(See) Fregatte F126 (ex MKS 180)
(24.11.2023, 16:12)Kopernikus schrieb: .... warum so wenige VLS-Zellen pro Schiff, warum so minimal bewaffnete Schiffe.

Auch dazu:

https://marineschepen.nl/nieuws/Damen-di...71123.html

Damen steht kurz vor Baubeginn deutscher Fregatten
Von: Jaime Karremann
Beitrag gepostet: 27.11.2023 | Letzte Änderung: 27.11.2023

Am 5. Dezember vollzog der niederländische Marinebauer Damen Naval mit dem Schneiden und Schweißen des ersten Stahls einen wichtigen Schritt im F126-Projekt für die Deutsche Marine. Dies geschieht in Wolgast, auf der Peene-Werft, wo die neueste Fregatte der Deutschen Marine erst richtig Gestalt annimmt. Im Januar 2020 wurde Damen von der deutschen Verteidigung für den Bau von vier Fregatten plus der Option auf zwei weitere Schiffe ausgewählt. Es ist der größte Auftrag für Damen und das größte Nachkriegsprojekt der Deutschen Marine. ..

...Kampfschiffe?
Bei den vier F126-Fregatten handelt es sich um große Fregatten mit einer Länge von 160 Metern und einer Verdrängung von etwa 10.000 Tonnen. Es ist ein neuer Kurs für die deutsche Marine. Denn wenn wir in die Vergangenheit reisen; Auch die Zahl der echten Kombattanten war in den letzten Jahrzehnten bei der deutschen Marine zurückgegangen. Obwohl mit den Fregatten der F125-Klasse vor einigen Jahren große Schiffe eingeführt wurden, sind diese Schiffe für maritime Einsätze im unteren Gewaltspektrum konzipiert, etwa für Embargoeinsätze, schwere Küstenwachen und Strafverfolgungsszenarien wie Piraterie.

Aber die Zeiten haben sich geändert. Zu Beginn des F126-Ausschreibungsverfahrens um 2016 wurde noch über die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit einer strukturellen Erholung der europäischen Verteidigungsfähigkeiten diskutiert, und weite Teile Europas lebten ohne auch nur die geringste Ahnung von einem Krieg mit Russland an der Flanke Europa. Damals wurde dieses Projekt unter dem bezeichnenden Namen Mehrzweckkampfschiff (MKS) 180 gestartet. Deutschland wollte ein flexibles Mehrzweck-Kampfschiff.

Die Meinungen darüber, ob es sich tatsächlich um ein Kampfschiff handelt, gehen auseinander. Beispielsweise verfügt die F126 nur über 16 vertikale Abschusszellen für Raketen. Das ist die Hälfte der Zellenzahl an Bord der ebenso großen Fregatten der australischen Hunter-Klasse, für die derzeit eine Verdreifachung der VLS-Zellenzahl erwogen wird, weil 32 zu wenig wären.

Zitat Ende
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Ist das realistisch, dass die Option für die beiden zusätzlichen F126 noch gezogen werden? Sollte nicht die Preisbindung demnächst enden?
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(29.11.2023, 07:28)26er schrieb: Ist das realistisch, dass die Option für die beiden zusätzlichen F126 noch gezogen werden? Sollte nicht die Preisbindung demnächst enden?

Option muss bis Juni 2024 gezogen werden. Ich halte das fuer extrem unwahrscheinlich.
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Sofern es bei vier Exemplaren bliebe: Wie passt das aus eurer Sicht mit dem Zielbild 2035+ und dem dort genannten Faktor drei zusammen? Bei der F125 will man sich ja wohl von einem Schiff trennen.
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(29.11.2023, 10:23)emjay schrieb: Sofern es bei vier Exemplaren bliebe: Wie passt das aus eurer Sicht mit dem Zielbild 2035+ und dem dort genannten Faktor drei zusammen? Bei der F125 will man sich ja wohl von einem Schiff trennen.


Ich könnte mir vorstellen, dass 1 Schiff der F125-Klasse den Weg zu einem Ausbildungsschiff der Marine gehen wird. Einen Verkauf eines einzelnen Schiffs sehe ich nicht.
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(29.11.2023, 10:07)Turin schrieb: Option muss bis Juni 2024 gezogen werden. Ich halte das fuer extrem unwahrscheinlich.

