interessant... erinnert an die spanische S-80 und die japanische Sōryū-Klasse

Gruß Flugbahn
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#3
Schön, dass jemand diesen Strang eröffnet hat.
Ich hatte ebenfalls mal gegoogelt, aber nichts gefunden.

Ein SDV:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/SEAL_Delivery_Vehicle">http://de.wikipedia.org/wiki/SEAL_Delivery_Vehicle</a><!-- m -->

Also hast DU mit dem James-Bond-Verschnitt gar nicht so sehr daneben gelegen. :wink:

Was soll man sagen? Sicherlich für nicht nuklear angetriebene U-Boote ein Meilenstein. Viele haben es versucht was großes zu bauen, selten ging es gut. HDW hat nach wie vor eine Ausnahmestellung im U-Boot-Bau inne.
Hoffen wir, dass der Entwurf gut durchdacht ist, denn für HDW wird die Luft auch dünner. Nach der Aulieferung des 2. Loses für die Marine wird es erstmal wenige Aufträge geben. Vielleicht ein U216 für den Export?

Was die Australier angeht: Die könnten solche Boote gut gebrauchen, werden es sich aber kaum leisten können. Zunächst muss die Luftwaffe modernisiert werden. Und so groß das Land, so klein die Wirtschaftsleistung.

Indien könnte ein ernsthafter Interessent werden, die haben mit den russischen Booten bisher wenig Glück gehabt, dafür aber immer wieder Ärger mit der Bestellung.

Die Kanadier haben ja mit den Ü-Booten nur Pech gehabt. Wenn sie es sich leisten können, wird das interessant.

Auch für Brasilien sollte der Entwurf Sinn machen. Geld dürfte da sein wenn man auf den Entwurf eines nuklear angetriebenen Bootes und das damit verbundene Prestige verzichtet.
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#4
Ich glaube das "Swimmer Delivery Vehicle" ist sowas, wie ein bemannter 2-Mann-Torpedo mit dem Personen abgesetzt und wieder aufgenommen werden können. Aber Bild oder Referenz habe ich im Moment auch nicht.
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#5
Samun schrieb:Ich glaube das "Swimmer Delivery Vehicle" ist sowas, wie ein bemannter 2-Mann-Torpedo mit dem Personen abgesetzt und wieder aufgenommen werden können. Aber Bild oder Referenz habe ich im Moment auch nicht.

Klick doch einfach den Link in meinem Beitrag an. Maximal können mit dem Ding 4 Taucher transportiert werden. :!: :wink:
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#6
Meine Mama hat gesagt, ich soll nicht auf Links klicken. Big Grin

OK, wer lesen kann ist klar im Vorteil.
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#7
Mondgesicht schrieb:Ein SDV:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/SEAL_Delivery_Vehicle">http://de.wikipedia.org/wiki/SEAL_Delivery_Vehicle</a><!-- m -->

Also hast DU mit dem James-Bond-Verschnitt gar nicht so sehr daneben gelegen. :wink:

:lol: Das hätte ich mir nicht träumen lassen, das solche alten SciFi Spielereien Wirklichkeit werden :lol:

Mondgesicht schrieb:Was die Australier angeht: Die könnten solche Boote gut gebrauchen, werden es sich aber kaum leisten können. Zunächst muss die Luftwaffe modernisiert werden. Und so groß das Land, so klein die Wirtschaftsleistung.

In den australischen Foren die mir Google angezeigt hat, wurde von einem Sea 1000 Projekt des australischen Verteidigungsministeriums geschrieben. Demnach plane Australien für 12 U-Boote bis oder ab 2025 ingsesamt 18 Milliarden $ auszugeben, um die U-Boote der Collins Klasse abzulösen. Ganz schön viel Asche, wenn das denn stimmt. Da macht es auch keinen Unterschied, ob mit Dollar der Australische Dollar gemeint ist. Der ist auch nur 5 cent günstiger als der US $.