F 126 in der Konfiguration braucht heutzutage niemand. Lieber kleinere modulare Einheiten (The Cube etc)
und schwerer bewaffnet. Das werden die größten deutschen Kriegsschiffe und sind leichter bewaffnet als die Sachsen-Klasse die vor 30 Jahren konzipiert wurde.
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Wenn die Option für die zwei F126 nicht zum Tragen kommt, ist das Zielbild 2035+ Marine hinfällig.
Dann dürfte auch keine F125 außer Dienst gestellt werden können. Wie oft fehlen in NATO Einsatzverbänden Führungsschiffe. Teilweise werden die Tender oder EGV ja schon dafür verwendet.
Oder anders ausgedrückt, wenn ich mit 6 Schiffen plane um ständig 2 einsatzbereit zu haben, ist das Ziel mit 4 F126 nicht zu erreichen.
Wenn ich jedoch die eingesparten Mittel (2 F126, 4-5 Korvetten 3. Los) für kampfstarke mittlere Einheiten einsetze, wäre dort Bedarf für z.B. 3 MEKO A 210. Die Radaranlagen und das Führungssystem könnte von der F126 Klasse und die TAS von den F123B übernommen werden.
Die Frage ist, gibt es (eingesparte) Mittel?
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(30.11.2023, 11:15)Seafire schrieb: Die Frage ist, gibt es (eingesparte) Mittel?
Ich sags jetzt mal so ... wenn man die in das Sondervermögen überführten Projekte und die zusätzliche Finanzausstattung im entsprechenden Bereich zusammenrechnet? Dann war da von vornherein immer nur grob Platz für entweder drittes Los K130 oder Optionen F126 (oder nochmal zwei U212CD).

Mit den durch ZVM2035+ vorgenommenen Streichungen in den Bereichen ist im Sondervermögen genug Geld im entsprechenden Titel um die dafür nötigen Beschaffungen zu tätigen - also sechste Korvette und zwei F126. Es wurde also quasi die Ambition (ZVM) an die Realität (Sondervermögen) angepasst. Aber auch nur vorbehaltlich Preissteigerungen. Von daher würde ich eine Ausschussvorlage für die Option F126 vor Juni als nicht so unwahrscheinlich sehen.

Vor allem da man ja jetzt absehbar sich für die nächsten Jahre die in die ZVM geschriebenen Leuchtturmprojekte aus dem normalen Haushalt eher abschreiben kann. Oder auch sonstige "Experimente".
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(28.11.2023, 21:12)Seafire schrieb: Auch dazu:

https://marineschepen.nl/nieuws/Damen-di...71123.html

Damen steht kurz vor Baubeginn deutscher Fregatten
Von: Jaime Karremann
Beitrag gepostet: 27.11.2023 | Letzte Änderung: 27.11.2023

Am 5. Dezember vollzog der niederländische Marinebauer Damen Naval mit dem Schneiden und Schweißen des ersten Stahls einen wichtigen Schritt im F126-Projekt für die Deutsche Marine. Dies geschieht in Wolgast, auf der Peene-Werft, wo die neueste Fregatte der Deutschen Marine erst richtig Gestalt annimmt. Im Januar 2020 wurde Damen von der deutschen Verteidigung für den Bau von vier Fregatten plus der Option auf zwei weitere Schiffe ausgewählt. Es ist der größte Auftrag für Damen und das größte Nachkriegsprojekt der Deutschen Marine. ..

...Kampfschiffe?
Bei den vier F126-Fregatten handelt es sich um große Fregatten mit einer Länge von 160 Metern und einer Verdrängung von etwa 10.000 Tonnen. Es ist ein neuer Kurs für die deutsche Marine. Denn wenn wir in die Vergangenheit reisen; Auch die Zahl der echten Kombattanten war in den letzten Jahrzehnten bei der deutschen Marine zurückgegangen. Obwohl mit den Fregatten der F125-Klasse vor einigen Jahren große Schiffe eingeführt wurden, sind diese Schiffe für maritime Einsätze im unteren Gewaltspektrum konzipiert, etwa für Embargoeinsätze, schwere Küstenwachen und Strafverfolgungsszenarien wie Piraterie.

Aber die Zeiten haben sich geändert. Zu Beginn des F126-Ausschreibungsverfahrens um 2016 wurde noch über die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit einer strukturellen Erholung der europäischen Verteidigungsfähigkeiten diskutiert, und weite Teile Europas lebten ohne auch nur die geringste Ahnung von einem Krieg mit Russland an der Flanke Europa. Damals wurde dieses Projekt unter dem bezeichnenden Namen Mehrzweckkampfschiff (MKS) 180 gestartet. Deutschland wollte ein flexibles Mehrzweck-Kampfschiff.