Das wären summarsummarum 1,5 Milliarden $ oder rund 1,2 Millarden € pro U216 Boot. Ich weiß nicht ob ich das glauben soll. Einerseits steht das in einem krassen Mißverhältnis zu den Kosten einer F125 Fregatte von ich glaub 650 Millionen. Andererseits kostet aber schon so ein winziges 4 Mann SDV laut Wikipedia Eintrag 300 Millionen $!
[Edit]Gerade bei den Scorpènes Booten gesehen, dass die zum Stückpreis von 600 Millionen $ verkauft werden und dabei weniger als halb so groß wie eine U216 sind. Ich hätte nicht gedacht, dass U-Boote soviel teurer als Überwasserschiffe sind[edit]

Mondgesicht schrieb:Indien könnte ein ernsthafter Interessent werden, die haben mit den russischen Booten bisher wenig Glück gehabt, dafür aber immer wieder Ärger mit der Bestellung.

Die Kanadier haben ja mit den Ü-Booten nur Pech gehabt. Wenn sie es sich leisten können, wird das interessant.

Auch für Brasilien sollte der Entwurf Sinn machen. Geld dürfte da sein wenn man auf den Entwurf eines nuklear angetriebenen Bootes und das damit verbundene Prestige verzichtet.

Brasilien hat ja wie Indien sich für 4 U-Boote der chilenischen Scorpène-Klasse entschieden. Die erreichen immerhin eine Seeausdauer von 50 Tagen, aber soweit ich es mitgekriegt habe, strebt Brasilien den Bau eines Atom U-Boots an. Wenn ein Staat ein Atom U-Boot anschaffen will, machen U216 Boote meiner Meinung nach keinen Sinn, da beide doch ungefähr den selben ZWeck erfüllen.

Bei Indien kann ich mir genauso wie bei Australien durchaus vorstellen, dass Boote vom U216 Modell da durchaus Sinn bringen. Mit der langen Seeausdauer und den vielfältigen Wirkmöglichkeiten könnten diese Staaten weiter entfernte Gegner angreifen. Wahrscheinlich denken da wohl viele (zumindest ich) an mögliche Einsätze im chinesischen Meer...

Wie bei dir, so stand auch im Canberra Times Artikel als möglicher Kunde ebenfalls Kanada, allerdings frage ich mich, wozu die so ein U216 Boot brauchen könnten. Bin zwar Laie, aber soweit ich das hier im Forum mitgekriegt habe, planen die Kanadier vor allem an JSS um in den langsam freiwerdenden arktischen Gewässern und der Arktis selbst ihre Ansprüche und Interessen gegen Russland und die USA wahren zu können. Ich frage mich wozu ein Boot der U216-Klasse für die Kanadier besser geegnet wäre, als beispielsweise ein Boot der U214-Klasse? Nach Sibirien wollen die damit wohl nicht Wink
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#8
Wie wäre es mit U-Booten des Typs 216 für die deutsche Marine?
Sie könnte diese für Auslandseinsätze sehr gut gebrauchen...
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#9
Wäre ein Traum.
Aber das braucht die deutsche Marine nicht unbedingt, da man auf Randmeere konzentriert ist und keine Marschflugkörper hat.
Besser wäre Nummer 7 und 8 der Klasse 212a. Dies wäre logisch.
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#10
spotz schrieb:
Mondgesicht schrieb:Wie bei dir, so stand auch im Canberra Times Artikel als möglicher Kunde ebenfalls Kanada, allerdings frage ich mich, wozu die so ein U216 Boot brauchen könnten. Bin zwar Laie, aber soweit ich das hier im Forum mitgekriegt habe, planen die Kanadier vor allem an JSS um in den langsam freiwerdenden arktischen Gewässern und der Arktis selbst ihre Ansprüche und Interessen gegen Russland und die USA wahren zu können. Ich frage mich wozu ein Boot der U216-Klasse für die Kanadier besser geegnet wäre, als beispielsweise ein Boot der U214-Klasse? Nach Sibirien wollen die damit wohl nicht Wink

Die Kanadier haben mommentan viel zu wenig U Boote gerade mal eines ist Einsatz Bereit , um ihre Drei Meere abzudecken.