Die Meinungen darüber, ob es sich tatsächlich um ein Kampfschiff handelt, gehen auseinander. Beispielsweise verfügt die F126 nur über 16 vertikale Abschusszellen für Raketen. Das ist die Hälfte der Zellenzahl an Bord der ebenso großen Fregatten der australischen Hunter-Klasse, für die derzeit eine Verdreifachung der VLS-Zellenzahl erwogen wird, weil 32 zu wenig wären.

Zitat Ende

Die 16 Zellen waren eine Forderung als das Konzept noch weitaus kleiner war, der folgende Wachstum war dann low intensity conflicts Forderungen geschuldet.
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Die frage ist doch ob man die Zahl der VLS-Zellen nicht auf 32 verdoppeln kann, am besten in strikelength.

...und besonders ob "man" das will.
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Wie ich das in Deutschland so kenne würde die kleine Anpassung vermutlich etliche Jahre dauern. Also nicht annähernd im Zeitplan umsetzbar. Man will es vermutlich auch gar nicht. Aus Gründen.
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Als kleine Ergänzung dazu - und auch weil mir persönlich die Darstellung im Artikel gefällt (das möchte ich einräumen):
Zitat:Damen Cuts First Steel For German F126 Frigates

On December 5, 2023, Damen cut the first steel for the new multi-purpose F126 frigate marking the start of the construction for the German Navy. [...]

The prestigious F126 project reached a major milestone today: the cutting of the first steel for the new multi-purpose frigates for the German Navy. Main contractor Damen Naval and project partner NVL Group invited more than 200 guests to attend the official and festive ceremony at the Peene shipyard in Wolgast, Germany. The cutting of the first steel marks the official start of the project’s construction phase. [...]

“The F126 project is an important contribution to the technological sovereignty of the German, Dutch and European defence industry. The cooperation with our partners Blohm+Voss and Thales is excellent, and the project is now also recognised worldwide as one of the most exciting frigate construction projects.” (Arnout Damen, Damen Shipyards Group CEO) [...]

The ships will be built entirely in Germany at shipyards in Wolgast, Kiel and Hamburg. The steelwork and pre-assembly for the stern will take place at the Peene shipyard in Wolgast, part of the NVL Group. The foreship will be built in Kiel, where it will be assembled with the stern and towed by sea to Blohm+Voss in Hamburg. Final outfitting, commissioning, testing and delivery, as well as outfitting of the on-board systems, will take place at Blohm+Voss in Hamburg. Delivery of the first ship is scheduled for 2028. [...]

With a length of 166 metres and a displacement of up to 10,000 tonnes, the F126 frigates will be the largest in the German naval fleet. The versatile multi-mission platforms can operate all over the world and in all conditions, from the tropics to the polar regions.
https://www.navalnews.com/naval-news/202...6-frigate/

Schneemann
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(03.12.2023, 22:27)Kopernikus schrieb: Die frage ist doch ob man die Zahl der VLS-Zellen nicht auf 32 verdoppeln kann, am besten in strikelength.

...und besonders ob "man" das will.

Der Witz ist ja, dass wir damals bei F123 zumindest noch genug common sense hatten, explizit eine Platzreserve zu lassen fuer 32 Zellen. Davon ist mir bei F126 zumindest nichts bekannt, und man darf durchaus fragen, warum wir solche Dinger bauen. Macht halt der Rest der Welt anders, aber was wissen die schon.
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Ich hatte mich immer schon wegen der großen Einhausung des VLS-Starters gewundert.

Hier in der Draufsicht noch mal gut zu sehen: https://twitter.com/WarshipCam/status/17...0816347465 (Foto 4)

Weiß jemand, was sich innerhalb dieser Struktur verbirgt? Ist das Volumen lediglich durch die womöglich gewünschte Abschrägung der Flächen bedingt?

Sähe für mich ansonsten nach ausreichend Platz für weitere 16 Zellen aus, ob jetzt 2 x 8 + 2 x 8 oder 2 x 8 + 1 x 8 + 1 x 8.
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Ich denk mal da ist nichts zu machen in Sachen Zellen, jedoch man könnte halt die Missionmodule in die Tonne werfen und die Schiffe explizit für AWS ausrüsten.
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