Daher macht die U 216 auch für die Kanadier sinn.
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#11
Mondgesicht schrieb:Wäre ein Traum.
Aber das braucht die deutsche Marine nicht unbedingt, da man auf Randmeere konzentriert ist und keine Marschflugkörper hat.
Besser wäre Nummer 7 und 8 der Klasse 212a. Dies wäre logisch.

Gibt es mittlerweile genauere Informationen über die Reichweite der U-212 ??
Vor einigen Jahren wurde da "wild" spekuliert und die Reichweite bei Einsatz der Brennstoffzelle und 8kn war nicht sonderlich hoch. Erschwerend kam hinzu, dass die Betankung mit Wasserstoff nur in Häfen mit spezieller Ausrüstung möglich ist und dazu noch recht lange dauert.

Von daher wäre eine deutlich größere Reichweite des AIP vielleicht doch recht interessant. Hinzu käme, dass man mehr Platz für die Bewaffnung hätte und dann die Möglichkeit hätte Seezielflugkörper wie eine mit Boostern ausgestattete RBS15 mitzuführen. Bei den auf 13 Torpedos beschränkten U212 wird man vielleicht 3 Torpedos durch 12 IDAS Raketen ersetzen aber wohl kaum auch noch, welche durch Seezielflugkörper...

Hinzu kommen die ganzen Zusatz-Features die auf dem Bild zu erkennen sind und mein Gott die Luftwaffe hat heute schon 600 Marschflugkörper, warum also sollte die Marine nicht auch welche bekommen können. Müssen ja keine 600 sein...

mfg Flugbahn
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#12
Man muss die Raketen navalisieren. Kannst nicht einfach einen Marschflugkörper mit Salzwasser in Kontakt kommen lassen. Das kostet.
Und Kosten sind nunmal Mist. Vielleicht hast Du am Rande etwas von einer Finanzkrise mitbekommen? :wink:

Was die Reichweite angeht: Da wünsche ich mir lieber MZES, die Wasserstoff betanken können. Ne moderne Milchkuh, halt.
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#13
Vor dem Hintergrund dieser Meldung (wie immer Danke an Erich):

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/daily_news.html">http://www.marineforum.info/html/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:Zitat:
...
23 January

INDIA (RUSSIA)
During a ceremony at the Bolshoi Kamen naval base (near Vladivostok), the Russian navy officially hands over AKULA class submarine K-152 NERPA to the Indian navy … the renamed CHAKRA now flying the Indian flag.
...
Kosten für das 10-jährige Leasing: ca 900Mio USD

...könnten auch die Inder über die Klasse U216 nachdenken. Ein U216 wäre Eigentum und bei sorgfältiger Wartung und Modernisierung (angenommen einmal) sicher 25 Jahre lang einsatzbereit.
Das rechnet sich. Natürlich haben konventionelle Boote Nachteile, aber eben auch Vorteile.
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#14
ich denke, die Inder wollen beides - konventionelle und nukleare U-Boote. Konventionelle Boote sind bereits in Lizenz aus Deutschland (HDW Typ 209) gebaut worden. Daneben haben die Inder auch russische Kilo-U-Boote gekauft. Und jetzt haben sie sich für die Lizenz-Produktion von französischen U-Booten der Scorpene Klasse (Projekt 75) entschieden.
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#15
Erich schrieb:Daneben haben die Inder auch russische Kilo-U-Boote gekauft. Und jetzt haben sie sich für die Lizenz-Produktion von französischen U-Booten der Scorpene Klasse (Projekt 75) entschieden.
Selbst schuld. :lol:
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